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Review: Forza Horizon 3

Mittlerweile scheint es ja schon so eine Art ungeschriebenes Gesetz zu sein: Auf ein Jahr „Forza Motorsport“ folgt eines mit „Forza Horizon“ – und der lustige Reigen geht von vorne los. 2016 steht bekanntlich unter dem Stern von „Forza Horizon 3“. Wir haben den Titel frühzeitig von Microsoft zum Testen erhalten und verraten Euch, ob man Down Under ins Klo gegriffen oder einen formidablen Racer abgeliefert hat. Spoiler: Letzteres.

Der König von Australien

Nach Colorado und dem mediterranen Raum führt uns Forza Horizon 3 nun tatsächlich nach Australien. Die Idee ist verlockend: Neben urbanen Gegenden gibt es „Down Under“ nämlich auch noch den australischen Busch und reichlich Regenwälder – viel mehr Abwechslung kann man eigentlich nicht erwarten.

Die Rahmenhandlung von „Forza Horizon 3“ dreht sich natürlich wieder um Motorsport-Festivals für junge Menschen mit einem ausgeprägten Hang zu Musik. Doch dieses Mal sind wir nicht einfach nur Teilnehmer, wir organisieren diese Veranstaltungen sogar. Okay, Ihr braucht natürlich keine Angst haben, dass Ihr mit der Planierraupe einen Bauplatz vorbereiten müsst. Streng genommen unterscheidet sich das „Tagesgeschäft“ gar nicht so sehr vom Vorgänger.

Im Vordergrund steht das Rennen – egal ob auf der Straße, im Rundkurs oder Offroad. Statt irgendwelcher Festival-Armbändchen in diversen Farben sammeln wir – ganz Social-Networking-Profi – eben Fans. Je mehr Fans, umso weiter können wir unser Festival „ausbauen“ oder sogar weitere etablieren. Der eigentliche Organisatoren-Aspekt beschränkt sich darauf, Rennveranstaltungen auszuwählen – entweder vorgefertigte oder selbst gestaltete. Hier kommt auch schon unser größter Kritikpunkt: Richtige Rennstrecken definieren dürfen wir nicht, uns bleiben einfach nur ein paar Parameter, um das Rennen bzw. die Serie zu formen.

Einsteigen und loslegen

Dabei fußt „Forza Horizon 3“ auf der gleichen Grundlage wie schon die Vorgänger: Wir verdienen Erfahrungspunkte, mit denen wir im Level aufsteigen und dabei jedes Mal am Glücksrad drehen dürfen. Es gibt ein Skill-Meter, das uns jedes Mal Perk-Punkte gibt, wenn wir es gefüllt habe, Blitzer, Schaurennen, zertrümmerbare Tafeln – all das kennt man. Es wurden ein paar Neuerungen wie illegale Nachtrennen, Sprünge und Driftabschnitte hinzugefügt, die einen Hauch von „Need for Speed“ versprühen. Im Großen und Ganzen war es das aber auch schon.

Das mag sich jetzt ganz trocken betrachtet irgendwie nachteilig anhören. Tatsächlich ist es aber so, dass man sich schon beim Titelbild untermalt mit den typischen Drum&Bass-Klängen sofort heimisch fühlt. Viel mehr Neuerungen hätten da vielleicht einfach nur erschreckt. Und tatsächlich: „Forza Horizon 3“ fesselt von der ersten Minute – wenngleich es so manchen alten Hasen ein wenig nerven mag, dass man anfänglich recht starr an die Hand genommen wird. Es dauert schon ein wenig, bis man das Gefühl, einen vorbestimmten Weg verlassen zu dürfen, erhält.

Nichts steht Kopf

Die Präsentation von „Forza Horizon 3“ ist unglaublich gut gelungen – hier dürfte aber wohl niemand etwas anderes erwartet haben. Die Grafik ist formidabel, und zwar bis ins kleinste Detail. Straßenschilder sind höher aufgelöst als beim Vorgänger, die Umgebungen deutlich abwechslungsreicher. Es gibt Straßenbahnen, Züge und natürlich den obligatorischen „normalen“ Verkehr. Alles ist belebt, selbst Kängurus kann man gelegentlich beobachten. Außerdem gibt es viel mehr Bäche, Seen und sonstige Pfützen, die die Umgebung auflockern und den Spieler auch mal ausbremsen.

