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Review: theHunter – Call of the Wild

In der Vergangenheit durften wir ja schon so manche ungewöhnliche Spielidee bewundern – es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Neben Landwirtschafts- und Fernbussimulationen gibt es auch ein Genre, das uns noch näher an die Brust der virtuellen Mutter Natur bringt: Angel- und Jagd-Games. „theHunter: Call of the Wild“ will uns in die ureigenen Wurzeln der Nahrungsbeschaffung einführen. Macht das Spass? Lest unseren Test und findet es heraus.

Auf der Pirsch

„theHunter: Call of the Wild“ ist nicht gerade das erste Hunting-Game – und als solches erfindet es das Genre auch nicht neu. Es gibt keine nennenswerte Hintergrundgeschichte, und die braucht es auch gar nicht: Wir dürfen uns eines von zwei Jagdrevieren aussuchen (eines in Europa, das auf Deutsch getrimmt ist und eines im pazifischen Nordwesten) und beginnen mit der absoluten Basisausrüstung unser Abenteuer. Einfaches Gewehr, Fernglas, Lockpfeifen, Smartphone. Nachdem wir in einer Art Mini-Tutorial beigebracht bekommen, wie man Fährten verfolgt, dürfen wir auch schon unser erstes Reh schießen.

Damit verdienen wir Geld, weitere Kohlen bekommen wir durch Sammelgegenstände (abgeworfene Hirschgeweihe) oder das Erkunden der Umgebung. Ausgeben dürfen wir es dann für neues Equipment oder den Aufbau von Hochsitzen und dergleichen. Soweit vermutlich nichts, das wir nicht auch schon von anderen Genre-Vertretern kennen. „theHunter: Call of the Wild“ hat aber noch eine ganze Menge anderer Ideen verwirklicht.

Instinktiv

Ist uns die Göttin der Jagd wohl gesonnen, hat das nicht nur für unser Bankkonto Vorteile. Neben der Maxime „Bargeld lacht“ bekommen wir für die meisten Tätigkeiten Erfahrungspunkte. Hat man davon genügend gesammelt, steigt man im Level auf und darf sich neue Skills aussuchen – etwa eine höhere Genauigkeit beim Verfolgen von Fährten und dergleichen mehr. Dadurch verschafft man sich immer mehr Erleichterungen, und Beute, die unerreichbar schien, rückt in greifbare Nähe.

Außerdem spannend: Das Smartphone ist nicht nur dazu da, um uns als Übersichtskarte zu dienen, wir bekommen dort auch Missionen verschiedener Jäger, Förster und Wildhüter zugewiesen. Dabei geht es nicht nur darum, einen kolossalen Bock zu schießen, auch bestimmte Orte erreichen oder Tierfotographie steht auf dem Plan. Diese Aufträge sind ideal, um sie neben der üblichen Pirsch noch parallel auszuführen.

Zurück zur Natur

Bislang war es – und da übertreiben wir nicht – wirklich so, dass Jagd-Simulationen technisch eher… bescheiden ausgefallen sind. Diesen Schuh muss sich „theHunter: Call of the Wild“ nun wirklich nicht anziehen: Die Natur sieht atemberaubend aus. Eine dichte Vegetation, wie man sie wirklich selten in Videospielen zu Gesicht bekommt, Tag- und Nachtwechsel, verschiedene Witterungsverhältnisse und wundervolle, abwechslungsreiche Landschaften sorgen für erstklassige Atmosphäre.

Doch der bemerkenswerteste Aspekt ist die schiere Größe der Spielwelt: „theHunter: Call of the Wild“ wurde von den Avalanche Studios entwickelt – und die haben mit riesigen Spielwelten in drei Teilen der „Just Cause“-Reihe ja schon reichlich Erfahrung machen können. Und die kommt hier durchaus zum Tragen: Würde man vom einen Ende des Reviers zum anderen laufen, wäre man locker eine Stunde unterwegs – wenn nicht noch länger. Für diesen Fall hat man dem Jäger nicht nur ATV-Quads spendiert, sondern auch Schnellreise-Punkte, die man freischalten kann.

So oder so

Nicht brandneu, aber gefällig ist die Idee, dass man in „theHunter: Call of the Wild“ auf zwei unterschiedliche Arten jagen kann: Ganz offensichtlich ist dabei natürlich das Tracken von Fährten – also Fußspuren und Tierkötteln. Damit kommt man vergleichsweise schnell zu Erfolgen, es ist aber auch mühsam und gefährlich, den Tieren zu folgen. Schließlich verursachen Bewegungen Geräusche, das Viehzeug kann gut riechen und unsichtbar ist man auch nicht gerade. Da muss man dann schon sehr genau darauf achten, welche Laute die zukünftige Beute von sich lässt.

Alternativ kann man sich auch „einfach“ einen Hochsitz zusammenzimmern (vorausgesetzt, man hat das nötige Kleingeld) und künstliche Tier-Lockrufe von sich gebend darauf warten, dass einem etwas „vor die Flinte läuft“. Gerade bei sehr scheuen Tieren kann die Wahl der richtigen Methode von großer Wichtigkeit sein. Dass es natürlich etwas monotoner ist, auf dem Hochsitz vor sich hin zu gammeln, bis man mal ein Tier zu Gesicht bekommt, dürfte sich von selbst verstehen.

Überraschend hochwertig

Mit vielen Nischen-Genres gibt es ein ernstes Finanzierungsproblem: Egal, ob wir nun ein Handball-Game oder eben eine Jagsimulation haben – mit solchen Spielen wird man niemals auch nur annähernd die gleichen Käuferzahlen erreichen, wie es bei „Call of Duty“ und Co. der Fall ist. Das Resultat liegt auf der Hand: Für eine überzeugende Technik fehlt das Geld selbst in Zeiten kostengünstiger Profi-Engines. Das muss sich nicht zwangsläufig auf das Gameplay auswirken, auf die Grafik tut es das aber tatsächlich in den meisten Fällen.

„theHunter: Call of the Wild“ ist hier aber eine absolute Ausnahme. Wenn es jemals so etwas wie eine „Triple-A-Jagdsimulation“ gab, dann haben wir sie gerade gespielt. Sicherlich ist das Genre nichts, das wirklich jeden Spielertyp zu erreichen vermag, aber in Hinsicht auf Grafik und Technik sind die Entwickler absolut keine Kompromisse eingegangen. Seit den Tagen der ersten „Cabelas“-Games haben wir schon eine ganze Menge Jagdsimulationen gezockt, und keine kam auch nur annähernd an das Spielerlebnis von „theHunter: Call of the Wild“ heran.

Der Spezialist

Natürlich wollen wir Euch jetzt nicht erzählen, dass „theHunter: Call of the Wild“ ein absolutes Muss für jeden ist. Der Titel wird Freunde von schnellen Action-Shootern ebensowenig überzeugen wie Puzzle- oder Adventure-Freaks. Falls Ihr aber ein Faible für ungewöhnliche Spiele habt oder gar auf Jagd- und Angelgames steht, ist hier Eure Chance auf das bislang hochwertigste Spielerlebnis in diesem Bereich gekommen. Dann können wir „theHunter: Call of the Wild“ uneingerschränkt empfehlen.

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3 Kommentare

  1. Ich zocke es auf der PS4 aber dieses Fame speichert nicht

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