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Review: Minit

Einfach mal ein paar Minuten zocken, ohne sich in eine komplexe Story oder noch komplexeres Gameplay einarbeiten zu müssen – so haben sich früher viele Spiele gegeben. Die Indie-Ecke hat in diesem Sektor noch immer Einiges zu bieten, und das beweist jetzt auch „Minit“ von Vlambeer. Worum es in dem Spiel geht und ob sich der Kauf lohnt, erfahrt Ihr in unserem Test.

Nur noch 60 Sekunden

In „Minit“ – und das ist der Kicker an der ganzen Sache – dauert eine einzelne Runde immer nur 60 Sekunden. Am Ende der Minute stirbt unser Charakter und der Spaß kann wieder von vorne beginnen. Der Fairness halber muss man aber dazusagen, dass eingesammelte Items und bereits gelöste Aufgaben in die nächste Runde übertragen werden. Durchspielen kann man „Minit“ nämlich nicht in 60 Sekunden, es sei denn natürlich, es gibt einen Trick, den wir nicht kennen.

Wenn man gut ist, schafft man alle Aufgaben in unter 25 Runden – und da ertappt man sich dann schon dabei, eine Liste zu schreiben, welche Aufgaben zu erledigen sind und was man dafür tun muss. Es ist zwar nicht so, dass auf eine einzelne Sekunde ankommt, wenn man sich aber gerade in einzelnen Ecken der Spielwelt vertut, ist die Möglichkeit, das Achievement für einen Durchlauf in unter 25 Runden zu bekommen, schon dahin. Immerhin kann man mehrere Spielstände anlegen, so dass man diesen „Speedrun“ immer wieder versuchen kann.

Mach mal Pause

Vom Spielprinzip her ist „Minit“ denkbar simpel: Ähnlich wie beim allerersten „The Legend of Zelda“ für das NES bereisen wir eine Spielwelt, verhauen Gegner mit einem Schwert und helfen Bewohnern dieser Welt, in dem wir Aufgaben für sie erfüllen. Dabei gibt es immer mal wieder Dinge einzusammeln, die uns das Leben einfacher machen – oder es überhaupt erst ermöglichen, bestimmte Hürden zu überwinden. Mit Kaffee hat man die notwendige Energie, Kisten zu verschieben, eine Taschenlampe ist nützlich, wenn es um das Erkunden von dunklen Verliesen geht und dergleichen mehr.

Da die Spielwelt größer ist, als man sinnvoll innerhalb einer Minute bereisen kann, liefert man uns verschiedene Behausungen, von denen man die nächsten Runden aus in Angriff nehmen kann. Obwohl der Zeitdruck innerhalb einer einzigen Runde recht hoch ist, kann man „Minit“ relativ stressfrei durchspielen, sobald man herausgefunden hat, wie man eine bestimmte Aufgabe lösen kann und welchen Weg man dafür zurücklegen muss. Und das ist auch immer wieder motivierend.

Wie früher!

„Minit“ bietet auch in anderer Hinsicht Minimalismus – und zwar bei der Grafik. Die kommt nämlich ernsthaft in Schwarz und Weiß daher. Damit meinen wir jetzt nicht Graustufen, sondern wirklich nur weiße und schwarze Pixel, wie man es von wirklich alten Heimcomputersystemen aus den späten 70ern und frühen 80ern kennt. Nun ist zwar „Retro“ durchaus im Trend, und man kann „Minit“ auch nicht vorwerfen, keinen Stil zu besitzen, irgendwie glauben wir aber nicht, dass eine einfache farbige Darstellung ein Nachteil gewesen wäre. Wenigstens kann man nicht behaupten, dass das kein Alleinstellungsmerkmal wäre.

Den Soundtrack fanden wir hingegen durchweg gut – der bleibt im Hintergrund und ist nicht aufdringlich, gleichzeitig ist das Ganze einfach mehr als simples Getöse vom PC-Pieper. Und gerade weil man beim Soundtrack nicht päpstlicher als der Papst war, hätten wir uns dann eine Optik im NES-Stil mit wenigstens einigen Farben gewünscht. Darauf wollen wir jetzt aber nicht unnötig herumreiten – es ist und bleibt eine Geschmacksfrage.

Kunst und Kultur

„Minit“ ist nicht einfach nur ein einfaches Arcade-Game, wie man sie früher gespielt hat – der Titel bietet mit seinem Minimalismus und der 60-Sekunden-Idee auch einen gewissen künstlerischen Anspruch. Im Gegensatz zu vielen aktuellen Spielen gibt es hier keinen Raum für eine unnötig in die länge gezogene Story, kein Füllmaterial, einfach eine Beschränkung auf das Wesentliche – wir können uns schon gut vorstellen, dass „Minit“ einen festen Platz im Lehrplan irgendwelcher Gamedesign-Kurse erhalten könnte.

Nun kann man (mit einiger Berechtigung) fragen, ob man denn wirklich 9,99 Euro für ein Spiel hinlegen muss, das man im Idealfall in unter 25 Minuten durchspielen kann. Aber damit tut man dem Titel unrecht, denn hier gilt „Der Weg ist das Ziel“. Die große Herausforderung ist natürlich nicht, mit dem Schwert auf eine Krabbe einzuprügeln, sondern die, möglichst effektiv und vor allem schnell durch das Spielgeschehen zu kommen.

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