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Review: Sonic Mania

Früher gab es die Zocker, für die „Super Mario“ der absolute Höhepunkt in Sachen Jump-and-Run war – und diejenigen mit Sega-Konsole, denen das alles viel zu lahm und unaufregend war. Die haben ihre Freizeit mit den „Sonic“-Games verbracht, die in Sachen Kultfaktor ziemlich ebenbürtig sind. Mit „Sonic Mania“ kehren wir jetzt wieder zurück in die goldenen Zeiten – ein Fest für Fans des blauen Igels? Lest unseren Test und findet es heraus.

Play it again, Sam

Eine der Jugenderinnerungen, die ich wohl nie vergessen werde: Irgendwann um 1992 konnte ich meine Eltern dazu überreden, mir ein gebrauchtes Sega Mega Drive zu kaufen – trotz der Tatsache, dass wir eigentlich ein Heimcomputer-Haushalt waren. Mit dabei waren zwei Spiele, darunter „Sonic the Hedgehog“, das mich in Sachen Technik, Grafik und auch Soundtrack sofort in seinen Bann zog. Etwas derartig Schnelles, sorgsam Entworfenes, Buntes… Da konnte der Amiga nun wirklich nicht mithalten. Umso enttäuschter war ich, als man die Serie irgendwann in die dritte Dimension führte, wo sie teilweise zu zweitklassigen Racing-Titeln verkam.

Mit „Sonic Mania“ kehrt man aber in die gute alte Zeit zurück – und tatsächlich fühlt sich das Ganze an, als wäre man direkt 25 Jahre zurückgeworfen worden. Die Level beginnen wie die Vorbilder der ersten Ableger, schnell wird aber klar, dass man diese erweitert, ausgebaut, verfeinert und nicht selten auch etwas schwieriger gemacht hat. Außerdem wartet zum Ende jeden Levels ein Bossgegner auf uns – und die sind auf jeden Fall abwechslungsreicher als damals. Besonders witzig etwa die Einlage, in der wir gegen Dr. Robotnik sein „Mean Bean Machine“ spielen dürfen.

Von Fans für Fans

Die Entstehungsgeschichte von „Sonic Mania“ weist eine Besonderheit auf: Als Entwickler traten nicht etwa das Original-Team von Sega auf den Plan, die einfach nur ein neues Sonic-Game entwickeln sollten. Vielmehr haben sich einige Hardcore-Fans zusammengetan und ein Spiel geschaffen, das ihrer Meinung nach die absolute Krönung der Sonic-Schöpfung darstellt. Und man merkt auch durchaus, wie sehr den Entwicklern die Materie am Herz lag: Die positiven Aspekte des Spiels im Allgemeinen und der Level im Besonderen wurden beibehalten, überall gibt es tolle Details, hier und da auch mal neue Elemente, die selbst alten Hasen noch Frische bieten kann.

So gibt es beispielsweise überarbeitete Bonus-Stages und neue Power-Ups, die zwar nicht alles über den Haufen werfen, aber dennoch eine gute Ergänzung bieten – wie etwa das Power-Up, das die gesammelten Goldringe zu großen Ringen zusammenfasst. Falls man von einem Gegner erwischt wird und die Ringe verliert, muss man nur wenige große Ringe einsammeln, anstatt hinter unzähligen kleinen her zu hechten.

Fast wie früher

Vom ersten „Seeeee-Gaaaaa“-Jingle an ist klar: Hier zelebriert man nicht nur klassisches Gameplay, sondern auch die klassische Aufmachung aus den frühen Neunzigern. Und tatsächlich, ganz besonders in Hinsicht auf die Grafik könnte man auch durchaus an einem Sega Mega Drive sitzen – von der Widescreen-Darstellung mal abgesehen. Klar, das ist nicht jedermanns Fall, aber durchaus kultig und gerade für Fans, die von Anfang an dabei waren, eine wahre Wohltat.

Beim Soundtrack sieht es leicht anders aus: Zwar jagt man die originalen Kompositionen durch die Lautsprecher, diese wurden aber vorsichtig überarbeitet und kommen nur noch in Teilen im klassischen Gewand der FM-Synthese des Mega Drives daher. Das ist zwar nicht zu 100% original, allerdings nah genug dran, um nicht störend zu wirken – wir finden, das ist eine sinnvolle Neuerung.

Sonic Deluxe

So richtig viel gibt es darüber hinaus gar nicht mehr zu berichten: Hier steht „Sonic“ drauf, und es ist auch Sonic drin – so pur und unverfälscht wie schon seit über 20 Jahren nicht mehr. Wir finden das absolut großartig, denn Sonic hat sich seit seiner ersten Ausgabe doch sehr gewandelt – und zwar nicht immer zum Vorteil. Das ist aber mit „Sonic Mania“ vergeben und vergessen, denn hier waren Entwickler am Werk, denen „Sonic the Hedgehog“ mehr bedeutet als Zahlen auf dem Bankkonto und irgendwelche Aktienkurse.

Klar, vielleicht kann man einen Spieler, der beim ersten Auftritt des blauen Igels noch gar nicht geboren war, schlecht für einen rasend schnellen 2D-Plattformer begeistern, der einem immer wieder das Gefühl gibt, dass man kaum noch die Kontrolle über das Geschehen auf dem Bildschirm behalten kann, und am Ende läuft doch alles glatt. Vielleicht ist „Sonic Mania“ für diese Zielgruppe nicht gemacht – wohl aber für all diejenigen, die den klassischen Sonic kennen und lieben. Für die dürfte es seit dem Launch der Mega-Drive-Games seinerzeit nichts Besseres mehr gegeben haben.

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Gamewarez

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