Startseite / Playstation / Review: Injustice 2

Review: Injustice 2

Es ist so alt wie das Thema selbst: Wenn Superman gegen Green Lantern kämpfen würde, wer würde siegreich aus diesem Konflikt hervorgehen? Eine klassische Nerddiskussion, wie sie auf Schulhöfen schon immer geführt wurde. „Injustice 2“ lässt uns diese Konfrontationen jetzt auf Xbox One und Playstation 4 am Joypad austragen. Wie gut das gelungen ist und ob sich ein Kauf lohnt, erfahrt Ihr in unserem Test.

Superhelden-Kombat

„Injustice 2“ knüpft in Sachen Story an den Vorgänger an. Batman und sein Team wollen nach den Ereignissen von „Injustice: Götter unter uns“ wieder eine funktionelle Gesellschaft errichten. Doch das ist der „Society“ so gar nicht recht: Das ist ein Zusammenschluss von Schurken, die ihre Chance zur Ergreifung der Weltherrschaft gekommen sehen. Aber auch Superman, der im Vorgänger den Antagonisten gab, hegt noch immer Machtansprüche. Ein spannender Konflikt entbrennt.

Es gibt mit Sicherheit eine ganze Menge Spieler, die den Vorgänger nicht kennen – und das ist auch weder hinsichtlich des Gameplays noch in Bezug auf die Story notwendig. In „Injustice 2“ prügeln sich Superhelden und -schurken, und hier kann man auch ganz deutlich sehen, dass der Titel aus dem Hause NetherRealm stammt: Unverkennbar teilt man Engine und Einiges der Spielmechanik mit „Mortal Kombat X“. Und das ist auch keine schlechte Entscheidung – nicht umsonst durfte sich dieser Titel großen Zuspruchs erfreuen.

Basiswissen

Analog zum inoffiziellen Vorbild „Mortal Kombat X“ stellt die Kampagne, die mit locker 8 Stunden Laufzeit durchaus als umfangreich gelten kann, mehr so eine Art glorifiziertes Tutorial da. Darin lernen wir nicht nur die absoluten Basics wie Schläge, Tritte und Sprünge, sondern auch die Spezialitäten der einzelnen Charaktere kennen. Das umfasst spezifische Kombos, aber auch die Superangriffe, die man durchführen kann, sobald der Power-Balken voll ist.

Gerade Neulinge in der NetherRealm-Welt tun auch sehr gut daran, diese Form des Tutorials komplett durchzuspielen, bevor sie sich ins „richtige“ Schlachtengetümmel stürzen. Und dabei ist es egal, ob man gegen (etwas anspruchsvollere) KI oder online/offline gegen fähige menschliche Gegner antritt. Trotz der Tatsache, dass die Kampagne eher in Richtung „Tutorial“ tendiert, ist die Story dennoch schwer unterhaltsam. Dass man aber nicht einfach nur ein Superheldenkostüm über „Mortal Kombat X“ gestülpt hat, merkt man anderen Ecken von „Injustice 2“ dann doch ganz gewaltig.

In eine Rolle gezwängt

Die Entwickler haben „Injustice 2“ nämlich einen gewissen Rollenspielanteil verpasst: Zunächst einmal haben alle Charaktere ein Level, das bis zur Stufe 20 vorangetrieben werden will. Außerdem hat man ein Loot-System eingebaut – wobei, das trifft es nicht ganz. Man könnte sagen, „Injustice 2“ sei um das Loot-System herum entwickelt worden. In Story und Multiverse-Modus (ständig wechselnde Herausforderungen mit verschiedenen Modifikatoren) bekommt man Ausrüstung für den jeweiligen Charakter, in sogenannten „Mother Boxes“ rein zufälliges Equipment.

