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Review: Valkyria Revolution

„Und schon wieder ein Japano-Game“ – das ist wohl irgendwie ein wiederkehrendes Muster in diesem Sommer. Dabei kann man mit Fug und Recht behaupten, dass „Valkyria Revolution“ wirklich sehnsüchtig erwartet wurde, schließlich waren die Vorgänger der „Valkyria Chronicles“-Reihe in einschlägigen Kreisen sehr populär. Haben wir hier wirklich eine Revolution vor uns oder doch eher einen gescheiterten Putsch? Lest unseren Test und findet es heraus.

Viel Blabla

„Valkyria Revolution“ erzählt uns die Geschichte… einer Revolution. Die Story selbst ist relativ komplex und somit gar nicht so einfach in wenige Sätze zu fassen, letztendlich läuft es aber darauf hinaus, dass Jutland und das Ruzi-Imperium im Krieg gegeneinander sind. Die Jutländer lehnen sich gegen den personifizierten Tod, die Valkyria, auf. Und genau diesen Kampf müssen wir nun mit besonders geschulten Recken ausfechten. Soweit nichts, was irgendjemanden überraschen würde.

Es ist aber die Art und Weise, wie man uns die Geschichte erzählt, die unüblich ist: „Valkyria Revolution“ ist mit dieser Geschichte derartig vollgestopft, dass man gerade in den ersten Stunden nur einen Bruchteil der Zeit auch wirklich mit dem Spielen zubringen darf. In ziemlich langatmiger Manier versucht man, uns die Geschichte näher zu bringen – das muss man, ebenso wie die Thematik an sich, natürlich mögen. Zocker ohne jegliches Interesse an Hintergrundgeschichten können durch das konsequente Abbrechen der Zwischensequenzen zwar den Titel problemlos durchspielen, verpassen dabei aber viel davon, was „Valkyria Revolution“ ausmachen soll.

Mit kaltem Stahl

Im Großen und Ganzen spielt sich „Valkyria Revolution“ – so man denn mal zum Zuge kommt – ähnlich wie die meisten Musou-Games, die man in den letzten Jahren so in die Finger bekommen konnte. Mit einer großen Ausnahme natürlich: Man kann nicht einfach so wahllos und ohne Plan auf die Gegner einprügeln. Jede Aktion erfordert einen Cool-Down, man soll sich also schon vor dem Angriff Gedanken darüber machen, ob man angreift und welche Attacke nun die Sinnvollste ist.

Das Ganze verkauft man uns schlicht und ergreifend als taktische Komponente, uns ist das alles aber nicht konsequent genug umgesetzt. Im Endeffekt störten diese Abklingzeiten mehr, als dass sie uns anregten, irgendwie taktisch oder strategisch zu agieren. Egal an welcher Stelle man ansetzt, seien es Magie-Angriffe, reguläre Attacken oder aber die Unterstützung durch KI-Mitstreiter – überall wurde unheimlich viel Potential ungenutzt liegen gelassen.

Aus der Grabbelkiste

Gerade Letzteres ist ein ordentliches Problem: Nicht, dass man Strategie und Support durch KI zwingend bräuchte, um gegen die größeren Gegner zu bestehen, aber es ist einfach unheimlich nervig, wenn man Anweisungen erteilt, die aber weitgehend ungehört verhallen. Das frustriert nicht nur, es führt das ganze Konzept der Mischung „Action-Kämpfe mit rundenbasierten Ansätzen“ ad absurdum. Dann doch lieber den Anspruch hochschrauben und eine konventionelle Action-Mechanik verbauen – das würde eine wesentlich angenehmere und sinnvollere Einheit abgeben.

An guten Ideen mangelt es „Valkyria Revolution“ indes nicht – nur die Ausarbeitung ist wie bereits erwähnt nicht das, was wir erwartet hätten. Es gibt zwar durchaus ein paar gute Seiten, die das Spiel bringt, in erster Linie wird man sich aber anfänglich über die mutmaßliche Komplexität freuen, nur um sich dann darüber zu ärgern, dass davon auf den zweiten Blick praktisch nichts mehr übrig bleibt. Egal, welcher Raffinesse man sich annimmt, am Ende könnte man auch einfach darauf verzichten und recht blind drauf los prügeln.

Immer schön zuhören

Auch bei der Präsentation bewegt man sich nicht unbedingt auf einem Niveau, das uns so richtig verzückt. Klar, man kann kaum auf das Budget eines „Grand Theft Auto“-Ablegers zugreifen, letztendlich dürfte die Entscheidung für diesen Grafikstil eher kulturelle als technische Gründe haben. Der primäre Markt Japan ist eher auf Story und gerne auf geschichtliche Zusammenhänge bedacht, als das im Westen der Fall ist. Da werden auch mal Abstriche bei der Optik in Kauf genommen. Immerhin gibt es hier wenigstens eine englische Sprachausgabe, so dass viele Spieler nicht gezwungen sind, die Geschichte rein lesend zu verfolgen.

Während „Valkyria Revolution“ in Hinsicht auf die Grafikdarstellung technisch noch einigermaßen solide ist, forderten die quasi omnipräsenten Ladezeiten uns einige Geduld ab. Und das nicht nur zwischen irgendwelchen Schlüsselstellen: Es wird bei jeder nur erdenklichen Möglichkeit nachgeladen, sogar zwischen den Cutscenes – so etwas haben wir auch schon viele Jahre nicht mehr zu sehen bekommen.

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Gamewarez

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