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Review: Marvel’s Spider-Man

Manchmal muss es gar keine preisgekrönte Story aus dem Kreise von Literaturnobelpreisträgern sein, da ist etwas Einfaches, Simples und Greifbares doch die beste Lösung. Und das trifft auf die Geschichte des neuen PS4-Exklusivtitels „Marvel‘s Spider-Man“ von Insomniac Games definitiv zu. Warum weniger manchmal mehr ist und ob das auch für das Thema Gameplay zutreffend ist, erfahrt Ihr in unserem Review.

Spinnenangst

In „Marvel‘s Spider-Man“ lösen sich die Macher von allzu bekannten Mustern. Vorbei die Zeit, in denen sich Peter Parker seine Brötchen als Fotograf für den Daily Bugle verdiente. Nach dem College-Abschluss hat der mittlerweile 23jährige einen Posten in der Wissenschaft angenommen – nicht jedoch, ohne auch weiterhin die Welt als Spider-Man ein klein wenig sicherer zu gestalten. Und was das angeht, hat er sich definitiv weiterentwickelt, seine Macht war noch nie größer.

Allerdings kämpft er in „Marvel‘s Spider-Man“ auch gegen durchaus mächtige Gegner – von Wilson Fisk über Scorpion und Electro bis hin zu Mister Negative. Das alles hat man in eine offene Spielwelt verpackt, es ist also nicht zwingend, dass man sich am Stück durch eine Story hangelt, vielmehr kann man verschiedene Aktivitäten und Nebenmissionen immer dann durchführen, wenn es einem gerade danach ist.

Das Wandern ist der Spinne Lust

Nun ist natürlich spannend, wie Insomniac das Superhelden-Epos umgesetzt hat. Und da können wir schon vorweg Entwarnung geben: Es ist zweifellos eine gelungene Veranstaltung, die uns hier erwartet. Zwar würden wir nicht behaupten, dass die Entwickler das Open-World-Konzept neu erfunden haben, die Art und Weise, wie man das aber um Spider-Man herumgewoben hat, ist aber schon ziemlich meisterlich.

Wie nicht anders zu erwarten war, darf man sich mit Hilfe der Spinnenkräfte durch eine fiktive Variante von New York bewegen – sehr gerne etwa an Spinnenfäden herumschwingend. Dabei fühlt man sich durchaus an so mancher Stelle ein wenig an die „Arkham“-Games rund um Batman erinnert. Und das ist mit Sicherheit auch kein Makel, der einem den Spaß an „Marvel‘s Spider-Man“ versauen würde.

Aus großer Kraft folgt große Verantwortung

Nun ist auch ein Videospiel wie „Marvel‘s Spider-Man“ seinem Erbe eine Menge schuldig – und es ist sicherlich auch ziemlich gewagt, den bereits durch die Comics und Filme vorgelegten Pfad der Geschichte hemmungslos zu verlassen, um eine gänzlich andere Geschichte zu erzählen. Vielleicht ist das eine Form der Blasphemie für langjährige Spider-Man-Fans, aber wenn man für sich das richtige Verhältnis von Hauptstory und Nebenmissionen herausgefunden hat, hat „Marvel‘s Spider-Man“ ein unheimlich gutes Pacing und vermag den Spieler durchaus in seinen Bann zu ziehen.

Sich immer wieder auf die Haupt-Story zu konzentrieren, ist aber aus einem für Open-World-Games nicht ungewöhnlichen Grund meistens ziemlich schwierig: Die Spielwelt ist so dicht besiedelt, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Und falls man das doch einmal schafft, dann locken die unzähligen Aktivitäten, die überall verteilt sind. Es warten die üblichen Sammelgegenstände, fliehende Verbrecher und dergleichen mehr. Schnell langweilig wird es daher in „Marvel‘s Spider-Man“ nicht.

