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Review: The Crew 2

Racing-Games sind beinahe so alt wie Videospiele an sich und auch nach wie vor sehr populär. Jeder große Hersteller kocht sein eigenes Süppchen, Ubisofts große Nummer ist das „The Crew“-Franchise. Fast heimlich, still und leise wurde jetzt „The Crew 2“ veröffentlicht und möchte den Zockern viel Freude schenken. Wir haben uns den Titel angeschaut und verraten Euch, ob Ihr das Game kaufen oder lieber auf Alternativen warten sollt.

Being Famous

Es ist nicht ganz leicht, eine neue Marke aus der Taufe zu heben, wie viele Entwickler und Publisher am eigenen Leib erfahren mussten. So etwas kostet Geld und vor allem starke Nerven, denn während ein neuer Vertreter einer etablierten Marke „so oder so“ gekauft wird, kann eine Neuveröffentlichung zum falschen Zeitpunkt den finanziellen Ruin bedeuten. Immerhin scheint es Ubisoft mit „The Crew“ einigermaßen ernst zu sein, aber auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

Und so liefert man uns jetzt den zweiten Ableger und macht aus „The Crew“ eine Reihe. In einem Punkt unterscheiden sich die beiden Games definitiv nicht voneinander: Es handelt sich auch dieses Mal wieder um einen Arcade-Racer, eine waschechte Simulation sollte man hier lieber nicht erwarten. Und auch die Story ist wieder ebenso hanebüchen wie schmal, denn wir sollen einfach nur berühmt werden. Und wie funktioniert so etwas heute? Man muss möglichst viele Follower in sozialen Medien sammeln…

Abkehr vom Realismus

Auch „The Crew 2“ versteht sich in erster Linie als Racer und hintergründig ein wenig als Rollenspiel. Die Follower-Zahlen ersetzen sozusagen Erfahrungspunkte und Level, abhängig davon darf man sich dann Fahrzeuge verschiedener Klassen zulegen. Und „Fahrzeuge“ ist hier nicht als irgendein vager Begriff zu verstehen, denn in „The Crew 2“ wird wirklich mit allem um die Wette gefahren und sogar geflogen, was die Menschheit in ihrer Geschichte erfunden hat.

Es gibt also nicht nur Auto- und Motorradrennen, auch Flugzeuge und Boote(!) kommen zum Einsatz. Das ist nicht immer gleich unterhaltsam, auf der Straße liegt definitiv die wahre Stärke von „The Crew 2“. Besonders obskur wird es, wenn man innerhalb des Rennens „im Flug“ die Fahrzeuggattung wechselt. Aber über mangelnde Abwechslung muss man sich definitiv nicht beschweren, denn keine der verschiedenen Klassen wird so weit überbeansprucht, dass man schwer genervt ist – trotz der Tatsache, dass man für viele Dinge in „The Crew 2“ sehr hart arbeiten muss.

Wie üblich

In vielen anderen Belangen ist „The Crew 2“ ein reines Abbild seines Vorgängers und inspiriert durch andere Genrevertreter. Wie auch schon beim Vorgänger gibt es so eine Art Zwischending aus Single- und Multiplayer-Gameplay. Als „Crew“ mag es natürlich mehr Spaß machen, aber auch alleine kommt man ohne echte Einbußen gut klar. Bis zu acht Spieler dürfen sich gleichzeitig in so einer Crew tummeln – die Frage ist nur, wer wirklich einen so großen Freundeskreis mit gleichen Gaming-Vorlieben hat. Davon unbenommen, ob man lieber alleine oder mit anderen Kollegen zusammen spielt, bleibt allerdings die Online-Pflicht. Ohne Internetzugang bleiben die Fahrzeuge in „The Crew 2“ stehen als wenn ihnen das Benzin ausgegangen wäre.

Auch bei der Auswahl an Fahrzeugen kommt man nicht an andere Racer heran. Zwar sind die Fahrzeuge in „The Crew 2“ lizenziert und es gibt Weltmarken wie Ferrari und Porsche, die Anzahl bleibt aber dennoch überschaubar. Das ist aber auch so ein zweischneidiges Schwert, denn manchmal sind weniger Fahrzeuge auch einfach mehr: Was bringen 700 Fahrzeuge, wenn man diese wechselt wie Unterhosen und es nicht schafft, so eine Art persönliche Bindung zu seinem Lieblingsgefährt aufzubauen? Was dem einzelnen Spieler lieber ist, bleibt dann wohl eine Geschmacksfrage, „Your mileage may vary“.

Äußerlichkeiten

So richtig punkten kann „The Crew 2“, was seine Spielwelt angeht. Wie auch schon beim Vorgänger darf man durch die ganzen Vereinigten Staaten düsen. Zwar beschränkt sich das Angebot an Städten auf wenige Metropolen, die auch gar nicht so wirklich dicht besiedelt sind, aber allein die schiere Größe der Spielwelt (mehrstündige Touren von einem Ende zum anderen sind möglich) ist schon beeindruckend. Hinzu kommt eine durchaus überzeugend umgesetzte Natur mit so mancher dazugehöriger Gewalt – das macht Spaß und begeistert die Spieler ausreichend, bis sie mit „The Crew 2“ abgeschlossen haben.

Wirklich gut ist auch der Soundtrack des Racers, denn auch wenn nur wenige ganz große Namen der Musikgeschichte oder auch der Gegenwart mit von der Partie sind, so findet sich darin dennoch etwas für jeden Geschmack. Und besser noch: Man lernt auch neue Künstler kennen, die man im Normalfall gar nicht auf dem Schirm hatte. Wenn man während der Ausfahrt, dem „Cruisen“, in Gedanken durch die Gegend rollt, frisst sich schon der eine oder andere Song ins Gehör.

Warum nur?

Bis dahin mag sich „The Crew 2“ nach einem nahezu optimalen Arcade-Racer anhören, der Teufel steckt aber wie so oft im Detail. Das Balancing ist so gar nicht nach unserem Geschmack: Zwar gibt es bei „The Crew 2“ kein lupenreines „Rubberbanding“ (also das künstliche Herstellen einer Konkurrenzsituation während der Rennen), trotzdem kann sich ein kleiner Fehler auch bei größerem Abstand zum Verfolger böse rächen. Dass das gerade bei längeren Rennen eine unheimlich nervige Angelegenheit sein kann, müssen wir Euch wohl nicht noch extra erklären. Eine Funktion zum Rückspulen gibt es nämlich nicht.

Hinzu kommt, wie wir auch schon erwähnt haben, die Tatsache, dass man ordentlich „grinden“ muss, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Auch gibt es zum Launch keinerlei Möglichkeit für PvP-Rennen, man kann aktuell also ausschließlich gegen KI-Fahrer (die ihre Arbeit auch alles andere als gut beziehungsweise überzeugend tun) fahren. Ein PvP-Modus soll zwar nachgereicht werden, aber mal ganz im Ernst: So etwas gehört zu einem Racer dazu, und das schon direkt zum Start.

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