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Review: Styx – Shards of Darkness

Schon 2014 konnten die Franzosen von Cyanide mit „Styx: Master of Shadows“ punkten. Ein spannendes Schleichabenteuer aus der Mid-Price-Ecke mit einem rotzfrechen, aber überzeugenden Protagonisten – da kann man eigentlich nicht meckern. Mit „Styx: Shards of Darkness“ hat der Titel jetzt einen Nachfolger erhalten, den wir uns genauer anschauen durften. Was wir davon halten, erfahrt Ihr in unserem Test.

Grün, Grün, Grün sind alle meine Kleider

Es dürfte angesichts des Namens niemanden überraschen, dass wir in „Styx: Shards of Darkness“ ein Wiedersehen mit dem fiesen grünen Goblin feiern dürfen. Der macht sich nämlich auf den Weg nach Korrangar, einer abgesperrten Stadt, um dort seinem Tagesgeschäft nachzugehen – er soll ein wichtiges Zepter stehlen. Doch schnell merkt Styx, dass in Korrangar nicht alles so ist, wie es scheint, es gilt ein Geheimnis zu entdecken, das sich hinter Intrigen verbirgt.

In zehn Missionen (neun Hauptmissionen plus Prolog) versuchen wir nun, den Geheimnissen auf die Schliche zu kommen – und das durch die üblichen verdeckten Operationen. Noch immer ist Styx kein echter Krieger, er arbeitet aus dem Verborgenen und im Dunkeln. Direkte Konfrontationen sind in aller Regel und vor allem in den höheren Schwierigkeitsgraden der absolute Untergang, insofern müssen wir stets beobachten, was die Gegner treiben, man muss überlegen, wie man diese unbeobachtet ausschalten kann und wie man sich am besten unerkannt durch das Level bewegt.

Das muss doch irgendwie besser gehen…

Dabei ist „Styx: Shards of Darkness“ unheimlich flexibel: In nahezu allen Situationen gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man die vorgegebenen Probleme lösen kann. Wer sich für solche Elemente erwärmen kann, wird viel Spaß haben, die Missionen auf verschiedene Arten abzuschließen. Das Spiel ist ohnehin darauf ausgelegt, mehrfach durchgespielt zu werden – es gibt eine Menge Challenge-Medaillen, die man auf mehrere Durchläufe verteilt erlangen kann, überdies sind höhere Schwierigkeitsgrade oft auch mit anderen Vorgehensweisen verknüpft.

Und welche Möglichkeiten, sich „stealth“ zu geben, hat man? Nun, da ist „Styx: Shards of Darkness“ recht vielseitig. Das beginnt beim Fackeln löschen, das man als „Brot und Butter“-Aktion auch noch aus dem Vorgänger kennt, geht über Fallen stellen bis hin zu Interaktionen mit der Umwelt – hierzu wollen wir aus Spoiler-Gründen mal nicht zuviel verraten. Nur als letztes Mittel gibt es direkte Angriffe.Man wird nicht mal dazu gezwungen zu töten, man kommt als „Schattengestalt“ auch so gut durch das Spiel.

Die volle Übersicht

Während man zu Anfang vielleicht ein wenig daran zu knabbern hat, die sinnvollsten Vorgehensweisen zu entwickelt, wird man dabei ständig besser. Ein Grund dafür ist die sogenannte „Goldharzsicht“, die es uns ermöglicht, wichtige Stellen im Level hell leuchtend markiert zu sehen. Wenn man es verinnerlicht hat, diese Funktion richtig einzusetzen, wird es bedeutend leichter, es hilft unter anderem dabei, Sammelgegenstände zu finden. Und dafür bekommt man Erfahrungspunkte, die man in Upgrades investieren kann. Außerdem findet man damit leichter Ressourcen, die man zum Craften benutzen kann – ganz recht, es gibt ein Crafting-System.

Es existiert aber noch eine weitere Besonderheit: Man kann die Missionen auch zu zweit in Angriff nehmen. Das macht natürlich verdammt viel Spaß und liefert eine zusätzliche taktische Komponente – schließlich kann man fortan an zwei Stellen gleichzeitig auf das Geschehen einwirken. Dieser Koop-Modus steht allerdings nur online zur Verfügung, eine Splitscreen-Funktionalität gibt es in „Styx: Shards of Darkness“ leider nicht – was wir als Koop-Fans natürlich sehr bedauern.

Grün und gemein

Optisch hat sich gegenüber dem Vorgänger „Styx: Master of Shadows“ eine Menge getan. Nicht nur rein von der Darstellungsqualität her – die alleine ist schon kräftig gestiegen, alles wirkt schärfer und detailreicher. Auch die Level selbst sind deutlich schöner und abwechslungsreicher geworden. Es gibt eben nicht nur die dunklen, düsteren Höhlen, sondern auch hellere, beinahe schon freundliche und optisch eindrucksvolle Ecken in der Spielwelt.

Während Optik, Soundeffekte und die etwas spärliche Musikbeschallung durchaus in Ordnung gehen, müssen wir aber darauf hinweisen, dass „Styx: Shards of Darkness“ ausschließlich englische Sprachausgabe bietet. Klar, wir haben Verständnis dafür, dass die Entwickler nicht auf das selbe Budget wie Entwickler von Triple-A-Games zurückgreifen können, schade ist das aber dennoch. Für viele Spieler gehört es einfach dazu, der Story durch Sprachausgabe folgen zu können – wenn man dann der Sprache nicht mächtig ist, sieht es da natürlich schlecht aus.

Schall und Rauch

So interessant sich die Story von „Styx: Shards of Darkness“ liest – sie wird nicht konsequent umgesetzt. Es handelt sich dabei lediglich um einen (sehr dünnen) Faden, der die Missionen miteinander verknüpft. Da wäre sicherlich mehr drin gewesen, letztendlich konzentriert sich das Spiel aber eben auf das Stealth-Gameplay und macht das auch ziemlich gut. Immerhin schaffen es die Entwickler von Cyanide, einen sehr starken und liebenswerten Charakter ins Rennen zu schicken, mit dem man sich trotz seiner eigentlich unangenehmen Profession gut identifizieren kann.

„Styx: Shards of Darkness“ ist nicht nur ein tolles Spiel, es ist außerdem auch ein mehr als würdiger Nachfolger für „Styx: Master of Shadows“. Vielleicht mag sich das Gameplay für den einen oder anderen nicht genug vom „Vater“ unterscheiden, tatsächlich gibt es da die eine oder andere Überschneidung. Letztendlich überzeugt die Freiheit, die uns das Spiel offeriert, dann doch. Falls Ihr ein Faible für Hitman, Thief und Co. habt, seid Ihr hier goldrichtig, aber auch Genre-Neulinge dürfen ruhig mal einen Blick auf das Spiel werfen – es lohnt sich nämlich.

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Gamewarez

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