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Review: Metal Gear Survive

Ein Haufen Ärger, und das schon vor dem Release von „Metal Gear Survive“ – so gab es das bislang auch eher selten. Unzählige Fans der Reihe sind ENTSETZT (in großen Buchstaben!) darüber, was Konami mit dem Traditionsfranchise angestellt hat. Von „Abzocke auf dem Rücken einer großen Marke“ bis zu „Betrug am Kunden“ konnte man fast alles lesen. Sollte man sich wirklich allzu sehr auf den Namen auf der Packung verlassen? Unser Test zeigt Euch, was „Metal Gear Survive“ auf dem Kasten hat.

Bloss nicht draufgehen!

„Metal Gear Survive“, und da müssen sich Fans der Reihe jetzt zum ersten Mal gut festhalten, spielt zur gleichen Zeit wie „Metal Gear Solid: The Phantom Pain“, allerdings in einer Paralleldimension. In die wurden wir nämlich hineingesogen, und müssen nun an diesem fremden Ort überleben. Das ist also die „Survive“-Portion des Spiels, storytechnisch gibt es dabei nicht viel mehr zu erzählen. Das ist sicherlich die erste große Enttäuschung für all diejenigen, die die „Metal Gear“-Reihe vor allem der Geschichte wegen mögen.

Ebenso unglamourös geht es dann auch beim Gameplay zu – zumindest in den ersten Stunden. Die bringt man nämlich damit zu, die wichtigsten Ressourcen, Nahrung und Wasser zu sammeln, damit man mit einem gewissen Polster dazu übergehen kann, die Basis aufzubauen. Bis dahin muss man ganz schön auf der Hut sein, den zumeist im Rudel marodierenden „Zombies“ aus dem Weg zu gehen. Die bekommt man nämlich erst zu einem späteren Zeitpunkt halbwegs gefahrlos um die Ecke gebracht.

Am Original orientiert?

Zumindest was diese Sache angeht, gibt sich „Metal Gear Survive“ seiner Herkunft bewusst: Je nach eigenen Vorstellungen darf man frontal und mit voller Kanne gegen die Feinde antreten – oder aber heimtückisch aus dem Verborgenen. Das funktioniert an und für sich ganz gut und ist eine ordentliche Grundlage für das Spiel – hier sehen wir so ziemlich die einzige wirkliche Hommage an die „Metal Gear“-Reihe. In unserem Test kam es allerdings häufiger vor, dass gerade die Schleicherei nicht problemlos funktionierte. Wir wurden erkannt, wo wir eigentlich nicht im Sichtfeld der Gegner waren, und das ist eben schon ein signifikantes Problem. Das wird hoffentlich noch per Patch aus dem Weg geräumt.

Nichts zu meckern gibt es aber beim Crafting: Dieses ist nicht nur vom Balancing her ausgesprochen gut ausgefallen, es gibt auch eine ganze Menge zu basteln und die Jagd nach der nächsten Anlage oder Waffe ist auch ein toller Antrieb. Das funktioniert hier genauso gut wie bei anderen Survival- und Sandbox-Games, ist nicht zu komplex und bietet auch eine gewisse Form von Langzeitmotivation.

Leben heißt lernen

Man kann zusammenfassend sagen, dass „Metal Gear Survive“ als treibendes Element die Weiterentwicklung besitzt – ganz egal, ob wir nun von der Basis oder vom eigenen Charakter sprechen. Hier wartet nämlich auch noch ein rollenspielartiges Skillsystem auf uns, mit dem wir unsere Fähigkeiten nach und nach ausbauen. Dass man sich hier aber noch stärker Gedanken darüber machen muss, in welche Richtung man sich mit den Skills bewegt und wofür man seine Skillpunkte ausgibt, liegt an einer anderen Sache.

Mit unter 40,- Euro Straßenpreis ist „Metal Gear Survive“ zwar vergleichsweise günstig, und zwar auch auf den recht großen Umfang bezogen, allerdings fährt Konami da eine etwas unvorteilhafte Mischkalkulation. Ihr merkt schon, worauf wir hinaus wollen: Das ewige Streitthema Mikrotransaktionen. Schon vor dem Launch wurde bekannt, dass man für einen zweiten Charakterslot Geld ausgeben muss – und das ist ja auch nicht alles, was man uns verkaufen möchte. Unvorteilhaft, auf jeden Fall: Mikrotransaktionen halten wir für vertretbar, wenn es um kosmetische Items geht, eventuell noch, wenn es um Waffen und andere Dinge geht, die man auch ohne Zahlung freischalten kann. Einem Spiel aber eine künstliche Beschränkung aufzuzwingen, die man mit Echtgeld außer Kraft setzen kann – das geht nur bei Free-to-Play-Games klar.

Ja, man bekommt den zweiten Speicherslot auch ohne zu bezahlen, dann muss man die SV-Münzen, die man für den täglichen Login bekommt. beinahe zwei Monate ansparen – das kann ja nun wirklich nicht Sinn und Zweck der Sache sein. Wir prognostizieren, dass weder Ansparen noch mit Echtgeld kaufen gut bei den Spielern ankommen werden, es ist durchaus denkbar, dass Konami unter dem Druck der Community einknickt und das Feature per Patch freischaltet.

Etikettenschwindel?

Ganz klar: „Metal Gear Survive“ bietet den Kontext zu seinen Namensvettern nur in recht homöopathischen Dosen. Effektiv kann man da nur die Kampfmechanik und die dafür verantwortliche Fox-Engine anführen, ansonsten ist es tatsächlich dazu gekommen, was die kritischen Stimmen im Vorfeld befürchtet haben. „Metal Gear Survive“ benutzt den prestigeträchtigen Namen als Zugpferd.

Dabei wäre das nicht mal unbedingt notwendig gewesen. Klar, es gibt Punkte, die die Entwickler hätten besser machen können, aber für sich betrachtet ist „Metal Gear Survive“ ein recht anständiges Spiel. Und dazu kommt, dass Survival-Games ja ein immer noch anhaltender Trend sind. Es war also schon eine gewagte Taktik, auf „Metal Gear“ zu setzen, was gerade in Hinsicht auf die Kritik aus der Fanszene nicht unbedingt ratsam war.

„Metal Gear Survive“ hat durchaus seine positiven Seiten, die nach unserer Meinung gerade in der Koop-Komponente (die ja auch post-Launch noch mit weiteren Inhalten versorgt werden soll) zu finden sind. Ergo: Als Survival-Titel durchaus solide, als „Metal Gear“-Ableger wohl eher keine Empfehlung wert.

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Gamewarez

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