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Review: Aerea

Ein Action-RPG für bis zu vier Spieler gleichzeitig, noch dazu zum fairen Kurs von unter 40,- Euro? Das klingt doch gar nicht schlecht. „Aerea“ schickt sich jetzt an, die Herzen der Spieler zu erobern und kann sogar mit einer überraschend ungewöhnlichen Thematik punkten. Welche das ist und ob sich der Kauf lohnt, erfahrt Ihr wie immer in unserem Test.

Fis-Moll

„Aerea“ erzählt uns die Geschichte der Welt Aezir, in der das Gleichgewicht aus den Fugen geraten ist. Krieg, Hass und Neid breiten sich dort aus, ein Zustand, der auf Dauer natürlich unerträglich ist. Als Allheilmittel sieht Meister Guido die Musik an, und als seine Schüler müssen wir uns nun auf den Weg machen und die neun Ur-Instrumente suchen und zu ihm zurückbringen. Nur so kann der Friede in Aezir wieder einkehren.

Nun dürft Ihr Euch natürlich nicht vorstellen, Ihr könnt Euch schwertschwingend an die Arbeit machen und Monster metzeln. Okay, das mit dem Gegner bekämpfen stimmt natürlich schon, allerdings benutzt man Musikinstrumente als Waffen. Was sich hier jetzt zunächst etwas sehr nach Waldorfschule anhört, ist aber lediglich ein Stilmittel: Es gibt etwa ein Pendant zum Barbaren, der ein Cello als Schild und den dazugehörigen Bogen als Waffe trägt, der Harfenist benutzt sein Instrument als Abschussvorrichtung für Pfeile und der Trompeter kann aus allen Rohren Kugeln verschießen.

„Loom“ mal anders

Hat man sich für einen Charakter und für Teamwork oder Einzelkampf entschieden, kann es dann auch schon mit dem Spiel losgehen. Dabei überrascht die Darstellung in bester „Diablo“-Manier ziemlich – das hätten wir angesichts der eher gesitteten Thematik so nicht erwartet. Was daraufhin folgt, ist allerdings ziemlich grundlegendes Action-RPG-Gameplay – neue Elemente warten hier nicht auf uns. Wir sollen Quests für verschiedene NPCs erledigen: Sprich mit XYZ, bringe mir 100 hiervon, 50 davon, gelegentlich gibt es noch verschlossene Türen, die wir durch sehr einfache Puzzles zu lösen öffnen können.

Die Kampfmechanik ist ebenfalls eher grundlegend – und das ist vielleicht auch schon der größte Schwachpunkt von „Aerea“. Wo andere Action-RPGs Unmengen an Skills und Angriffen bieten, dreht sich hier alles um einen leichten und einen schweren Angriff. Nicht besonders aufregend, aber immerhin funktioniert das Ganze sehr solide und verlässlich. Durch diese Einfachheit gepaart mit einer verhältnismäßig friedlichen Thematik eignet sich „Aerea“ dann auch eher für jüngere Semester als für anspruchsvolle, routinierte Action-RPG-Veteranen.

Ernsthaft?

Ein weiteres Indiz dafür, dass diese Behauptung nicht ganz falsch sein kann, sind die Endgegner: Diese kann man in Windeseile ohne Anstrengungen plätten. Meist reichen weniger als 30 Sekunden Buttonmashing, bis einer der neun Wächter der Urinstrumente aufgibt und seinen Schatz herausrückt – das ist natürlich alles andere als herausfordernd. Auch ist es so, dass man sich in „Aerea“ auf ziemlich viel Grinding einstellen muss – vermutlich ebenfalls eine Sache, mit der jüngere Spieler weniger Probleme haben als ältere.

Dafür kann man sich in Sachen Präsentation nicht beschweren. Die Optik ist zwar an manchen Stellen eher simpel gehalten, insgesamt wirkt sie aber freundlich und irgendwie charmant, wenngleich sie nicht unbedingt randvoll mit Details steckt. Besonders gut gefallen hat uns aber der Soundtrack – und das dürfte bei einem Spiel, das sich dem Thema „Musik“ verschrieben hat, niemanden ernsthaft verwundern.

Das ganze Orchester

Wie man sich vorstellen kann, macht ein Spiel, das auf Koop getrimmt wurde, zusammen im Verbund deutlich mehr Spaß als alleine – und sei es nur deshalb, weil sich Nah- und Distanzkämpfer hier natürlich ideal ergänzen können. Ein kleines Problem gibt es dabei allerdings: Die Entwickler haben „Aerea“ lediglich einen lokalen Koop spendiert, man muss also im Idealfall drei Kollegen nach Hause einladen, um in voller Mannstärke loslegen zu können. Eine Möglichkeit, online mit anderen zusammen zu spielen, gibt es unglücklicherweise nicht.

Leider konnten wir das Ganze auch nur zu zweit testen, genügend Mitspieler für die volle Runde standen uns nicht zur Verfügung – insofern können wir natürlich keine Aussagen darüber treffen, ob die Übersichtlichkeit darunter leidet, wenn zu viel auf dem Bildschirm los ist. Im Zweifelsfall muss man sich aber auch schon dann sehr auf die eigene Spielfigur konzentrieren, wenn man nur zu zweit unterwegs ist.

Kaufen oder lieber nicht?

Machen wir uns nichts vor: Wer „Diablo“ oder „Path of Exile“ kennt, wird an „Aerea“ nicht viel Interessantes finden. Betrachtet man den Titel aber als wenig düsteren Einstieg in das Genre der Action-RPGs für Spieler bis 12, dann hat „Aerea“ aber durchaus seine Daseinsberechtigung. Vielleicht hätte man das schon in der Artikelbeschreibung im Store etwas klarer kommunizieren können – immerhin ist das ja schon ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal.

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Gamewarez

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