Nahezu jeder, der ein Smartphone oder ein Tablet besitzt, kennt sie: die kostenlosen Apps. Diese lassen sich abseits der Kosten für das Internet sowie der Geräte umsonst herunterladen, installieren und spielen. Allerdings geraten diese immer häufiger in die Kritik, da es nahezu kaum Schutz für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene gibt. Denn nicht selten implementieren die Entwickler Glücksspielmechaniken, die für viele Spieler schlicht nicht so wahrgenommen werden. Am Ende entstehen dann hohe Rechnungen für einen dürftigen virtuellen Spielspaß.
In-Game-Käufe, nicht zu verwechseln mit regulärem Glücksspiel
Eines vornweg: Mit den eingangs genannten Apps sind explizit nicht die klassischen Online-Casinos gemeint. Wer an einem Casino-Spiel dieser Art partizipiert, weiß, auf was er sich einlässt. Wird als Beispiel in Casinos mit Zimpler als Zahlungsmethode am breit gefächerten Angebot teilgenommen, ist klar, dass es um den Nervenkitzel und die Aussicht auf Gewinne geht. Folglich gehen Glücksritter bewusst mit ihrem Einsatz um, um diesen im Idealfall zu vermehren. Die Online-Welt bietet insbesondere unter dem Aspekt der einfachen Zahlung mit dem schwedischen Dienstleister Zimpler vielfältige Optionen, aber auch Sicherheiten.
Im Gegensatz zu den im Übrigen lizenzierten Angeboten der Online-Casinos, welche von europäischen Behörden geprüft werden, stellen „kostenlose Spiele mit In-App-Käufen“ eine ungleich größere Gefahr dar. Denn diese werden weder wirklich kontrolliert noch unterscheiden diese im Angebot, ob Spieler volljährig sind oder nicht.
Leidtragende sind Kinder und Jugendliche
Wer heute „eine Runde Zocken“ will, hat es leicht. Denn es ist simpel möglich, entweder direkt an der Konsole etwa Destiny 2 zu zocken oder den Xbox Game Pass voll am PC zu nutzen. Hier stehen eine Vielzahl von Games bereit, die sich rund um die Uhr spielen lassen. Soll ein Spiel in den privaten Besitz übergehen, kann es für einen Festpreis gekauft und im Anschluss im vollen Umfang jederzeit genossen werden. Allerdings greifen immer mehr zu Smartphone und Tablet. Diese sind nicht nur stetige Begleiter und somit stets verfügbar, sondern liefern auch immerfort besser Performance. Doch nicht zuletzt die unzähligen kostenlosen Spiele in den App-Stores sind es, die die Branche boomen lassen.
Schließlich lässt sich mit meist nur einem Klick eines dieser „Free-to-play-Games“ installieren. Im Anschluss erstrahlen mehrheitlich bunte Spielwelten mit vielfältigen Spielmechaniken. Im Fokus steht am Ende des Tages jedoch immer eines: Kauf etwas.
Besonders dreist ist diese Masche bei „Spielen“, die ihren Nutzern schon nach wenige Minuten die ersten „Sonderangebote“ aus der Tasche leiern wollen. Der Spieler kann noch gar nicht wissen, was das Game offeriert, soll aber bereits bezahlen. Für immer mehr wird das zum Problem. Denn in den meisten Spielen dieser Art finden sich massive Glücksspielelemente.
Wie der Marktwächter der Verbraucherzentrale herausfand, zeigen viele der Entwickler auf ihren Webseiten nicht einmal an, dass es In-Game-Käufe gibt. Denn derzeit besteht keine gesetzliche Regelung hierzu. Das daraus entstehende Problem zeigt sich bereits jetzt bei vielen Kindern und Jugendlichen. Vermeintlich „kostenlose“ Spiele bringen diese dazu, ihr Taschengeld und sogar die Kreditkarten ihrer Eltern schwer mit kostenpflichtigen Spielinhalten zu belasten.
Tausend Euro sind hier keine Seltenheit. Denn der Nachwuchs kann sich kaum schützen vor den Glücksrädern, Lootboxen und Co., die ihnen etwas Großartiges versprechen und dann doch nur Tinnef liefern.
Es wird Zeit, dass der Markt an Apps mit In-Game-Käufen ähnlich gut reguliert wird wie der der Glücksspiele. Denn schon heute ist laut Experten absehbar, dass eine ganze Generation an Kindern aufwächst, die massive Probleme im Bereich Gaming haben werden.