Es ist mal wieder soweit – der Remaster-Zug rauscht durch das Zockerland. „BioShock: The Collection“ bringt die überaus populäre BioShock-Reihe jetzt auch auf Xbox One und Playstation 4. Immerhin handelt es sich dabei um ein Komplettwerk mit allen bisher erschienenen Spielen und den dazugehörigen Erweiterungen – wie schlimm kann es schon sein? Lest unseren Test und findet es einfach heraus.
Geschichtsstunde
Als „BioShock“ 2007 erschien, waren die Spieler überaus angetan: Selten gab es zuvor eine so spannende und ungewöhnliche Spielwelt wie „Rapture“ zu sehen. Selbst für Design-Freunde hatte die Art-Déco-Optik eine Menge zu bieten – ganz zu schweigen von der durchaus interessanten Story. Das „BioShock“-Universum führt uns in eine Art Parallelwelt, die von Libertarismus geprägt ist. Rapture ist dabei sozusagen der feuchte Traum verrückter Utopisten, und dort ist nun wirklich gar nichts heilig – nicht einmal der menschliche Körper. Es wird munter mit Gentechnik und Mutationen experimentiert, und das treibt die wildesten Blüten.
In „BioShock: The Collection“ dürfen wir uns – dem Namen entsprechend – nicht nur über diesen Erstling freuen, auch „BioShock 2“ und „BioShock Infinite“ sind mitsamt aller erschienenen DLCs (und das sind nicht gerade wenige) mit von der Partie. Es gibt allerdings eine Kleinigkeit, bei der die Collection hinter den Originalen zurückbleibt: „BioShock 2“ hatte seinerzeit eine Multiplayer-Komponente, die für „BioShock: The Collection“ ersatzlos gestrichen wurde. Damit dürften die meisten Spieler aber wohl kein ernsthaftes Problem haben, denn die „BioShock“-Reihe hat man wohl für viele Dinge in Erinnerung – Multiplayer-Gefechte gehören aber nicht dazu.
Umgesetzt wurde die Thematik in einer Ego-Shooter-Mechanik – und das ist schon stark vereinfacht ausgedrückt. Die „BioShock“-Games haben Elemente aus den verschiedensten Genres mit auf den Weg bekommen, und auch das Setting ist für so ein Spielprinzip eher unüblich. Wohl mit ein Grund dafür, dass alle drei Ableger noch immer einen Platz im Herzen vieler Zocker innehalten.
Komplettpaket
Über die Spiele an sich muss man wohl wirklich nicht mehr viel berichten – im Bedarfsfall verweisen wir auf die Reviews in unserem Archiv. Auch wenn der Erstling beinahe zehn Jahr auf dem Buckel hat, spielt er sich bedeutend frischer als viele andere Titel aus dieser Zeit, man kann behaupten, „BioShock“ sei recht gut gealtert. Natürlich gibt es immer mal wieder ein paar Dinge, die sich in den letzten zehn Jahren teils gravierend geändert haben, die Reihe zählt aber zu den eher wichtigeren der letzten Konsolengeneration.
Was uns bei „BioShock: The Collection“ aber ausnahmslos gut gefällt, ist die Tatsache, dass man uns hier eine Komplettsammlung liefert. Zusammen mit acht DLCs bietet uns die Kollektion einen riesigen Umfang – und das für weniger als den Preis eines aktuellen Titels. Es gibt also derzeit keine bessere Möglichkeit, bislang Versäumtes nachzuholen. Und das ist noch nicht alles: Mit „Imagining BioShock“ gibt es einen Entwickler-Kommentar von Ken Levine und Shawn Robertson, der sich auf den Erstling bezieht. Hätte man so etwas auch für Teil 2 und „Infinite“ ins Paket gesteckt, wäre die Sammlung wohl ziemlich perfekt – doch das ist Meckern auf höchstem Niveau.
Make-Up Artist
Doch kommen wir nun mal zu der Frage, die Euch allen unter den Nägeln brennt: Was haben die Entwickler optisch aus den teilweise schon ziemlich altertümlichen Klassikern gemacht? Zunächst dürfen wir uns auf eine kompromisslose Auflösung von 1080p freuen – bei allen drei Titeln der Collection. Naturgemäß fallen die Renovierungsarbeiten beim Erstling am deutlichsten aus beziehungsweise auf, im Allgemeinen gibt es aber in allen drei Titeln mitsamt den Erweiterungen feinere Texturen, eine höhere Detaildichte und klar verbesserte Lichteffekte. Dass dies für die Atmosphäre gewinnbringend ist, dürfte sich dabei von selbst verstehen.
Insgesamt mag die Grafik vielleicht nicht auf aktuell höchstem Niveau sein, dafür ist die Präsentation der drei Titel jetzt aber allerwenigstens als „zeitgemäß“ zu bezeichnen. „BioShock: The Collection“ gibt dem Käufer diesbezüglich absolut keinen Grund für Beschwerden. Mehr Spiel für’s Geld – und dann auch noch in dieser Qualität mit einem ähnlichen Kultfaktor – wird man wohl nur schwer finden. Wirklich zu beklagen gibt es dabei nichts, wenn überhaupt würden wir uns lediglich mehr Hintergrundmaterial wünschen.
Zugreifen!
Ganz egal, ob Ihr noch nie etwas von „BioShock“ und seinen Nachfolgern gehört habt, oder ob Ihr alte Hasen seid und Lust auf eine Rückkehr nach Rapture habt – „Bioshock: The Collection“ ist den Kauf auf jeden Fall wert. 1080p bei 60 FPS und das ohne irgendwelche Einbrüche, in dieser Form hat man die Spiele auf den Konsolen noch nicht gesehen. Da es das Ganze schon jetzt zu teilweise unerhört niedrigen Preisen gibt, gibt es kaum eine Entschuldigung für einen Kaufverzicht.
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