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Review: Sudden Strike 4

Während Besitzer einer Xbox One ihre Echtzeitstrategie-Gelüste mit „Halo Wars 2“ befriedigen dürfen, stehen PS4-Freunde doof da – oder etwa doch nicht? Tatsächlich liefert Kalypso Media jetzt „Sudden Strike 4“ den jüngsten Ableger einer echten Traditionsmarke für die Sony-Konsole. Kann man so ein Spiel mit einem Controller steuern, macht der Titel Spaß und lohnt sich der Kauf? Lest unseren Test und findet es heraus.

Mit viel Getöse

Auf dem PC ist „Sudden Strike“ eine traditionelle Institution im Echtzeitstrategie-Sektor – und das schon seit dem Jahr 2000. Der letzte echte Ableger erschien dort vor rund zehn Jahren, enttäuschte die Spieler aber auf breiter Front. Jetzt stellen sich also gleich zwei Fragen: Funktioniert so ein Echtzeitstratege auch auf der Konsole, und schafft man es mit „Sudden Strike 4“ auf ein Niveau, das Fans der Reihe wieder aufhorchen lässt?

Zumindest die erste Frage können wir ganz schnell und direkt beantworten: Ja, die Bedienung via Controller funktioniert erstaunlich gut, wenngleich natürlich davon auszugehen ist, dass langjährige Genre-Fans, die vom PC kommen, ein wenig Eingewöhnungszeit benötigen. Letztendlich zeigt sich hier aber genau das selbe Bild wie bei den meisten Echtzeit- und Aufbaustrategie-Games für Konsolen: Mittlerweile ist klar, dass eine Controllersteuerung im RTS-Segment kein Hindernis mehr ist.

Die dunkle Ära

Doch kommen wir jetzt mal ganz konkret zu „Sudden Strike 4“. Der Titel führt uns zurück in den Zweiten Weltkrieg, es warten insgesamt drei verschiedene Kampagnen auf den Spieler. Diese sind aufgeteilt in eine britisch/amerikanische, eine russische und eine deutsche Schiene, die einzelnen Missionen sind zumindest teilweise an echte Situationen aus dem bislang schlimmsten Konflikt der Menschheitsgeschichte angelehnt.

Das muss man natürlich mögen – wir empfinden das nach den vornehmlich auf SciFi getrimmten Games der letzten Jahre doch als eher wohltuend. Hinzu kommt, dass es natürlich eine Menge Zocker gibt, die historisch interessiert sind und es dementsprechend vorziehen, bekannte Szenarien nachzuspielen. Was man „Sudden Strike 4“ allerdings zweifellos attestieren darf, ist eine wirklich ordentliche Atmosphäre. Besonders, wenn so richtig die Post abgeht, darf man sich vom Spiel „abgeholt“ fühlen.

Innere Werte

Auch spielerisch ist „Sudden Strike 4“ überraschend gut gelungen. Die meiste Zeit über benimmt sich sogar die KI, wie man es erwarten würde – und das ist keineswegs selbstverständlich in Echtzeitstrategie-Spielen. Gelegentlich müssen Ausfälle hingenommen werden, im Allgemeinen kann man sich aber nicht über die computergesteuerten Pappkameraden beklagen.

Was uns außerdem sehr gut gefallen hat, ist das Sterne-System. Es reicht nicht aus, eine Mission ohne Rücksicht auf Verluste abzuschließen. Die eigenen Truppen zu schonen und nicht zu verheizen sorgt für ein höheres Rating am Ende der Mission, und je besser die Leistung von den Vorgesetzten bewertet wird, umso wahrscheinlicher ist es, dass man Upgrades und bessere Einheiten für den nächsten Auftrag erhält.

Spannend: Jede Armee besitzt drei verschiedene Befehlshaber nach historischem Vorbild (etwa Guderian oder Patton), die unterschiedliche Stärken haben und sich je nach verfolgter Strategie besser oder schlechter für die einzelnen Missionen eignen. Das ist schon eine ziemlich spannende Idee, die das Spielgeschehen doch relativ stark beeinflussen kann.

Materialschlacht

Die drei Kampagnen sind in ihrem Umfang jeweils gar nicht so riesig, wie man es sich vielleicht erhoffen würde – besonders die erste Hälfte ist in nullkommanix durchgespielt. Richtig interessant wird es natürlich, wenn man Spaß daran hat, solche Missionen immer wieder zu spielen, um die beste Strategie für die entsprechenden Situationen zu ermitteln. Mit den verschiedenen Befehlshabern kann man die Missionen gerne mehrfach und mit anderem Fokus angehen. Aber auch davon abgesehen steckt noch eine Menge in „Sudden Strike 4“.

Neben den Kampagnen selbst gibt es den Skirmish-Modus, und auch die Multiplayer-Komponente darf nicht vergessen werden. Hier gibt es bislang leider noch eine recht überschaubare Anzahl an Maps, allerdings dürfen bis zu acht Spieler an den Gefechten teilnehmen – und das ist schon eine ziemliche Hausnummer. Insgesamt bietet „Sudden Strike 4“ genügend Substanz für den Kaufpreis, Strategen können hier viele Abende unterhaltsam verbringen.

Von Bild und Ton

Optisch weiß der Stratege von Kalypso Media durchaus zu gefallen – und das liegt, wie eingangs bereits erwähnt, in erster Linie daran, dass bisweilen jede Menge Action auf dem Bildschirm zu sehen ist. Die Inszenierung ist gut gelungen, Effekte sorgen für Atmosphäre und schon alleine durch die Thematik bedingt ist die Darstellung recht abwechslungsreich. Man darf sich dabei aber auch nichts vormachen: „Sudden Strike 4“ ist und bleibt ein Strategiespiel und konzentriert sich also solches nicht vornehmlich auf eine fotorealistische Darstellung.

Gemischte Gefühle hinterlässt die Beschallung des Spiels: Während die Soundeffekte selbst von guter Qualität sind und ordentlich „Bums“ haben, verbleiben Sprachausgabe und Musikuntermalung nicht unbedingt im Hinterkopf des Spielers. Das geht aber angesichts der Tatsache, dass es sich nicht gerade um eine Triple-A-Veröffentlichung handelt, durchaus in Ordnung.

Strategengold

Doch, man kann durchaus sagen: „Sudden Strike 4“ hat uns überrascht. Nicht, dass wir noch gezweifelt hätten, dass Echtzeitstrategie auf Konsolen funktionieren kann – es handelt sich aber um den ersten Ableger der Reihe für eine Konsole, und da darf man ruhig mal ein wenig kritisch sein. Technisch haben sich die Entwickler keine Blöße gegeben, die Steuerung funktioniert, und auch bei der Präsentation hat man das Möglichste herausgeholt.

Insofern kann man den Titel durchaus allen Spielern mit Faible für Strategie und historischen Zusammenhängen empfehlen. Wir würden uns noch kostenlosen Nachschub an Multiplayer-Maps wünschen, insgesamt kann man mit „Sudden Strike 4“ aber auch in dieser Form so manche spannende Stunde zubringen.

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