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Review: Titanfall 2

War „Titanfall“ nur eine Art Versuchsballon, ob das neue Konzept aufgeht? Nun, das wissen wir auch nicht, allerdings dürfen sich beim neu erschienenen „Titanfall 2“ auch Besitzer einer Playstation 4 über eine Chance zum Zocken freuen. Ob das Ganze noch so viel Spaß macht wie der Erstling auf der Xbox erfahrt Ihr in unserem Test.

 

Und fertig ist die Ramrod-Infanterie!

Hallo an all die neuen, hier sind Eure Kampfroboter! So oder so ähnlich müsste man „Titanfall 2“ jetzt auch den Sony-Jüngern ankündigen. Im Kern bleibt eigentlich alles beim Alten: Zwei Teams kämpfen gegeneinander, gelegentlich darf man sich einen fetten Mechanzug abwerfen lassen und es wird nach Herzenslust geballert. Also einfach nur das selbe in Grün? Keineswegs.

Ihr habt es sicherlich schon im Vorfeld der Veröffentlichung mitbekommen: Wo „Titanfall“ noch ausschließlich ein Multiplayer-Erlebnis war, bringt „Titanfall 2“ eine eigene Kampagne mit. Zwar hat der Vorgänger auch ohne eine solche Komponente einen Heidenspaß gemacht, es haftete aber dennoch dieser Makel „taugt nicht für Einzelspieler“ an ihm, der auch „Star Wars: Battlefront“ ein wenig das Leben schwer gemacht hat.

Kein Mist!

Nun mag der Verdacht naheliegen, dass die Entwickler irgendwas zusammengestückelt haben, nur um eine Singleplayer-Kampagne liefern zu können – doch weit gefehlt. Tatsächlich ist diese wirklich ziemlich ordentlich geworden, nicht zuletzt deshalb, weil man einige wirklich fähige Kollegen aus dem Shooter-Genre zu Rate gezogen hat. Zwar waren wir schon nach nicht einmal sieben Stunden fertig mit der Kampagne – und somit zählt das Ganze nun nicht gerade zu den umfangreichsten Spielen der Geschichte – aber es macht von der ersten zur letzten Minuten Spaß. „Titanfall 2“ vermochte es, uns sofort in seinen Bann zu ziehen und zu fesseln. Und das zeigt einmal mehr: Lieber eine kurze, aber hervorragend durchgeplante Kampagne als ein orientierungslos zusammengestückeltes Spielerlebnis über 25 Stunden.

Die Geschichte ist ebenso actionreich wie emotional und erzählt uns vom Infanterie-Soldaten Jack Cooper, der es darauf abgesehen hat, zum Titan-Piloten zu werden. Ihr könnt es Euch sicher denken: Dieser Wunsch wird ihm erfüllt. Mehr noch: Obwohl der Titan ja eigentlich nur eine KI besitzt, bildet sich eine Art freundschaftliche Bande zwischen Mensch und Maschine. Kein Thriller, aber wesentlich besser als das, was uns manch anderes Spiel als spannende Handlung verkaufen möchte.

Hinzu kommt: Es bleibt keine Zeit für Langeweile, „Titanfall 2“ ist stets abwechslungsreich. Man hat selten das Gefühl, dass man irgendetwas grinden müsste. Vielleicht schafft man es nicht gerade, eine Oscar-reife Story abzuliefern, doch das ist in diesem Kontext kein riesiges Problem – finden wir zumindest. Dass so etwas kein Garant für ein geniales Spiel ist, hatte ja auch „Quantum Break“ bereits bewiesen.

Same Procedure as last year?

Gut – die Kampagne zockt man durch, vielleicht auch noch ein zweites Mal auf einem höheren Schwierigkeitsgrad (hierbei gilt aber generell, dass das Spiel nicht zu anspruchsvoll ausfällt), dann ist aber auch schon wieder gut. Da kommt dann die Multiplayer-Komponente ins Spiel – hiermit wird man wohl den größten Teil der Spielzeit verbringen. Leider ist „Titanfall 2“ hier denkbar einfallslos. Im Großen und Ganzen läuft die Multiplayer-Komponente genau wie die des Vorgängers ab. Die Titans wurden etwas geschwächt, es gab ein paar Änderungen bei den Burn Cards, das war‘s dann aber auch schon.

