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Review: Assassin’s Creed Origins

Ein Jahr Auszeit hat sich die „Assassin‘s Creed“-Reihe jetzt genommen – zu viel Ärger gab es um die letzten beiden Ableger „Unity“ und „Syndicate“. Viele Spieler und Kritiker motzten über Performance und Bugs, und das war natürlich auch nicht ganz aus der Luft gegriffen. Ein guter Zeitpunkt für einen Neuanfang – und das ist „Assassin‘s Creed: Origins“ mit Sicherheit. Warum wir das so sehen und ob das Ganze in diesem Jahr qualitativ stimmt, erfahrt Ihr in unserem Test.

Walk like an Egyptian

„Assassin‘s Creed: Origins“ erzählt uns die Geschichte von Bayek, einem sogenannten Medjai, zu Zeiten Kleopatras. Bei diesem Berufsstand handelt es sich um eine Mischung aus Karawanenführer, Soldat und Polizist – geachtete wie gefürchtete Leute. Bayeks Geschichte ist die einer Rache am Mörder des eigenen Sohnes und führt uns durch ganz Ägypten. Wie für die Reihe typisch gibt es auch Zusammentreffen mit den illustren Persönlichkeiten dieser Ära. Und nicht zuletzt wird uns auch gezeigt, was das alles mit den Assassinen zu tun hat.

Nun ist es sicherlich eine Geschmacksfrage, wie sehr einem diese Thematik am Herzen liegt. Wir mögen uns zwar mit der von „Assassin‘s Creed: Unity“ als Europäer vielleicht verbundener fühlen – trotzdem hat die Geschichtsstunde auch bei „Assassin‘s Creed: Origins“ noch jede Menge Charme. In wie vielen Videospielen hatte man bisher die Möglichkeit, Gaius Julius Cäsar und Kleopatra zu treffen?

Alles neu dank der Pyramiden

Dass die Auszeit eine absolut sinnvolle Entscheidung war, zeigt „Assassin‘s Creed: Origins“ eindrucksvoll – und zwar mit einer gehörigen Portion Frische. Natürlich gibt es nach wie vor jede Menge bekannter Spielelemente aus den Vorgängern: Ein wenig (zugegebenermaßen immer irrelevanter werdender) Animus hier, viele Nebenaktivitäten da und natürlich auch die üblichen Aussichtspunkte, die man erklimmen kann und soll. Aber darüber hinaus hat sich eben auch unheimlich viel getan.

Die Kampfmechanik ist da ein hervorragendes Beispiel: Wo man früher mit ein wenig Buttonmashing im passenden Rhythmus jeden Gegner einfachst bezwingen konnte, und außerdem bei ganzen Gegnergruppen niemals zwei gleichzeitig angriffen, bricht jetzt das wahrhaftige Chaos aus. Wer versucht, die Kämpfe auf althergebrachte Art und Weise zu schlagen, wird sein blaues Wunder erleben. Es wird geblockt, Blocks durchbrochen, wir müssen Angriffen zügig ausweichen – das erinnert bisweilen mehr an ein „Souls“-Game als an klassische „Assassin‘s Creed“-Kämpfe, natürlich ohne den überbordenden Schwierigkeitsgrad.

Ein neuer Kleiderschrank

Noch viel spannender ist allerdings die Sache mit der Ausrüstung: Schon in der Vergangenheit gab es einfache Vorstöße, das eigene Equipment zumindest per Upgrade verbesserbar zu machen. Was man bei „Assassin‘s Creed: Origins“ aber abliefert, ist schon absolut rollenspielreif. Jeder Gegner könnte eine bessere Waffe fallenlassen – egal, ob es nun ein Bogen oder ein Schwert ist. Und es geht auch nicht nur um reine Angriffswerte, denn Bögen können beispielsweise auch mehrere Pfeile gleichzeitig beziehungsweise hintereinander verschießen, und verschiedene Perks wie Energiezuwachs nach einem Kill gibt es auch noch.

