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Review: NHL 18

Mit der „NHL“-Reihe ist EA Sports allein auf weiter Flur – kein anderer Hersteller bietet einen Eishockey-Konkurrenten an. Das verleitet natürlich zur gemächlichen Evolution statt zum jährlichen Feuerwerk an neuen Features. Liegen bei „NHL 18“ die Neuerungen auf Eis oder haut man einen Puck nach dem anderen ins Tor? Unser Test klärt Euch über Vor- und Nachteile auf.

Jetzt noch neuer!

Ganz klar: „NHL 18“ liefert in erster Linie zunächst aktuelle Team- und Spielerdaten. Das gehört ja zur ganz großen Aufgabe der jährlich erscheinenden Sport-Games und darin steckt auch immer ein beträchtlicher Teil der Entwicklungsgelder, denn die Teams und Ligen lassen sich so etwas natürlich gut bezahlen. Gleichzeitig ist das etwas, das die Spieler schlicht und ergreifend erwarten – Fans haben natürlich keine Lust darauf, ihr Lieblingsteam auf einem veralteten Stand zu begleiten.

Beim Gameplay gibt es hingegen nur Detailverbesserungen. Vermutlich hängt es davon ab, wie sehr man Fan von Eishockey im Allgemeinen und von der „NHL“-Reihe von EA Sports im Besonderen ist, ob man diese jetzt als mehr oder weniger maßgeblich ansieht. In erster Linie gibt es neue Manöver, um verteidigende Gegner auszuspielen – das ist aber eher etwas für Leute, die sich mit dem Gameplay näher befassen und die Feinheiten aus so einem Spiel herauskitzeln möchten.

Jetzt noch einfacher!

Für alle anderen hat EA Sports aber auch etwas Spannendes ins Gepäck gesteckt: „NHL 18“ bringt das neue „NHL Threes“ mit – eine Art Spiel im Spiel. Dabei handelt es sich um reines Arcade-Eishockey, das ohne großen spielerischen Anspruch sofort gezockt werden kann, ganz nach dem Motto „Controller greifen und zocken“. Dabei wird nichts aus dem Hauptspiel per Recycling eingebunden, vielmehr handelt es sich tatsächlich um eine autarke Veranstaltung.

Und das geht sogar so weit, dass der „Threes“-Modus eine eigene Kampagne, eigene Kommentatoren und sogar eine eigenständige Multiplayer-Komponente besitzt. Hier geht es außerdem so gar nicht realistisch zu, beispielsweise kann man mit sogenannten „Money Pucks“ spielen, die bei einem Tor gleich mehrere Punkte liefern. Das ist insgesamt die große Neuerung von „NHL 18“ – und auch die einzige, die wirklich aus dem Gesamtbild heraussticht.

Jetzt noch mehr Realismus!

Auch bei der Grafik hat sich ein wenig getan – wenngleich man keinen riesigen Sprung machen konnte. Gerade die Spieler sehen im direkten Vergleich zum Vorgänger besser aus, allerdings muss man auch ganz klar sagen: Wir sind ein wenig enttäuscht darüber, dass „NHL 18“ immer noch die alte Ignite-Engine nutzt. Naja, zumindest thematisch passt so ein Gefrierbrand besser zu einem Eishockey-Game. Die Reihe wird ohnehin irgendwann umgestellt, da hätte sich das in einem „ruhigen“ Jahr wie diesem doch angeboten.

Immerhin: Der Lizenz-Soundtrack ist zwar nicht extrem umfangreich, dafür aber qualitativ umso besser. Im Gegensatz zu FIFA und Madden fehlen hier die ganz großen Namen des Musik-Business, dafür gibt es aber ein stimmiges Gesamtpaket mit Songs für jeden Geschmack – und die hört man eben nicht jeden Tag im Radio.

Jetzt noch mehr Bewährtes!

An der Spielmodus-Front gibt es – von „Threes“ abgesehen – nichts Neues. Natürlich darf das übliche „Hockey Ultimate Team“ nicht fehlen, denn das ist für EA Sports ja auch eine wichtige Einnahmequelle. Und irgendwie fühlt es sich von Jahr zu Jahr immer stärker an, als käme man ohne den Einsatz von Echtgeld auf keinen grünen Zweig. Das Sammelkartenkonzept ist schon sehr verlockend, es trifft den selben Nerv wie Sticker-Alben und ähnliche Dinge. Wer sich und seine Geldbörse nicht unter Kontrolle hat, zahlt schnell mehr als er sich vorgenommen hat.

Und auch sonst überrascht die Selektion nicht – Franchise-Modus, die üblichen Online-Geschichten, alles wie immer eben. Nun ist klar, dass „NHL Threes“ die große Bühne der Neuerungen gebührt, dennoch vermissen wir neben der neuen Frostbite-Engine einen Story-Modus wie es in den FIFA- und Madden-Reihen mittlerweile zum guten Ton gehört. Insofern fühlt sich „NHL 18“ ein wenig wie ein Stiefkind an – immer einen Schritt hinter den Platzhirschen der EA-Sports-Riege.

Ins Schlittern geraten?

Ganz klar: „NHL 18“ wird eine ganze Menge Spieler verärgern – weil es für sie eben nicht genügend neue Inhalte gibt. Wer die Eishockey-Games von EA Sports regelmäßig kauft und wegen ihrer Komplexität mag, wird mit dem „NHL Threes“-Modus trotz allen Umfangs und aller Extras darin nicht glücklich werden. Ansonsten gilt: Zu nah ist „NHL 18“ an seinem Vorgänger dran, zu wenig echte Innovation gibt es über den „Threes“-Modus hinaus.

Für sich betrachtet ist „NHL 18“ natürlich ein gutes Eishockey-Game, das sowohl für Einsteiger als auch Profis geeignet ist. Das hilft aber Käufern, die in jedem Jahr zugreifen, nur wenig. Ein Blick zu den anderen Titeln von EA Sports zeigt eine teilweise deutliche Evolution mit neuer Engine, Story-Modi und mehr – da kann man als Eishockey-Fan natürlich leicht neidisch werden.

In den nächsten 12 Monaten wird das zuständige Entwickler-Team ordentlich etwas zu tun haben – noch einmal kann man die langjährigen Fans nicht mehr so hinhalten. Empfehlen kann man „NHL 18“ in erster Linie Spielern, die nur alle paar Jahre mal zugreifen, oder eben jenen, denen die Lernkurve normalerweise zu steil ist, und die sich vorwiegend mit dem „NHL Threes“ beschäftigen möchten.

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