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Review: Shadow of the Colossus

Zugegeben: Manchmal nimmt es schon seltsame Formen an mit den Remasters. Klar, es gibt nicht wenige Spieler, die gerne einen zehn Jahre alten Jugendfavoriten noch einmal in neuem Glanze zocken möchten, teilweise werden die Games aber schon zum wiederholten Male auf aktuellen Plattformen neu aufgelegt. In diese Rubrik fällt auch „Shadow of the Colossus“, das jetzt für die Playstation 4 verfügbar ist, nachdem es ursprünglich von der PS2 kam und auch für die PS3 erhältlich war. Ob man hier noch etwas Neues zu Gesicht oder nur aufgewärmten Kram bekommt, erfahrt Ihr in unserem Test.

Finstere Wesen und Giganten

In „Shadow of the Colossus“ begleiten wir Wander, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein totes Mädchen wiederzubeleben. Ziel seiner Reise ist ein Tempel, dessen Kräfte dies ermöglichen sollen. Doch dort angekommen soll er zunächst 16 Kolosse besiegen, bevor der Tempel dem Mädchen das Leben wiedergeben kann. Wander macht sich auf den Weg, seine lange Aufgabe zu erfüllen.

Dabei werden gar nicht so viele Worte verloren, um uns diese Geschichte zu erzählen – es bleiben viele Freiräume, um den Spieler über das aktuelle Geschehen nachdenken zu lassen. So ging es zumindest uns während unseres Tests: Ist es denn moralisch vertretbar, die 16 Kolosse, die gar nicht so martialisch aussehen und friedlich vor sich hinleben, für die Wiederbelebung des Mädchens zu opfern?

Kunst als Spiel

Zwischen den Kämpfen gegen die Kolosse gibt es gar nicht so arg viel zu tun – außer auf dem Schlachtross durch das weite Land zu reisen. Nicht, dass es nicht anspruchsvoll wäre, die Schwachstellen jedes Riesen zu finden – die Viecher sind wirklich gewaltig und man muss bisweilen ganz schön klettern, bis man sein Schwert in der leuchtenden verwundbaren Stelle versenken kann. Es geht in „Shadow of the Colossus“ ganz offenbar um mehr als rein um die (dennoch recht spannend inszenierten) Kämpfe.

Und so darf man den Titel mit Fug und Recht als Vertreter des „Arthouse“-Gamings einordnen. Nicht wenige, die „Shadow of the Colossus“ bereits auf Playstation 2 oder Playstation 3 gespielt haben, halten das Spiel für eines der ganz großen der Gaming-Geschichte. Vom Reiz von damals ist nichts verloren gegangen, dafür hat man aber ordentlich an der Technikschraube gedreht.

Neubau statt Renovierung

Unsere Frotzelei zm Thema „Remasters“ sei uns dieses Mal verziehen, denn Sony und Bluepoint Games haben nicht einfach nur den Code der Original- oder PS3-Variante genommen und die Auflösung erhöht. Vielmehr hat man vor allem die Assets – also 3D-Modelle und Texturen – komplett neu erstellt. Und das zeigt sich auch: „Shadow of the Colossus“ sieht großartiger aus als je zuvor, von den pelzigen Stellen am Körper der Titanen bis zur kargen, aber weitläufigen Spielwelt.

Und das war sicherlich eine gute Entscheidung: Nicht nur, dass das für die Spieler eine echte Augenweide ist, es holt „Shadow of the Colossus“ als wichtiges Kulturgut (und das sind Videospiele mittlerweile ja zweifelsohne) auch in die Moderne. Es gibt zwar immer noch ein paar Ungereimtheiten bei der Steuerung, wenn Wander nicht ganz so will wie wir, aber das ist wohl auch einfach Teil des Erlebnisses. Letztendlich fühlt sich das Spiel frischer an als je zuvor.

Wer und Warum?

Trotz aller warmen Worte, die wir für „Shadow of the Colossus“ übrig haben, müssen wir auch definitiv wieder die Zielgruppe einschränken. Es bleibt fraglich, ob ein „Bro-Gamer“, der am liebsten Actionfeuerwerke vom Schlag eines „Call of Duty“ zockt, hier so richtig glücklich wird. Es ist eben wie bei den Filmen: Es gibt Menschen, die die Hollywood-Produktionen über alles feiern und solche, denen dänisches Autorenkino zusagt. Zielgruppe für „Shadow of the Colossus“ sind hier eher die Feingeister unter den Gamern.

Das ist natürlich ganz ohne Wertung gemeint – es geht eher darum, so ein Spiel einzuordnen. „Shadow of the Colossus“ ist auch und gerade in der PS4-Umsetzung ein Erlebnis, das man als offener Zocker gemacht haben sollte. Manchmal ist es gerade das Weglassen eines allzu engen Story-Korsetts, dass die Geschichten am besten zu erzählen weiß.

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Gamewarez

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