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Review: F1 2017

Nahezu ein Jahr nach dem Launch des letzten Ablegers erscheint jetzt „F1 2017“ – einmal mehr für die bekannten Plattformen. Bei jährlich erscheinenden Games stellt sich ja immer die Frage, ob es signifikante Neuerungen oder doch nur die üblichen, kleineren Verbesserungen bei der Optik gibt. Wie das im Falle des neuen Codemaster-Racers aussieht, erfahrt Ihr in unserem Test.

Same Procedure…

Die offensichtlichste Neuerung in „F1 2017“ dürfte wohl selbsterklärend sein: Man hat dem Titel natürlich alle aktuellen Fahrer- und Teamdaten spendiert, außerdem gibt es alle Autos, Regeln und Strecken dieser Saison. Klar, würde das Fehlen, wäre auch die Daseinsberechtigung für die jährlichen Neuauflagen dahin. Darüber hinaus haben die Codemasters dem jüngsten Titel aber noch ein sehr charmantes Feature mit auf den Weg gegeben.

Für viele Fans des Rennsports haben die aktuellen Rennwagen einfach nicht mehr die tolle Optik  und das Flair der tollkühnen Kisten von damals. Und so haben die Codemasters einige der populärsten Modelle der vergangenen 30 Jahre in ihr aktuelles Spiel eingebaut. Dabei handelt es sich nicht einfach nur um ein Gimmick, das man nur in Multiplayer-Rennen nutzen kann: Auch während der Karriere gibt es Herausforderung auf Basis dieser Klassiker – allerdings spielen diese Wagen in den reinen Saison-Rennen logischerweise keine Rolle.

Komplett überholt

Da war doch aber noch was mit dem Regelwerk, oder? Tatsächlich, in diesem Jahr fährt man in der Formel 1 mit ziemlich stark modifizierten Wagen, und dem trägt erfreulicherweise auch „F1 2017“ Rechnung: Das Fahrgefühl ist wirklich ein anderes als bei den Vorgängern. Natürlich können wir nicht behaupten, dass sich „F1 2017“ anfühlt wie ein echter Rennwagen, denn da fehlen uns die Erfahrungswerte – aber zumindest ein deutlicher Unterschied ist spürbar.

Aber auch darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe kleiner und größerer Änderungen – hier haben sich die Codemasters also wirklich nicht lumpen lassen. Vom Schwierigkeitsgrad der KI, der jetzt von 0 bis 110% eingestellt werden kann über einen riesigen (und da übertreiben wir wirklich nicht) Entwicklungsbaum für die Fahrzeugtechnik mit über 100 möglichen Upgrades bis hin zur Tatsache, dass man mittlerweile sogar einen weiblichen Charakter erstellen kann.

Mach besser, Junge (oder Mädel)!

Gerade zum Punkt der Fahrzeug-Upgrades gibt es noch Einiges zu sagen, denn dieses Element ist in „F1 2017“ ein besonders prominentes. Das fängt schon bei der Wahl des Rennstalls an, denn bei einem unbekannten Team startet man zwar nicht mit Pole-Garantie, dafür hat man es aber leichter, wenn es um das Entwickeln neuer Upgrades geht.

Auch über die bereits erwähnten Herausforderungen (etwa mit den Classic-Rennboliden) erhält man solche Forschungspunkte – und das ist dann auch schon ein sehr guter Grund, diese Challenges auch mitzumachen und nicht links liegen zu lassen. Insgesamt war es eine gute Entscheidung, diese Komponente gegenüber der Vorjahresversion weiter auszubauen. Das Ganze erweitert das Spiel um eine zusätzliche Management-Ebene, und das steht „F1 2017“ sehr gut zu Gesicht.

Der Teufel und die Details

„Gesicht“, ein tolles Stichwort: Während die Präsentation der Rennwagen wieder gewohnt erstklassig ist, und auch die Technik selbst eine butterweiche Darstellung erlaubt, kommen an anderer Stelle graue Wolken auf. Man konnte es ja auch schon im ersten echten Gameplay-Trailer zum Spiel deutlich sehen: Alles, was nicht unmittelbar mit Autos und Strecke zu tun hat, könnte mehr Details brauchen. Besonders die Gesichter der menschlichen Modelle sehen sehr hölzern aus, nicht selten kann man bei den prominenten Fahrern eine Ähnlichkeit nur erahnen.

Hier muss sich in den nächsten Jahren noch Einiges tun, man darf davon ausgehen, dass man sich bei allem, was nicht im direkten Fokus der Spielgrafik ist, noch bei alten Assets bedient. Gerade mit Blick auf die kommende Xbox One X wird es aber bestimmt eine Aufwertung in den nächsten zwei Jahren kommen. Dringend notwendig wäre es so langsam, so viel steht auf jeden Fall schon fest.

Reicht es für die Pole?

Die gute Nachricht: Trotz unserer Beschwerden in Bezug auf die Nebenkriegsschauplätze bei der Präsentation ist „F1 2017“ dennoch eine absolute Empfehlung wert – und das liegt in erster Linie daran, dass die Fahrphysik so überzeugend, so über jeden Zweifel erhaben ist. Ganz egal ob Regen oder Sonne, ob Fahrhilfen für Anfänger oder das volle Pfund für Fachleute – man merkt den Unterschied. Und auch das neue System, das die Haltbarkeit verschiedener Fahrzeugkomponenten bestimmt, bringt viel Frische in das Franchise – auch wenn man dadurch immer mal wieder ins Schwimmen kommt.

Viele größere und kleinere Probleme der Vorjahre wurden in Angriff genommen, Das Resultat ist tatsächlich stärker als je zuvor – und das trifft auch auf den sonstigen Umfang des Spiels zu. Neben den üblichen Multiplayer-Geschichten gibt es noch eine andere Sache, die uns sehr gut gefallen hat – und zwar den Weltmeisterschaftsmodus. Dieser bietet nämlich unter anderem klassische Rennen auf alten Streckenvariationen mit den Classic Cars. Das ist kultig und macht eine Menge Spaß.

Meckerecke

Und doch gibt es ein paar Dinge, die noch immer nicht so richtig laufen. Primär stört uns da das Strafensystem – gerade die KI-Gegner kommen, unabhängig vom Schwierigkeitsgrad, meist unbehelligt davon und können sich somit beinahe alles erlauben. Das kann durchaus den Ausschlag geben, wenn es um Sieg und Niederlage geht, und ist zudem auch noch ein altes Problem, das schon längst hätte ausgeräumt sein sollen.

Außerdem, und das kann man nicht hoch genug halten, ist „F1 2017“ auch noch immer und unverkennbar ein Spiel aus eben dieser Reihe. Falls Ihr also keine echten Fans der Formel 1 seid und nur alle paar Jahre mal einen Ableger der Spieleserie kauft, dann ist „F1 2017“ zwar auf jeden Fall eine Überlegung wert – erwartet aber keine Revolution, sondern nur einen (zugegebenermaßen ziemlich großen) Evolutionsschritt.

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