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Review: Arslan: Warriors of Legend

Manga und Anime sind heutzutage ein fester Bestandteil der westlichen Kultur – kaum ein Kind oder Jugendlicher kommt mit diesen japanischen Medien nicht in Kontakt. Als Resultat davon existieren auch Videospielumsetzungen der populärsten Serien, im Fall von „Arslan: Warriors of Legend“ geht es hingegen um eine Art Geheimtipp. Ob das Ganze auch in der Spielevariante funktioniert, erfahrt Ihr in unserem Test.

 Kreuzzüge auf japanisch

„Arslan: Warriors of Legend“ spielt in der Zeit nach den Kreuzzügen. Dreh- und Angelpunkt ist Arslan, der seinen Vater an einen militärischen Hinterhalt verloren hat. Das kann er natürlich nicht auf sich sitzen lassen und sinnt auf Rache. Tatsächlich schafft er es auch, eine kleine und treue Armee aufzustellen, die allerdings zahlenmäßig stark unterlegen ist. Keine gute Ausgangsposition für unser Abenteuer.

Dabei verfolgt das Spiel die Handlung von Anime- und Manga-Vorlage in weiten Zügen, irgendwelche erfundenen Storyfragmente muss man nicht befürchten. Natürlich kann man als Begleitgeschichte für ein Videospiel nicht jedes einzelne Detail unterbringen, und so gibt es auch hier einige Lücken. Letztendlich hat man den Story-Part aber recht gut gelöst, allerdings könnte das Ganze auch eine Enttäuschung für diejenigen sein, die Anime oder Manga schon kennen und sich weitere Einblicke erhoffen.

Muh-Schuh?

Entgegen vielen anderen bekannten Anime-Umsetzungen bringt uns „Arslan: Warriors of Legend“ keine Kämpfe zwischen zwei oder vier Charakteren auf den Tisch – stattdessen warten epische Massenschlachten im „Dynasty Warriors“-Stil auf uns. Dieses Genre nennt der Kenner „Musou“, und das unterscheidet sich auch in einem anderen Punkt von „Naruto Shippuden“ und Konsorten: Es gibt lediglich 15 Charaktere, die in der Story nach und nach zum Tragen kommen. Erst im freien Spielmodus kann man sich aussuchen, in welchem Abschnitt man welchen Charakter nutzen möchte.

Rein spielerisch bewegt man sich hier also auf bekanntem Terrain. Konkret bedeutet das, dass man hunderte, wenn nicht gar tausende Gegner in kürzester Zeit vermöbelt. Dabei geht es weniger darum, eine ausgeklügelte Kampfmechanik zu beherrschen. Gänzlich anspruchslos ist das Ganze nicht, denn es gibt verschiedene Combos und waffenabhängige Angriffe, die der Kampfmechanik einen gewissen Tiefgang verleihen – wenn es denn unbedingt sein muss. Auch durch bloßes Buttonmashing kommt man notfalls zum Ziel. Einzig die Bosskämpfe erfordern etwas Strategie und Planung.

Card Sharks

Ein richtiges Inventarsystem besitzt „Arslan: Warriors of Legend“ indes nicht. Stattdessen hat man sich ein System rund um Karten ausgedacht, die man auf seinen Charakter anwenden kann. Dabei muss das Ganze nicht immer positive Auswirkungen haben, überhaupt ist das System ziemlich unübersichtlich und unnötig kompliziert. Ein herkömmliches Skillsystem wäre hier sicherlich sinnvoller gewesen. Immerhin gibt es auch fertige Kartensets, die mehr oder minder ausbalanciert sind und sich auch für diejenigen Spieler eignet, die sich mit solchem Gefummel nicht weiter auseinandersetzen möchten.

Guck und Fühl

Natürlich ist auch die Optik von „Arslan: Warriors of Legend“ mit den Anime- und Mangavorbildern eng verbandelt. Das gilt natürlich für die Ingame-Darstellung, aber auch für die Cutscenes. Für diese hat man sich etwas besonderes ausgedacht, und zwar eine Mischung aus Manga und Anime: In nur wenigen Animationsphasen (meist nur „Mund auf“ und „Mund zu“) wird uns die Geschichte erzählt. Das hat durchaus seinen Charme, so mancher Fan hat aber bereits sein Unbehagen dazu kundgetan – wären „reguläre“ Ausschnitte aus dem Anime nicht sinnvoller gewesen, wenn man sich doch ohnehin an der originalen Story orientiert? Das ist sicherlich eine Geschmacksfrage, uns hat das Ganze aber insgesamt ziemlich gut gefallen.

Und auch in Sachen „Sprache“ muss man sich auf einen Kompromiss gefasst machen, der für so manchen Spieler vielleicht gar keiner ist. Sämtliche Sprachausgabe liegt ausschließlich in japanisch vor, selbst die Untertitel und Bildschirmtexte gibt es nur in englisch. Gut, ersteres ist sicherlich akzeptabel und für Anime-Fans wohl gar nicht so ungewöhnlich, aber deutsche Untertitel und Bildschirmtexte hätten es dann doch sein dürfen – oder gar müssen. Schließlich werden sich wohl auch nicht wenige Jugendliche mit „Arslan: Warriors of Legend“ beschäftigen.

Jetzt aber volle Kanne!

Eine Besonderheit bringt „Arslan: Warriors of Legend“ aber dann doch noch mit: Den sogenannten „Mardan Rush“. Spezielle, bunt eingerahmte Gebiete auf dem Schlachtfeld kann man dazu nutzen, die gesamte Armee zeitlich begrenzt zu befehligen beziehungsweise zu steuern. Dadurch kann man beispielsweise einen Pfeilhagel auf die Gegner herabregnen lassen, bei dem es durchaus zu Killstreaks im fünfstelligen Bereich kommen kann. Das ist durchaus imposant, allerdings auch wenig anspruchsvoll – man kann gefühlt das halbe Level ausradieren, das Gefühl des übermächtigen Gegners geht dabei aber beinahe vollständig verloren.

Ein Geheimtipp

Sowohl Anime- als auch Manga-Version von „Arslan“ gelten gemeinhin als eine Art Geheimtipp – so populär wie die ganz großen Marken ist das Ganze nicht. Letztendlich kann man zum jetzigen Zeitpunkt auch noch gar nicht so wirklich sagen, wie gut die Story wirklich ist, sie ist nämlich schlicht und ergreifend noch nicht abgeschlossen.So weit sie in „Arslan: Warriors of Legend“ aber erzählt wird, ist sie sehr gut gelungen, weiß durchaus zu unterhalten und die epischen Massenschlachten zu verknüpfen.

Technisch gibt es nicht viel auszusetzen, alles läuft solide und legt dem Spieler keine Steine in den Weg. Wenn wir – neben den fehlenden deutschen Untertiteln – wirklich etwas bemängeln wollen, dann sicherlich die Tatsache, dass Handlung und Gameplay-Abschnitte in der Kampagne insgesamt nicht besonders umfangreich sind. Zwar gibt es durchaus noch die Möglichkeit, im freien Modus Abschnitte mit anderen Kämpfern erneut in Angriff zu nehmen, letztendlich ist das aber nur für die härtesten Fans mehr als ein Gimmick.

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Gamewarez

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