Nun könnte man natürlich tief in die Platitüdenkiste greifen und sagen: „If it ain‘t broke, don‘t fix it“ und das wäre auch nicht ganz falsch. Trotzdem haben wir bei einem primär auf Multiplayer-Action getrimmten Spiel wie „Titanfall“ diesbezüglich etwas mehr vom Nachfolger erwartet. Es macht noch immer jede Menge Spaß, allerdings haben es sich die Entwickler ein wenig zu leicht gemacht. Wer bei „Titanfall 2“ auf der PS4 in das Franchise einsteigt, mag sich vielleicht nicht daran stören, aber als „alter Hase“ wünscht man sich dann doch mehr als nur neue Maps.

Allenfalls der neue Spielmodus „Bounty Hunt“ macht eine löbliche Ausnahme und bietet strategische Ausnahmezustände. Allerdings muss man den Entwicklern auch zugute halten, dass sie beim Vorgänger in schöner Regelmässigkeit für neue Spielmodi gesorgt hat – insofern haben wir hier keine ernsthaften Befürchtungen, dass man auf lange Sicht bei „Titanfall 2“ zu kurz kommen würde.

Vielfältig

„Titanfall“ war seinerzeit wohl einer der ersten Titel, wenn nicht gar der erste, der dem Spieler eine unheimliche Bewegungsfreiheit in die Hand gab. Alleine schon durch den Wallrun und die Sprungmöglichkeiten gab es nicht nur wesentlich mehr Dynamik als in den meisten anderen Shootern zuvor, auch die Maps konnten dadurch wesentlich einfallsreicher und komplexer gestaltet werden. Davon weicht man zwar nicht signifikant ab – aber man erweitert es.

So hat „Titanfall 2“ jetzt ein weiteres Werkzeug im Arsenal: Ein „Grappling Hook“ erlaubt es uns, noch ein wenig weiter entfernte Spots zu erreichen und nötigt auch Könner, sich Taktiken zurecht zu legen. Auch wenn es sich nach einer eher unaufregenden Kleinigkeit anhört, so hat der Kletterhaken tatsächlich eine deutliche spielerische Auswirkung auf das Gameplay.

Genau hin gucken!

Keine Frage, „Titanfall 2“ sieht großartig aus. Das liegt nicht nur an irgendwelchen technischen Qualitäten, sondern auch daran, dass das Leveldesign quasi aus Meisterhand stamm. Das gilt nicht nur für die Kampagne, sondern auch für die Multiplayer-Maps. Sämtliche Umgebungen sind wunderbar und abwechslungsreich gestaltet – hier gibt es nun wirklich keinerlei Grund für Beschwerden. Spätestens hier wird klar: Respawn Entertainment geht mit unheimlich viel Liebe zum Detail an die Arbeit, nichts macht den Eindruck als habe man Kompromisse eingehen müssen.

Und so ist „Titanfall 2“ in nahezu jeder Hinsicht ein besseres Spiel als der Vorgänger. Wer irgendwelche Befürchtungen hatte, dass man irgendwas zusammenpfuscht, nur um den lukrativen PS4-Markt mitnehmen zu können, darf aufatmen. Besonders die Kampagne hat uns sehr, sehr gut gefallen – so etwas hätte man auch sehr gerne im Erstling verbasteln können, ein deutlicher Fortschritt also.

Wir sind auf jeden Fall schon sehr gespannt, was die Entwickler noch in Sachen Maps und Modi in der Hinterhand haben. Wie den meisten Spielern bereits bekannt sein dürfte, hat man nach den Erfahrungen mit dem Vorgänger entschieden, dass es keine konventionellen Bezahl-DLCs geben wird, auch ein Season Pass wird nicht angeboten. Dadurch ist es deutlich leichter, eine uniforme Nutzergruppe zu erhalten, es wird nicht zwischen Usern mit und ohne externen Kartenpaketen unterschieden.

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Gamewarez

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