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Review: Star Wars – Battlefront 2

Eigentlich ist es ja ein echter Glücksgriff für Electronic Arts, dass sie einen Deal mit Disney über die Versoftung des „Star Wars“-Franchises abschließen konnten. Die erste Bemühung in diese Richtung war „Star Wars: Battlefront“, das jetzt von seinem Nachfolger beerbt wurde. Konnte Entwickler DICE die wunden Punkte des Erstlings beheben oder tappt man erneut in die gleichen Fettnäpfchen? Lest unseren Test und findet es heraus.

Jetzt auch solo!

Die wohl maßgeblichste Neuerung, die „Star Wars: Battlefront 2“ mitbringt, ist natürlich die Singleplayer-Kampagne. Zugegeben: In den meisten neueren großen Shootern (Battlefield, Call of Duty) ist diese häufig zu vernachlässigen, da es sich in der Regel um recht austauschbare Geschichten handelt. Aber gerade das Star-Wars-Universum bietet uns eine der bedeutendsten Sagen unserer Zeit – da darf man durchaus gespannt sein, wie so etwas umgesetzt wird.

In der Kampagne, die zwischen „Episode 6: Rückkehr der Jedi-Ritter“ und „Episode 7: Das Erwachen der Macht“ angesiedelt ist, schlüpfen wir in die Rolle von Commander Iden Versio, ihres Zeichens verdiente Kämpferin des Imperiums. Sie wurde auf einem Rebellenkreuzer gefangen genommen und muss nun die Flucht antreten – oder steckt da etwa noch mehr dahinter? Die Geschichte wird uns aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, rund die Hälfte der Missionen nimmt man als Nebenrolle wahr. Die haben es aber in sich, schließlich darf man ganz große Figuren wie Han Solo spielen – damit wird man der Verantwortung für das Franchise schon gerecht, auch wenn das Ganze manchmal etwas konfus wirken kann.

In der Kürze…

So ein Deal hat seinen Vorteil – und zwar, dass Lucasfilm darüber gewacht hat, dass die Geschichte sich nahtlos in das Gefüge des „Star War“-Universums einpassen lässt. Und so finden wir das Ergebnis auch nicht enttäuschend, wenngleich es gerade beim Gameplay offensichtlich ist, dass man einfach nur die übliche Multiplayer-Ballerei in ein Storykorsett gezwängt hat. Kleine Gameplay-Überraschungen und -Abwechslungen kommen zwar vor, sind aber eher selten.

Dennoch kommt es nicht zu ernsthafter Langeweile – und das liegt schlicht und ergreifend daran, dass das Ganze ziemlich kurz geworden ist. Nach fünf Stunden waren wir mit der Kampagne durch, was man durchaus als „mager“ bezeichnen darf. Umso ärgerlicher ist das, weil es optisch und in Sachen Atmosphäre wenig zu bemängeln gibt. Die Kampagne von „Star Wars: Battlefront 2“ holt den Spieler ab und bringt ihn mitten rein in die kultige „Star Wars“-Saga.

Krieg der Welten

Darüber hinaus bleibt für Einzelkämpfer nur der Arcade-Modus – eine Art Kampf gegen Bots, der dank zahlreicher Einstellungsmöglichkeiten auch gar nicht so schlecht ist. Rein prinzipiell eignet sich das gut zum Verdienen von In-Game-Credits, warum das aber nur eingeschränkt funktioniert und warum das Fortschrittssystem aktuell leider ganz großer Mist ist, besprechen wir gleich noch.

Kommen wir also zur Multiplayer-Komponente. Im Großen und Ganzen bewegt man sich hier auf bekanntem Terrain – mit weniger Spielmodi und auf elf Maps, die allesamt bekannten Schauplätzen aus den Filmen nachempfunden sind. Wirklich neu hingegen ist das Klassensystem, das ein wenig an das von „Battlefield 4“ erinnert. Abhängig von der gewählten Klasse können wir nach und nach durch das Erreichen bestimmter Ziele neue Waffen freischalten.