Immer höher, immer weiter

Nun sollte man zwar glauben, ein Held wie Spider-Man wäre schon ausreichend mit Kräften gesegnet – das sehen die Entwickler von Insomniac Games aber nicht so.Um das Spielgeschehen auch längerfristig spannend zu halten, liefert man ein Skillsystem mit – entlang verschiedener Pfade kann man seine Fähigkeiten immer weiter ausbauen, und was zunächst als möglicherweise unlösbare Aufgabe erschien, kann mit dem passenden Upgrade zu einem Kinderspiel werden.

Das Kampfsystem ist auch durchaus erfüllend ausgefallen. Gerade, wenn man ein paar der Upgrades freigeschaltet hat, wirkt das Ganze flüssig, rasant und vor allem mit der notwendigen Portion Wahnsinn, die unmenschliche Kräfte auch im Zuschauer auslösen sollten. „Marvel‘s Spider-Man“ ist ein wilder Ritt durch New York, und man ertappt sich schnell dabei, dass man einfach nur noch durch die Gegend schwingt und flüssig vom Wallrun zu den Spinnweben übergeht.

Die Präsentation

Es war schon im Vorfeld der Veröffentlichung klar: „Marvel‘s Spider-Man“ lässt bei der Technik nun wirklich keine Wünsche offen. Die Entwickler von Insomniac Games kennen sich mit der Sony-Plattform einfach aus, und diese Erfahrung zahlt sich eben aus. Keine technischen Ungereimtheiten, eine großartige Grafik (besonders natürlich auf der PS4 Pro, aber auch auf dem Standardmodell sieht „Marvel‘s Spider-Man“ toll aus) und eine Atmosphäre, die die Spieler direkt in ihren Bann zu ziehen vermag – so hat man das von einem Triple-A-Game zu erwarten und so wird es uns auch geliefert.

Und natürlich gibt sich auch die Soundkulisse keine Blöße, was das Thema „Qualität“ angeht. Zwar passt der Raumhall nicht immer – so viel ist uns aufgefallen – dafür gibt es aber eine recht ordentliche deutsche Sprachausgabe, die allen Spielern über den Damm hilft, die der englischen Sprache nicht mächtig sind. Insgesamt kann man sich in Sachen Präsentation über „Marvel‘s Spider-Man“ nicht beklagen.

Ein guter Deal

Vielleicht schafft „Marvel‘s Spider-Man“ es nicht, uns etwas zu liefern, was es in der Form noch nie gab – nicht selten werden Erinnerungen an die „Arkham“-Games der Batman-Reihe wach, die ja nun auch schon einige Jährchen auf dem Buckel haben. Das schmälert aber die Güte des Spiels nicht, denn hier steckt wirklich eine riesige Menge Spielspaß drin. Macht Sony die Playstation 4 also zu einer besseren Plattform, weil es nur dort „Marvel‘s Spider-Man“ gibt?

Offenbar ist man davon überzeugt, denn die neuen Bundles und Limited Editions der PS4 weisen darauf hin, dass man den Titel als wahren Systemseller sieht. „Marvel‘s Spider-Man“ ist sicherlich eines der besseren Games in diesem Jahr – und somit hat man ja ein wichtiges Ziel erreicht. Wir haben jedenfalls keinen Zweifel, dass der Titel die Geschmäcker der meisten Spieler treffen wird.

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2 Kommentare

  1. Wie kommt die gute Wertung zustande? Sehr viele Benutzer berichten, daß das Spiel nach ein paar Tagen in der Ecke liegt, weil das Spiel schnell langweilig wird…

    • Du hast halt bei Open-World-Games immer Leute, denen die damit einhergehende Freiheit keinen Spaß macht. Die erwarten dann eine von vorne bis hinten durchgeplante Story nach perfektem Spannungsbogen und ohne jegliche Längen. Das alleine nimmt in den meisten Open-World-Spielen aber nicht die Hauptrolle ein, da Erkundung, Events und dergleichen mehr wichtiger Teil des Erlebnisses ist.

      Kurz: Wie gut man Spider-Man findet, hängt stark von Erwartung und Spielweise ab.

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