Und das verändert das Gameplay grundlegend. Von vergleichsweise unaufregenden Extras wie „mehr XP“ oder Shadern bis hin zu handfesten Boni für Angriff und Verteidigung ist alles mit dabei – und so etwas kann durchaus den Ausschlag geben, wenn es um Sieg und Niederlage geht. Da lohnt es sich durchaus, Items zu „farmen“ – es ist ein zusätzlicher Anreiz, den „Multiverse“-Modus immer wieder in Angriff zu nehmen, zumal so eine Mother Box natürlich stets eine spannende Angelegenheit ist. Im Idealfall bekommt man nämlich ein Set zusammen, was dem Charakter einen weiteren Bonus verleiht. Ihr seht schon, der Rollenspiel-Vergleich hinkt nicht.

Adel verpflichtet

Wenn man eine Sache mit Fug und Recht behaupten kann, dann sicherlich, dass „Injustice 2“ das Thema „Superhelden“ kompromisslos feiert. Die Optik hat gegenüber dem Last-Gen-Vorgänger deutlich an Detailreichtum zugelegt, und auch von diesem losgelöst steckt das Spiel voller liebevoller kleiner Ideen und beweist, dass die Macher hier nicht einfach nur eine Auftragsarbeit erledigt haben. Man zelebriert die Superhelden und -schurken, jedes Byte, jedes Pixel ist eine Liebeserklärung an die zugrundeliegenden Comics und deren Charaktere.

Zusammen mit dem durchaus als „episch“ zu bezeichnenden Soundtrack baut sich eine gewaltige Atmosphäre auf, die selbst Spieler mitreißt, die mit Comics und Superhelden eigentlich nichts am Hut haben. Lediglich ein wenig Liebe zum Genre der Prügelspiele ist notwendig, dann kommt man unabhängig von der Superhelden-Thematik gut mit „Injustice 2“ klar.

Globale Kloppe

Natürlich glänzen Prügelspiele ganz besonders dann, wenn es um Kämpfe gegen menschliche Mitspieler geht. Das funktioniert bei „Injustice 2“ sowohl offline wie online völlig reibungslos – und das ist auch nicht weiter verwunderlich, schließlich kann man mehr als genug einschlägige Erfahrungen vorweisen. Analog zu „Mortal Kombat X“ gibt es in Sachen Netzcode keinerlei Probleme, ob es Schwierigkeiten beim Balancing gibt, wird sich noch zeigen müssen, das ist nichts, was man mal so eben in einigen Tagen Testphase zuverlässig messen könnte.

Und in diesem Kontext müssen natürlich auch die Charaktere erwähnt werden: Hier bringt „Injustice 2“ wirklich so ziemlich jeden Superhelden von Rang und Namen mit – von Aquaman bis Wonder Woman. Darunter befinden sich natürlich so wichtige Vertreter wie Batman und Superman, aber auch weniger offensichtliche Charaktere wie Captain Cold, Doctor Fate oder Cheetah sind dabei, was echten Fans der Materie, die sich nicht nur auf die offensichtlichen Charaktere freuen, sicherlich gut gefallen wird.

Allerdings fehlen auch dieses Mal die nahezu obligatorischen Mikrotransaktionen nicht – man ist zwar nicht gezwungen, diese in Anspruch zu nehmen, und sie bieten selbst in der direkten Konkurrenz mit Anderen keine spielerischen Vorteile. Unerwähnt sollte das dann aber dennoch nicht bleiben.

Gut gemacht!

NetherRealm hat es geschafft: Obwohl man auf den ersten Blick „nur“ Superhelden in ein „Mortal Kombat“ gestopft hat, bringt das Ganze klar genügend eigene Identität mit, um als individuelles Produkt zu gelten. Gleichzeitig dürfen sich aber auch Spieler angesprochen fühlen, die nicht ausdrücklich Fans der Superhelden-Thematik sind. Sozusagen bietet man uns in „Injustice 2“ das beste aus beiden Welten und bei nur wenig Interesse an Prügelspielen ist man hier bestens versorgt und kann unzählige Stunden mit dem Spiel verbringen.

[taq_review] [asa2]B01IH5GDC8[/asa2]
Gamewarez

Ebenfalls interessant

The Finals – Diese Woche startet Season 2

Season 2 von The Finals startet am 14. März, und in der Arena geschehen seltsame Dinge. Die …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Spamschutz - Bitte Aufgabe lösen! *