Und die Sound- und Musikkulisse bietet natürlich genauso wenig Grund zur Klage: Ein riesiger, 150 Songs fassender Lizenzsoundtrack bietet für fast jeden Geschmack das Passende. Egal ob House, Elektro, Hip Hop, Rock, Punk, Drum&Bass oder Klassik – alles mit dabei. Und falls wider Erwarten doch mal etwas fehlt, kann man Playlisten aus Microsoft Groove einbinden. Die laut Gerüchten vorhandene Möglichkeit, eigene Musik auf OneDrive hochzuladen und in Form eines Radiosenders abzuspielen, haben wir allerdings nicht gefunden. Spannend ist auch die Möglichkeit, während vereinzelnd auftretenden „Skill Songs“ doppelt so viele Erfahrungspunkte einzukassieren.

 

Höhenflüge

Neu mit dabei ist auch der sogenannte „Drohnenmodus“. Dabei handelt es sich um Prinzip „nur“ um einen aufgemotzten Foto-Modus (der ebenfalls vorhanden ist) – mit einem gewaltigen Unterschied: Man kann über die komplette Spielwelt fliegen. Allerdings nur in sehr überschaubarer Höhe und auch nur in den Areale, die auch vom Spieler befahrbar sind. Das Ganze eignet sich nicht nur für tolle Kamerafahrten (es wird wohl nicht lange dauern, bis Youtube vor entsprechenden Videos nur so platzt), den entsprechenden Perk vorausgesetzt, wird auch gleich alles, was man unterwegs findet (Aussichtspunkte, Werbetafeln, PR-Stunts), in der Karte verzeichnet. Besonders praktisch ist das natürlich, man man auf der Suche nach den Scheunenfunden ist, die auch in „Forza Horizon 3“ nicht fehlen dürfen.

Im Rudel

Auf Multiplayer-Elemente müsst Ihr natürlich auch nicht verzichten. Das fängt beim üblichen Social-Kram wie Drivataren, Rivalen, Leaderboards und dergleichen an geht bei regulären Mehrspielerrennen weiter unter hört mittlerweile bei einer Koop-Kampagne für bis zu vier Spielern auf. Gerade letzteres war zum Testzeitpunkt verständlicherweise noch nicht so recht durchführbar, hier müssen wir uns wohl oder übel darauf verlassen, dass die Entwickler ihre Erfahrungen in diesem Sektor entsprechend nutzen.

Etwas Bewegung gab es auch im Fuhrpark: Die meisten Fahrzeuge kennt man in dieser oder zumindest ähnliche Form aus den anderen „Forza Horizon“- oder „Forza Motorsport“-Spielen, hier und da kam auch etwas Neues dazu. Spannend allerdings: Automobile von Volkswagen fehlen derzeit vollständig in „Forza Horizon 3“. Ob man sich im Zuge der Abgasaffäre nicht mit Volkswagen belasten möchte oder ob ein Volkswagen-DLC-Paket kommen wird, ist unklar. Die Entwickler haben im Vorfeld lediglich erklärt, man habe keine Volkswagen-Lizenz erworben. Dafür ist Opel endlich mal wieder mit dabei – und zwar mit einem Manta und einem absolut kultigen C-Kadett.

Und noch eine Neuigkeit gibt es (die eigentlich auf die Serie bezogen gar keine ist): Das Auktionshaus ist zurückgekehrt. Ihr könnt Eure Automobile – egal ob mit einem eigenen Design versehen oder nicht – ab sofort wieder höchstbietend versteigern. Und im Umkehrschluss könnt Ihr natürlich auch darauf spekulieren, einen coolen Flitzer zum Schnäppchenpreis zu erwerben. Das dürfte als klare Absage an Mikrotransaktionen zu werten sein.

Tacheles

Wirklich gewaltige Neuerungen bringt „Forza Horizon 3“ nun nicht gerade mit, trotzdem fühlt sich das Spiel einfach richtig an. Großartiges Fahrgefühl, satte Motorensounds, ein toller Soundtrack und jede Menge Spaß gibt es hier in einem runden Paket. Von der ersten Sekunde an fühlt man sich in der Racing-Welt Australiens direkt zu Hause, mit der Möglichkeit, den Titel auch auf dem PC zu spielen ergibt sich außerdem eine größere Nutzerbasis, was der Multiplayer-Komponente zugute kommt.

Fassen wir uns kurz: Besser als „Forza Horizon 3“ wird es racingtechnisch in diesem Jahr nicht mehr. Der König ist gekrönt, wir können alle nach Hause fahren.

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Gamewarez

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