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Review: Surviving Mars

So langsam können sich Konsolenbesitzer aber nicht mehr über mangelnde Vertreter der Aufbaustrategie ärgern, alleine im letzten Jahr gab es mindestens drei Ableger des Genres, die auch allesamt überzeugen konnten. Mit „Surviving Mars“ gibt es jetzt ein weiteres Spiel, das sich mehr dem Konstruieren als dem Demolieren widmet. Wie gut das Ganze ausgefallen ist, erfahrt Ihr in unserem Test.

Nieder mit den Marsmenschen!

Die Aufgabe von „Surviving Mars“ ist so simpel wie anspruchsvoll: Kolonisiere den Mars! Was da so leicht klingt, erfordert nicht zuletzt nahezu perfektes Ressourcenmanagement. Entwickelt wurde der Titel von Haemimont Games aus Bulgarien, die schon 20 Jahre lang Spiele veröffentlichen – darunter auch Tropico 3, Tropico 4 und Tropico 5. Insofern ist schon mal klar, dass man die notwendige Erfahrung für das Genre mitbringt.

Geschenkt wird einem in „Surviving Mars“ aber wirklich nichts: Ein Tutorial als solches fehlt völlig, man muss sich selbst zusammenreimen, was so eine Marskolonie an Maßnahmen erfordert. Es handelt sich dabei um einen dieser Titel, zu dem man am besten eine Reihe von „Let’s Plays“ schaut, um die Zusammenhänge optimal zu verstehen. Unterstützt – in erster Linie finanziell – wird man bei einer Kampagne in „Surviving Mars“ von einem Sponsor, je mehr Kohle dieser bietet und wie gut die Perks dadurch (etwa „Siedler haben kein Heimweh“ oder „Höhere Raketentraglast“) sind, umso leichter hat man es beim Kolonisieren.

Von klein auf

Nun landen wir also auf dem Mars mit einigen Basis-Ressourcen – und dann stehen wir erst einmal alleine da. Wir müssen in der Umgebung Nachschub finden, später sogar das weitere Umland (die jeweiligen Maps sind schon ordentlich groß, da läuft man wohl keine Gefahr, an irgendwelche Grenzen zu stoßen) durchkämmen. Die lebensnotwendigen Ressourcen sind natürlich Wasser, Atemluft und Strom – danach muss man stets schauen, sonst wird es ungemütlich.

Wie es um die Ressourcen steht, kann man direkt an den Lagerplätzen erkennen, so ist der Ladezustand von Batterien etwa an deren Größe zu sehen – da muss man nicht erst durch irgendwelche Menüs navigieren, um eine Zahl abzulesen. Und natürlich muss man auch ein Habitat für die Bewohner erschaffen, in Form einer stylischen SciFi-Glaskuppel. Und auch um die Ausstattung dieser muss man sich ein paar Gedanken machen, da reines Überleben die Bewohner nicht automatisch glücklich macht. Es muss also schon das eine oder andere Extra geben, um die Moral möglichst hoch zu halten.

Arbeitnehmerüberlassung

Die Bewohner unserer Marsbasis sind auch keine völlig namenlosen Arbeiterdrohnen: Jeder, den wir per Rakete zum Mars schicken, hat seine bestimmten Eigenschaften – positiver wie negativer Natur. Jemand kann beispielsweise ein ganz toller Geologe sein, der bei der Beschaffung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen Gold wert ist, gleichzeitig ist der gute Mann aber schwerer Trinker und somit eher unzuverlässig. Andere sind vielleicht ganz fleißige Arbeitskräfte, aber leider mit dem Prädikat „Idiot“ gekennzeichnet.

Und das ist eines der unzähligen kleinen Rädchen, an denen man drehen und feinjustieren muss. Es geht wirklich nur untergeordnet um Taktik und Strategie, die wichtigste Aufgabe des Spiels ist es, ein Gleichgewicht herzustellen. Und das ist wirklich alles andere als einfach – teilweise hat man den Eindruck, man müsse Kugeln stapeln. Auf jeden Fall ist das eine schon sehr anspruchsvolle Geschichte. Und wenn dann noch irgendwelche unkontrollierbaren Katastrophen passieren – etwa der Einschlag eines Meteoriten – kann das fragile Gleichgewicht jäh aus den Fugen gerissen werden.

Wer suchet, der findet

Von Aufmachung und reiner Technik her funktioniert „Surviving Mars“ nahezu reibungslos. Probleme gibt es aber an anderen Stellen immer mal wieder, häufig rund um das Thema „Wegfindung“. Das kann teilweise sehr ätzend sein, manchmal muss man Arbeitern oder Transportmitteln ein bisschen auf die Füße treten beziehungsweise ihnen auf die Sprünge helfen, damit alles reibungslos läuft.

Optisch ist das Ganze ein wenig schmucklos ohne viele Details gelöst – und was sich hier nach einer Schwäche anhört, ist ein riesiger Vorteil, wenn man etwas weiter aus dem Geschehen herauszoomt. Dann würden allzu viele Details die Übersichtlichkeit gefährden, und das wäre definitiv die schlechtere Entscheidung gewesen. Zudem stimmt man damit auch auf die Einöde des Mars ein. Gut gefallen hat uns übrigens der Soundtrack, der ein wenig eine Mischung aus SciFi-Sounds der 80er und Synthwave darstellt – auf jeden Fall ist das qualitativ hochwertig, stimmig und lenkt nicht vom eigentlichen Geschehen ab.

Die dunkle Seite des Mars

Okay, man kann sicherlich auch bei „Surviving Mars“ ein paar Dinge finden, die nerven – wohl vor allem bei der Steuerung, die mit Maus und Tastatur auf dem PC bestimmt komfortabler als auf der Konsole funktioniert. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit kommt man damit aber auch ganz gut klar, man muss sich eben ein paar Basics einprägen, bevor man halbwegs intuitiv damit umgehen kann.

Letztendlich muss man sich aber auch vor Augen halten, dass „Surviving Mars“ gerade mal 40,- Euro kosten soll – und dafür bietet der Titel unheimlich viel Tiefgang und Substanz. Alleine die Aufteilung in „Vor der Besiedelung“ und „Nach der Besiedlung“ lässt schon so viele Überlegungen und Vorgehensweisen zu, dass man „Surviving Mars“ sicherlich auch nach Monaten im Regal noch einmal hervorkramen und noch einmal in Angriff nehmen kann.

Es handelt sich nicht einfach nur um eine herkömmliche Aufbausimulation, die sich nur um die Ressource Geld dreht. Man jongliert mit vielen verschiedenen Ressourcen, mit Upgrades, Generatoren und nicht zuletzt auch mit den Leben der Siedler. Wir wollen da gar nicht auf die moralische Komponente eingehen, die spielt jetzt nicht die größte Rolle in „Surviving Mars“. Letztendlich ist der Titel ein wahres El Dorado für Zocker, die Freude an Ressourcenmanagement und dem vorsichtigen Ausbalancieren eines Biotops haben.

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