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Review: Fe

Dass ausgerechnet Electronic Arts ein gesteigertes Interesse daran hat, uns Indie-Games zu bieten – das war wohl nicht vorherzusehen. Man gründete das eigens dafür gedachte Label „EA Originals“, dessen erste Veröffentlichung jetzt „Fe“ ist. Was der Titel zu bieten hat und ob Electronic Arts Indie-Titel mit dem notwendigen Respekt behandelt, erfahrt Ihr in unserem Test.

Wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen

„Fe“ erzählt uns die Geschichte eines Fabelwesens, das entfernt an einen Fuchs erinnert. Dieser lebt in einem Märchenwald und eigentlich könnte auch alles „Friede, Freude, Eierkuchen“ sein – wenn der beschauliche Forst nicht von gemeinen Eindringlingen fieser Gestalt überrannt worden wäre. Die haben es sich nämlich zum Ziel gemacht, alle Bewohner des Waldes einzufangen und einzusperren – und das sollen wir jetzt verhindern.

Diese Geschichte muss man sich aber selbst zusammenreimen – „Fe“ bietet keine gesprochenen oder geschriebenen Worte, man versucht Bilder sprechen zu lassen. In Hinsicht auf die Story funktioniert das auch recht gut, nur beim Gameplay dauert es ein Weilchen, bis man verstanden hat, was da gerade von einem erwartet wird. Hier gibt es höchstens Piktogramme zu sehen, die auf eine bestimmte Mechanik hinweisen sollen.

Wo man singt…

Die Besonderheit von „Fe“ liegt sicherlich darin begründet, wie unser Protagonist mit den anderen Waldbewohnern interagiert: Er kann sie mit einer Art Gesang dazu bringen, ihm behilflich zu sein. Das Problem: Zunächst wird man nur von wieselartigem Kleinvieh verstanden. Um etwa die Sprache der Vögel zu lernen, muss man einem Riesenvogel einen Gefallen tun. Die Art und Weise, wie die Tiere miteinander kommunizieren, ist aber einfach nur goldig.

Unschön hingegen, dass man zunächst verstehen muss, wie das Spiel tickt. Wie kann ich dem Monster das Ei entlocken, das ich für einen anderen Zweck brauche? In unserem Test mussten wir minutenlang ergebnislos durch die Höhle hasten, bevor wir an einer ganz anderen Stelle eine funkelnde Steintafel entdeckten, die nach dem Besingen eine Art Bilder-Anleitung zur Lösung offenbart.

In der Kürze liegt die Würze

„Fe“ ist mit rund 18,- Euro nicht übertrieben bepreist, dennoch handelt es sich um ein eher kurzes Vergnügen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, die innere Funktionsweise der Mechanik zu verstehen, war der Titel nach fünf Stunden überstanden, selbst als Komplettionist mit Anspruch auf alle Achievements/Trophies wird man den einstelligen Stundenbereich wohl nicht verlassen. „Fe“ ist in vielerlei Hinsicht traumhaft inszeniert, aber eben auch kein Abenteuer, das Euch wochenlang beschäftigt hält.

Man glänzt mit einigen interessanten Ideen, die nicht immer kompromisslos durchgezogen werden – und mit einem recht erquicklichen Mix aus Stealth, Jump-and-Run und Puzzles. „Fe“ versteht sich sicherlich auch ein Stückweit als Kunst, und das kann man bei der Inszenierung nicht absprechen. Und Kunst muss sich auch nicht immer ganz offen präsentieren, manchmal muss man auch dafür arbeiten, die Schönheit dahinter zu erkennen.

Lohnenswert

„Fe“ ist speziell genug, um als Arthouse-Game durchzugehen, aber eben nicht so speziell, dass man den Titel nur einer eng gesteckten Spielergruppe empfehlen könnte. Jeder, der ein Faible für einfallsreiche Games mit abwechslungsreichen Mechaniken hat, kommt hier voll auf seine Kosten – aber eben nicht monatelang. „Fe“ ist eine tolle Sache für zwischendurch und belastet auch den Geldbeutel nicht so stark – da ist man mit so manchem Singleplayer-Shooter teurer dran.

Und so zeigt sich, zum zweiten Mal nach „Unravel“, dass sich Electronic Arts und künstlerisch wertvolle Indie-Games nicht ausschließen müssen. Trotz der Tatsache, dass der Riesenpublisher sonst das Geld eher in bombensichere Geschäfte steckt, macht man bei der Unterstützung vergleichsweise kleiner Projekte eine sehr gute Figur.

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Gamewarez

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