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Review: LEGO City Undercover

Als „LEGO City Undercover“ 2013 exklusiv für Nintendos Wii U erschien, waren viele Spieler ein wenig ärgerlich – das bis dahin technisch aufwändigste LEGO-Game hätten sie nämlich gerne auch auf Xbox360 und Playstation 3 gespielt. Über dreieinhalb Jahre später wird dieser Wunsch Realität, zumindest irgendwie: Für Xbox One und Playstation 4 gibt es jetzt eine Umsetzung. Ob das Spiel nach all dieser Zeit die Investition wert ist, erfahrt Ihr in unserem Test.

Im Namen des Gesetzes

Schon seinerzeit fanden wir es bemerkenswert, dass die Mannen von Traveller‘s Tales nicht etwa irgendein Franchise geschnappt und zu einem Spiel verwurstet haben, wie man es eben üblicherweise tut. Nein, man hat sich eine eigene Geschichte ausgedacht, die sich rund um den Undercover-Cop Chase McCain dreht. Dessen Aufgabe ist es natürlich, wie sollte es auch anders sein, LEGO City von kriminellen Minifiguren zu befreien.

Und so begleiten wir Chase McCain und seinen Partner Frank Honey bei ihrem Tagwerk. Dabei geht es natürlich alles andere als ernst zu, nicht selten fühlt man sich an die goldenen Achtziger erinnert, in denen Filme wie „Lethal Weapon“ uns weismachen wollten, dass Polizisten jeden Tag irgendetwas in Schutt und Asche legen und sich ständig vor Explosionen in Acht nehmen müssen. In genau diese Schiene fällt auch „LEGO City Undercover“ – allerdings mit deutlich mehr Slapstick-Humor.

Ain‘t no Love in the heart of the City

Zur Veröffentlichung von „LEGO City Undercover“ auf der Wii U handelte es sich bei dem Titel um das erste LEGO-Spiel, das uns eine offene Spielwelt bot – strenggenommen eine offene Hub-Welt. Mittlerweile ist das ja quasi zum Standard geworden, insofern ist das Ganze natürlich nicht mehr ganz so revolutionär. Und damit reiht sich das Ganze recht gut in die aktuell üblichen LEGO-Abenteuer ein, was sich auch im Gameplay niederschlägt.

Das ultimative Ziel ist es, das kriminelle Mastermind Rex Fury gefangen zu nehmen. Hierzu muss man eine ganze Reihe von Missionen erledigen. Wir fahren in der Spielwelt umher, nehmen diese Aufgaben an und werden in ein abgestecktes Gebiet verfrachtet – soviel also zur offenen Spielwelt. Hier warten dann die üblichen LEGO-Tätigkeiten auf uns: Steine einsammeln, Bauwerke zerkloppen, Dinge zusammenbauen, Rätsel lösen, neue Verkleidungen freischalten. Wie immer müssen die Charaktere miteinander arbeiten, um das Ziel zu erreichen.

Als Besonderheit gibt es hier noch Riesenbauten, die man erst dann auf die Beine stellen kann, wenn man genügend Bausteine dafür gesammelt hat. Und das alles spielt in einer lebendigen Welt voller Details und witzigen Extras – auch vier Jahre nach dem Launch der Originalversion für Nintendos Wii U kann man sich in dieser Spielwelt verlieren und stundenlang Erkundungstouren durchführen.

Allein, aber nicht einsam

Dass stets zwei Charaktere notwendig sind, um die einzelnen Aufgaben zu erfüllen, hat natürlich den Nebeneffekt, dass man auch zu zweit im Koop spielen kann – wie in allen anderen LEGO-Games eben auch. Und das ist definitiv ein ganz hervorragendes Feature: Egal ob Vater und Sohn, Mutter und Tochter, zwei Kinder oder zwei Erwachsene, das macht auf jeden Fall viel mehr Spaß als das Spielen allein. Diese Koop-Funktionalität fehlte in der Ursprungsfassung für die Wii U, und da diese eigentlich Brot und Butter aller LEGO-Games ist, sorgte das bei den Spielern zu Recht für sehr viel Unverständnis.

Und tatsächlich bekommt man auch jede Menge Spiel für das Geld: Alleine für die Hauptmissionen darf man locker 15 Stunden einplanen, wer LEGO-Games kennt, weiß aber auch, dass der Spaß nach dem ersten Durchgang erst so richtig los geht. Dann kann man mit freigeschalteten Charakteren vorher unzugängliche Gebiete in den Missionen – und teilweise auch der Hubwelt – erreichen, Sammelgegenstände kassieren und dergleichen mehr. Wer es auf einen 100%-Durchlauf anlegt, muss wohl mindestens eine hohe zweistellige Stundenzahl einplanen.

Neu adaptiert

Einige der Funktionen – etwa das Scannen – wurden auf der Wii U über das Gamepad gelöst. Das ist in dieser Art und Weise natürlich auf Xbox One und Playstation 4 nicht möglich, deshalb wurden diese Punkte ein wenig ausgegliedert – vorhanden sind sie aber dennoch. Letztendlich handelt es sich aber beinahe durchweg um Spielereien, die nur den Zweck erfüllten, vom Tablet-Controller der Wii U Gebrauch zu machen, insofern fühlt es sich nicht so an, als habe man hier irgendwelche Kompromisse eingehen müssen.

Viele Käufer des Originals bemängelten seinerzeit, dass die Performance „unter aller Sau“ war. Es kam regelmäßig zu Lags und Rucklern, dieses Problem ist auf Xbox One und Playstation 4 aber glücklicherweise nicht mehr vorhanden. Wir bekommen eine stabile Framerate bei 1080p – da kann man nun wirklich nicht meckern. Technisch bewegt man sich vielleicht nicht auf höchstem Niveau, dafür sind die Probleme der WiiU-Fassung nicht mehr existent.

Weit oben

Man kann sich bestimmt vortrefflich darüber streiten, ob ein vier Jahre altes Spiel tatsächlich noch zum „Fast-Vollpreis“ verkauft werden muss. Wirkliche Extras (außer der Koop-Funktion, die von Rechts wegen auch schon im Original hätte enthalten sein sollen) gibt es nicht, insofern ist es manchen Spielern natürlich schwer zu vermitteln, dass sie fast so viel dafür bezahlen sollen wie Besitzer einer anderen Plattform vor vier Jahren.

Allerdings: Es mag Geschmackssache sein, für uns ist „LEGO City Undercover“ aber das wohl beste und lustigste LEGO-Game bisher. Der Verzicht auf ein bekanntes Franchise bietet ungeahnte Freiheiten in Sachen Hintergrundgeschichte – und das steht dem Spiel unheimlich gut. Zusammen mit dem für LEGO-Games üblichen Spielumfang bekommt man nun wirklich genügend Umfang, um einen Kauf auch für rund 50,- Euro zu rechtfertigen.

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Gamewarez

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