Die aus dem Vorgänger bekannten Starcards sind in „Star Wars: Battlefront 2“ auch wieder mit von der Partie. Sie sind dabei hilfreich, den eigenen Charakter weiter auszubauen – dennoch gilt aber nach wie vor: Wir haben hier kein Game für routinierte Shooterprofis vor uns. Eine Marke wie „Star Wars“ ist für die breite Masse ausgelegt, mit harten Herausforderungen für Spezialisten ist nur schwer Geld zu verdienen.

Um Lichtjahre voraus?

Wie schon der Vorgänger punktet auch „Star Wars: Battlefront 2“ bei Präsentation und Atmosphäre. Man nutzt auch dieses Mal die „Frostbite 3“-Enginr, die bei Electronic Arts mittlerweile zu einer Art Universallösung für alle Spielgenres gereift ist. Die ist zwar nicht immer frei von Fehl und Tadel, aber mittlerweile hat man die Tücken wohl ganz gut unter Kontrolle. Auf jeden Fall gibt es bei der Präsentation des Spiels nur wenig zu bemängeln.

Besonders gut hat uns natürlich gefallen, wie toll und abwechslungsreich die verschiedenen Planeten gestaltet sind. Gerade Fans der Filmreihe bekommen die Gelegenheit mehr oder minder bekannte Schauplätze selbst zu betreten – das ist so ziemlich der Traum schlechthin für echte Freaks. Und da enttäuscht „Star Wars: Battlefront 2“ nicht, was auch für die Akustik-Front gilt.

Das ewige Leid mit der Kohle

Es ging durch alle Kanäle, egal ob Webseiten, Foren oder Soziale Medien: „Star Wars: Battlefront 2“ besitzt (zumindest aktuell) ein sehr fragwürdiges Fortschrittssystem. Um den Charakter möglichst weit voran zu bringen, kommt man um die heutzutage beinahe schon obligatorischen Lootboxen nicht herum. Um die größte Hysterie unter den Spielern zu verhindern, müssen diese nicht zwangsläufig mit Echtgeld bezahlt werden – auch die Möglichkeit, diese mit In-Game-Credits zu erwerben, ist gegeben.

Das Problem daran: Es dauert buchstäblich ewig, bis man genügend Credits zusammengesammelt hat, um so eine Lootbox kaufen zu können. Im Arcade-Modus etwa gibt es ein tägliches Limit an erspielbaren Credits. Allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz ist das natürlich ein gewollter Zustand. Der Kauf von Lootboxen mit Echtgeld (über den Umweg „Kristalle“) soll attraktiv erscheinen. Man nutzt alle Mechaniken, die es in diesem Sektor gibt – von der Ersatzwährung bis hin zur Lootbox für kleines Geld oder alternativ sehr viel spielerischen Aufwand.

Das ist den Zockern nicht entgangen – eine in der Regel so internetaffine Gruppe schafft es natürlich schnell, auf Mißstände öffentlich aufmerksam zu machen. Die jüngste Entscheidung der Entwickler war es daher, die Mikrotransaktionen bis auf Weiteres komplett aus dem Programm zu nehmen. Es steht eine umfangreiche Überarbeitung des kompletten Systems an – sicherlich die richtige Art der Schadensbegrenzung. Doch was nutzt das denjenigen, die zum Launch zuschlagen und ziemlich desillusioniert die Lust an „Star Wars: Battlefront 2“ verlieren, weil sie kaum Fortschritte machen? Einen Dienst hat sich Electronic Arts damit jedenfalls nicht getan. Und so müssen wir – trotz handwerklichen Stärken – anraten, mit dem Kauf zunächst zu warten, bis das Fortschrittssystem komplett überarbeitet wurde.

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Gamewarez

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