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Review: Attack on Titan 2

Es ist noch gerade mal eineinhalb Jahre her, dass „Attack on Titan“ außerhalb Japans erschienen ist – und schon dürfen wir jetzt den Nachfolger „Attack on Titan 2“ in Empfang nehmen. Das könnte doch durchaus ein Fest für Anime-Fans werden, ob man bei Story, Gameplay und Spaß noch eine Schippe drauflegen kann, verrät Euch unser Test.

Ein „Best of“

Wir müssen es zugeben: So richtige Anime-Experten sind wir nicht. Man schnappt hier und da ein paar Informationen auf, es gibt es paar Franchises, die man wohl altersbedingt so überhaupt nicht versteht und andere, die einem zumindest von der Handlung her sympathisch sind. Insofern sind wir auch immer ein wenig aufgeschmissen, wenn bewertet werden soll, wie nah sich ein Anime-Spiel an das Vorbild hält. Da müssen wir dann recherchieren und uns darauf verlassen, was das Netz (und die Hersteller) zu sagen haben.

Im Falle von „Attack on Titan 2“ bedeutet das so eine Art „Best of“ der beiden bisher erschienen Staffeln des Anime-Vorbildes. Es geht also nicht darum, eine kohärente Geschichte zu erzählen, vielmehr sollen Fans bestimmte Schlüsselmomente nacherleben, die nach der Auffassung der Entwickler die wichtigsten und spannendsten Szenen der Serie sind. Vielleicht gehen die Meinungen dazu bei der Fangemeinde etwas auseinander, das liegt dann aber im Ermessen des Einzelnen.

Zweite Wahl?

Kontrovers geht es auch bei unserem Charakter weiter: Wir bekommen dieses Mal nicht eine bekannte Figur aus der Anime-Reihe zugewiesen, sondern dürfen beziehungsweise sollen uns unseren eigenen Recken zusammenstellen. Dabei bietet man uns jede Menge Möglichkeiten zur Erstellung geboten, man kann also durchaus behaupten, der Charakter-Editor sei gelungen. Unser Protagonist geht dann zusammen mit den bekannten Helden auf die übliche Titanenjagd, die „Attack on Titan“ ausmacht. Manche Zocker finden es toll, an der Seite ihrer Lieblinge zu kämpfen, andere würden lieber direkt in deren Haut schlüpfen.

Das Gameplay selbst ist bis auf einige kleine Extras noch immer das selbe wie beim Vorgänger: Wir schwingen uns durch die Umgebung und versuchen die zombieartigen Titanen an ihrer verwundbaren Stelle zu erreichen. Bei den Kampftechniken gibt es einige Neuerungen, man hat aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, ein wirklich neuartiges Spiel zu zocken – die Phrase „Alter Wein in neuen Schläuchen“ ist da nicht so ganz unzutreffend. Besonders für Käufer der Switch-Version ist das aber kein Problem, denn für diese Plattform gibt es den Vorgänger nicht.

Multiplayer-Freuden

Gute Nachrichten gibt es allerdings für Freunde zünftiger Mehrspielerpartien: „Attack on Titan 2“ bietet diesbezüglich eine ganze Menge. Nicht nur, dass man den Story-Modus mit einem Mitspieler in Angriff nehmen kann (sowohl online als auch offline), es gibt auch so eine Art PvP-Modus. Dort geht es nicht darum, andere Titanenjäger auszuschalten, sondern einfach nur darum, effektiver als das gegnerische Team zu sein. Gegenseitig ärgern darf man sich aber dennoch.

Und spätestens hier bekommen Spieler, die unbedingt Figuren aus der Animevorlage spielen möchten, ihren Willen: „Attack on Titan 2“ bietet über 30 bekannte Charaktere, da dürfte nun wirklich für jeden Fan der Reihe der passende Favorit dabei sein. Vom bekannten Eren Jäger über Bertholdt Hoover bis hin zu Christa Lenz sind so ziemlich alle wichtigen Figuren aus der Vorlage mit dabei – zumindest, soweit wir als Anime-Laien das beurteilen können.

Extrablatt!

Wer sich für solche Multiplayer-Geschichten erwärmen kann, erhält bei „Attack on Titan 2“ natürlich jede Menge zusätzlichen Spielumfang geboten. Und im Vergleich zum Vorgänger hat auch die Kampagne zugelegt, wir waren gute 15 Stunden damit beschäftigt, das Ende zu erreichen. Routinierte Spieler des Vorgängers sind da vermutlich etwas schneller mit „Attack on Titan 2“ durch.

Und natürlich müssen wir auch noch ein paar Worte zur Präsentation des Spiels sagen. Die ist in Anlehnung an das Anime-Vorbild ziemlich makellos – sieht man mal von gelegentlichen Einbrüchen der Framerate ab. Das ist kein Beinbruch und stört nicht extrem, letztendlich wird man als Fan des Franchises sicherlich keine Enttäuschung erleben. Für manche Spieler mag das aber bei der Sprachausgabe der Fall sein, denn die liegt – wie für viele Anime-Games üblich – nur in japanischer Variante vor. Immerhin, schließlich handelt es sich innerhalb des Genres nicht gerade um einen Nischentitel, gibt es auch deutsche Untertitel.

Gelungen oder doch eher nicht?

Es ist eine zweischneidige Klinge: Auf der einen Seite hätten wir uns schon gewünscht, dass „Attack on Titan 2“ etwas eigenständiger daherkommt, dass man uns mehr der so oft von uns geforderten Frische heranbringt. Es war abzusehen, dass das in dieser Form nicht der Fall sein wird, schließlich war die Zeit zwischen Release des Vorgängers und dem Verkaufsstart von „Attack on Titan 2“ doch eher gering angesetzt.

Andererseits ist es auch so, dass man die Konzepte, die beim Vorgänger ganz hervorragend funktioniert haben, gerne wieder einsetzt. Das macht noch immer Spaß, und daran gibt es auch nichts auszusetzen. Spieler, die sich aber eine Abkehr der gewohnten Konzepte gewünscht hätten, werden hier wohl nicht so recht auf ihre Kosten kommen. Dass „Attack on Titan 2“ handwerklich aber solide daherkommt, darf dennoch nicht unerwähnt bleiben.

Fanservice

Und so bleibt einmal mehr die Kaufempfehlung für Fans – aber auch nur, wenn man kein Problem damit hat, wesentliche Bestandteile der Serie noch einmal zu spielen. Wirklich substantielle Neuerungen (wenn man mal von ein paar Kampftechniken absieht) fehlen sowohl beim Gameplay als auch bei der Story. Es gibt also weder neue Erkenntnisse, Einsichten, noch Spielmechaniken, die sich vom Vorgänger nennenswert abheben.

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