Es darf getanzt werden: Mit „Just Dance 2018“ erreicht uns jetzt der jüngste Ableger der Traditionsreihe von Ubisoft. Das mag sicherlich nichts für Jedermann sein, dennoch hat das Franchise eine Menge Freunde. Kann die aktuelle Ausgabe Neues ins Spiel bringen oder handelt es sich nur um einen neuen Soundtrack zu alter Kulisse? Lest unseren Test und findet es heraus.
Shake it Baby
Am Grundprinzip der Reihe ändert sich auch bei „Just Dance 2018“ nichts – es geht noch immer darum, bestimmte vorgegebene Tanzfiguren möglichst im Takt nachzuahmen. Darüber brauchen wir langjährigen Fans der Reihe wohl wirklich nichts mehr erzählen, anders sieht es aber in Sachen Spielmodi aus: Hier wurde knallhart reduziert und sich auf das Wesentliche konzentriert.
Zwei Neuerungen gibt es allerdings: Fortan existiert ein „Kids“-Modus in „Just Dance 2018“, der ganz ohne unnötig schwere Bedienung oder Extras daherkommt. Außerdem – und das finden wir an der ganzen Veranstaltung noch am besten – gibt es jetzt Herausforderungen. Täglich liefert Ubisoft uns neue Aufgaben, die einen nicht selten aus der Komfortzone holen und von uns Leistungen in bestimmten Songs, die man vielleicht gar nicht so sehr mag, verlangen. Damit bekommt man, entsprechendes Interesse vorausgesetzt, längerfristig Gründe zum Spielen geboten.
Wahl der Waffen
Abhängig von der Plattform, auf der man „Just Dance 2018“ spielen möchte, funktioniert auch die Steuerung unterschiedlich gut. Allen Versionen gleich ist aber, das die Erkennung der Bewegungen – ganz egal, ob auf der Xbox One via Kinect, auf Nintendo Switch via Joycons oder generell über eine Smartphone-App (das hilft, Controllerkosten zu sparen) – sehr großzügig funktioniert. Allzu präzise muss man sich nicht bewegen, um den Tanz-Move als gelungen gewertet zu bekommen
Es geht darum, mit „Just Dance 2018“ Spaß zu haben – da ist es natürlich besser, wenn man sich nicht mit einer übergenauen Bewegungserkennung herumstreiten muss. Für wirklich kompetitive Naturen ist das dann aber nichts, denn sehr gute Leistungen werden auch nicht weiter honoriert. Im klassischen Party-Setting mit einigen Leuten macht es Spaß, und wie bei Karaoke auch ist es lustiger, wenn man gar nicht mal so gut ist.
Alt und neu
Der wichtigste Eckpfeiler eines jeden Musik-Games ist natürlich der Soundtrack – und wie üblich gibt es bei „Just Dance 2018“ wieder eine Mixtur aus mehr oder minder aktuellen Hits und Evergreen-Klassikern. Von Queens „Another One Bites the Dust“ über Jamiroquais „Automaton“ bis hin zu „Despacito“, das kein Mensch, der bei klarem Verstand ist, noch hören möchte – eigentlich sollte sich für jeden das Passende finden.
Gleichermaßen ist „Just Dance 2018“ aber auch ein Vehikel, um den hauseigenen Abo-Dienst „Just Dance Unlimited“ zu pushen. Je nachdem, wie häufig man vor dem Fernseher im Wohnzimmer tanzt, ist das auch ziemlich günstig – für den Jahreszugang werden gerade mal 30,- Euro fällig, der 24h-Pass für den Party-Abend soll immerhin 3,99 Euro kosten. Da ist es klar, dass man doch eher einen Euro drauflegt und das Monatspaket erwirbt – und genau so generiert man längerfristige Kundschaft.
Letztendlich lohnt sich der Zugang zu „Just Dance Unlimited“ aber wohl deutlich mehr, als sich in jedem Jahr einen neuen Ableger der Reihe zu kaufen. Über 300 Songs warten auf die Tanzwütigen, das ist schon deutlich mehr als die 40 Songs, die man uns in einem solchen Spiel zugesteht. Und auch wenn die täglichen Challenges eine tolle Sache sind, die interessierte Spieler länger bei der (Ballett-)Stange hält: Es geht ja doch primär darum, zu neuen und tollen Songs zu tanzen, und dank drei Monaten Gratiszugang im Paket wird es da nicht so schnell langweilig.
Tanzen bis die Fetzen fliegen
„Just Dance 2018“ ist in seiner Machart solide – und auch wenn man manchen mehr oder weniger populären Spielmodus aus der Vergangenheit in diesem Jahr eingespart hat, gibt es durch die täglichen Challenges noch immer reichlich zu tun. Vielleicht erreicht man wegen des Kids-Modus eine etwas größere Zielgruppe, letztendlich dürften sich aber vor allem alte Hasen angesprochen fühlen.
Die sind hier sicherlich gut aufgehoben – vorausgesetzt, man erwartet kein Vehikel für Wettbewerbe. Wer wirklich gut tanzt, bekommt nicht mehr Punkte, als jemand, der einfach nur den Dreh heraus hat, wie man die Bewegungserkennung austrickst. Und das ist ja auch gar nicht so schwer. Einfach nur Spaß haben, lautet hier die Maxime – und dafür taugt „Just Dance 2018“ zweifellos.
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