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Review: Ni no Kuni 2: Schicksal eines Königreichs

Ihr steht auf Anime und japanische Rollenspiele? Na dann haben wir eine ganz hervorragende Nachricht für Euch: Mit „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ ist mittlerweile ein sehnsüchtig erwartetes Spiel erhältlich. Nachdem der Vorgänger schon ziemlich gut ankam, ist die Spannung natürlich ganz besonders groß. Wie sich der Titel schlägt und ob es sich um einen würdigen Nachfolger handelt, erfahrt Ihr in unserem Test.

Dann mach ich halt mein eigenes Ding!

„Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ beginnt seine Geschichte einige hundert Jahre nach dem Ende des Vorgängers. Wir übernehmen die Rolle des jungen Evan, der nach einem Putsch seines Postens als König enthoben wurde. Zusammen mit Präsident Roland, der ohne Vorwarnung im Schloss Katzbuckel aufwacht, macht er sich nun an die Arbeit, ein neues Königreich aufzubauen. Als Herrscher dessen möchte er nun alle zerstrittenen Völker vereinen – und das ist jetzt die Aufgabe, die wir übernehmen müssen.

Das Gameplay von „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ zu charakterisieren, fällt dabei gar nicht so leicht – und das liegt schlicht und ergreifend daran, dass es so vielseitig ist. Natürlich gibt es die obligatorischen Kämpfe und Quests, aber das Spiel bringt auch ganz andere Seiten mit. Man kann „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ nicht auf ein paar Punkte herunterbrechen, und das ist unserer Meinung nach die größte Stärke, die die Entwickler von Level 5 ihrem Produkt mitgegeben haben.

Zünftige Kloppereien

Fangen wir doch einfach mal mit den Kämpfen an – hier hat sich im Gegenteil zu „Ni No Kuni“ nämlich eine Menge getan. Vorbei die Zeiten, in denen man mehr oder minder rundenbasiert in die Schlacht gezogen ist, denn mittlerweile bietet man uns Echtzeitkämpfe. Die funktionieren ohne viel taktischen Anspruch, machen aber durchaus Spaß. Im Kern wird das Ganze heruntergebrochen auf leichte und schwere Attacken, Nah- und Fernkampf sowie spezielle Fähigkeiten der Charaktere.

Dabei geht man bisweilen mit mehreren Party-Mitgliedern in den Kampf, eine Spielfigur darf man selbst übernehmen, die anderen werden durch die KI gesteuert. Wie bereits erwähnt: Das ist weder besonders taktisch noch besonders schwer. Wer Herausforderungen beim Zocken sucht, wird hier vermutlich ziemlich unterfordert – sogar bei den Bossgegnern. An diesen mangelt es „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ nicht, aber andere japanische Rollenspiele sind in diesem Sektor deutlich anspruchsvoller. Allerdings ermöglicht das auch jüngeren Spielern, mit dem Titel gut klar zu kommen.

Hammer, Nägel und viel Holz

Womit „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ aber so richtig überrascht, ist der Punkt „Königreich aufbauen“ – dabei handelt es sich nämlich ausdrücklich nicht um ein geflügeltes Wort. Wir dürfen tatsächlich wie in einer Aufbausimulation Gebäude, Einrichtungen und dergleichen mehr in unser Königreich stellen. Das ist eine weitere Dimension, die das Spiel so abwechslungreich gestaltet.

Überhaupt gibt es unheimlich viele verschiedene Ebenen in „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“. Beispielsweise bringt der Titel auch eine Oberwelt mit, die wir mit gehörigem Kameraabstand bereisen dürfen, einen Scharmützel-Modus und noch Einiges mehr. Hier können sich die Interessenten nun wirklich nicht beklagen, so viel Abwechslung findet man selten – wenn es auch manchmal etwas an Tiefgang mangeln mag.

From Nippon with Love

Wir haben es ja bereits durchklingen lassen: „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ ist ein absoluter Traum für Anime-Fans. Der Vorgänger durfte sich noch einen wertvollen Stempel aufdrücken, denn die Grafik entstand in Zusammenarbeit mit Studio Ghibli. Anime-Fans muss man zu diesem Namen unter Garantie nichts mehr sagen, allen anderen sei erklärt, dass es sich um das wohl renommierteste Anime-Studio überhaupt handelt. Dort zeichnete (kein Wortwitz) man sich etwa für „Prinzessin Mononoke“, „Das wandelnde Schloss“ oder auch „Chihiros Reise ins Zauberland“ verantwortlich.

Für „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ mussten die Entwickler auf diese Zusammenarbeit verzichten, der Titel trägt aber dennoch unverkennbar die Handschrift des Studios – und das liegt schlicht und ergreifend daran, dass ein ehemaliger Ghibli-Designer (Yoshiyuki Momose) an dem Spiel mitarbeitete. Auch Komponist Joe Hisaishi arbeitete für das Studio und ist hier wieder mit von der Partie.

Was sollen wir dazu noch großartig erzählen – die Präsentation lässt keine Wünsche offen, von der Grafik bis hin zur Musik. Hinsichtlich der Sprachausgabe gibt es die Option auf die englische oder die japanische Variante, immerhin liefert man uns deutsche Untertitel. Nun mag sich das Ganze irgendwie nach Makel anhören – wieso keine deutsche Sprachausgabe? In unseren Augen ist das kein großer Mangel, denn nur ein Bruchteil der Dialoge ist überhaupt vertont worden. Dass Anime-Puristen die japanische Fassung bevorzugen, steht ja ohnehin außer Frage.

Das könnte Euch so gefallen!

Was wir an „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ so gelungen finden, ist die Tatsache, dass die Entwickler in so einigen Bereichen Risiken eingegangen sind. Man hat nicht einfach den Vorgänger genommen und sich haarklein an dessen Erfolgsformel gehalten. Vielmehr hat man etwa das Kampfsystem komplett auf links gedreht und bietet nun eine komplett andere Gattung des Ganzen. Auch punktet man ordentlich mit dem „Kingdom Builder“, der eben eine komplett neue Dimension bietet.

Ein richtiger Kritikpunkt ist es nicht, wir wollen aber noch einmal die Sache mit dem Schwierigkeitsgrad ansprechen: „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ geht nicht den Weg vieler anderer japanischer Games, man haut uns keine knallharten Herausforderungen um die Ohren. Wenn das Euer Ding ist, seid Ihr hier definitiv falsch. Wenn Ihr aber ein zauberhaftes Erlebnis mit spannender Geschichte erleben möchtet, ohne durch kaum zu bezwingenden Gegnern ausgesperrt zu werden, ist „Ni no Kuni II: Schicksal eines Königreichs“ genau das richtige Spiel für Euch.

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