Das Ganze ist vielleicht sogar die großartigste Neuerung des Spiels. Acht unterschiedliche Waffenklassen mit eigenen Vor- und Nachteilen bieten dem Spieler verschiedene Möglichkeiten, wie er beim Bekämpfen der Gegner vorgehen möchte: Bögen sind das Mittel der Wahl, wenn es um das sichere Ausschalten einzelner Gegner aus sicherer Distanz geht, zwei Schwerter sind hingegen unheimlich nützlich, wenn man von vielen Gegnern umzingelt ist.

Ein Weltreich

„Assassin‘s Creed: Origins“ bietet einen Einblick in eine ganz besondere Phase der Antike: Die Zeit der Pharaonen ist endgültig vorbei, das „schwarze Land“ wird von Besitzansprüchen der Griechen und Römer zerrissen. Und dass Ägypten mehr ist als einfach nur Sand und Pyramiden zeigt uns die Spielwelt in bislang ungeahnter Qualität – und in ebenso überraschendem Umfang.

So ist alleine unser Startgebiet schon ordentlich groß, dennoch aber dicht besiedelt und voller Details und Leben. Es gibt viel zu entdecken, tolle Ecken in der Landschaft und spannende Ausblicke aus der Höhe – und dann findet man heraus, dass man nur einen winzigen Bruchteil der kompletten Spielwelt gesehen hat. Die ist nämlich absolut riesig und erstreckt sich von Gizeh über Siwa bis nach Memphis – und ist optisch unheimlich abwechslungsreich. Ja, wir müssen zugeben: Das alte Ägypten als Schauplatz ist aufregend und unverbraucht.

Märchenhaft

Die Grafik von „Assassin‘s Creed: Origins“ ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern – und das schon auf den „Basiskonsolen“. So richtig dreht der Titel dann aber auf Playstation 4 Pro und Xbox One X auf. Gerade bei Palmen und der sonstigen Vegetation kann man schon deutlich erkennen, dass man an einer Konsole mit deutlich mehr Pferdestärken sitzt. Es gibt eine ganz andere Tiefenschärfe, mehr Details und weniger pixelige Objektränder. Gut sieht der Titel überall aus, es zeigt sich aber dennoch, dass sich PS4 Pro und Xbox One X auch für Zocker ohne 4K-Display lohnen.

Auch beim Sound geht man ungewohnte Wege – genauer bei der Synchronfassung. Acht verschiedene Sprachen stehen zur Verfügung, und die jeweils gewünschte Fassung wird aus dem Netz gezogen. Das ist eine sinnvolle Regelung, die maximal flexibel ist und zusätzlich Plattenplatz spart. Dass Soundtrack und Effekte nicht minder hochwertig sind, bedarf ja eigentlich keiner Erklärung.

Empfehlenswert

„Assassin‘s Creed: Origins“ bringt die Reihe tatsächlich zurück zu alter Größe. Es gibt viele frische und unverbrauchte Elemente, die selbst alten Hasen ordentlich zu knabbern geben. Und das ist toll: Alle Ermüdungserscheinungen der letzten Jahre sind vergessen, Ubisoft liefert hier einen absoluten Ausnahmetitel ab. Unzählige Stunden Spielspaß, Tonnenweise Nebenmissionen und außerdem wechselnde Events werden dafür sorgen, dass man den bislang jüngsten Assassinen so schnell nicht in Rente schicken muss.

Wirklich zu bemängeln gibt es dabei wenig: Es gibt zwar Mikrotransaktionen, das Spiel funktioniert aber gut ohne deren Einsatz. Auch auf Multiplayer-Fantastereien hat man glücklicherweise verzichtet, die werden erfahrungsgemäß sowieso nicht von den Zockern angenommen. Wir sind auf jeden Fall hochzufrieden mit den Bemühungen Ubisofts, einen großartigen und spielenswerten Ableger der Reihe bereitzustellen. Seit „Black Flag“ konnte uns kein „Assassin‘s Creed“ derart begeistern.

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Gamewarez

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