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Review: Uncharted 4: A Thief’s End

Lange haben Besitzer einer Playstation 4 warten müssen, bis sie endlich einen nativen Ableger der „Uncharted“-Reihe für ihre aktuelle Konsole in die Finger bekamen. Das Ausharren hat jetzt ein Ende: „Uncharted 4: A Thief’s End“ ist ab sofort erhältlich und buhlt um die Gunst der Spieler. Ob sich das lange Warten gelohnt hat oder ob Ihr doch lieber die „Nathan Drake Collection“ noch einmal durchspielt, erfahrt Ihr in unserem Test.

Bin ich meines Bruders Hüter?

Eigentlich hatte der uns gut bekannte Abenteurer Nathan Drake so langsam die Nase voll von seinem Job. Zu viel Stress, zu viel Gefahr und überhaupt ist gemütlich in der Sonne herumzusitzen deutlich angenehmer. Doch drei Jahre nach den Ereignissen, denen wir in „Uncharted 3“ beiwohnen durften, taucht Nathans Bruder Sam auf – und das obwohl man eigentlich davon ausging, dass der Kerl schon längst tot sei.

Natürlich kommt der etwas halbseidene Charakter nicht ohne Agenda zu Besuch – er ist auf der Jagd nach einer ehemaligen Piratenkolonie, die ein Artefakt des Piraten Henry Avery beherbergen soll. Und so muss sich Nathan Drake noch einmal auf große Abenteuerfahrt begeben. Vielleicht klappt es danach ja mit der Rente.

Bewährte Formel

Die ersten drei Teile der „Uncharted“-Saga folgen einem Erfolgsrezept – und wieso sollte man dieses bewährte System grundlos ändern? In den ersten Minuten des Spiels bekommt man die Grundlagen beigebracht, schließlich gibt es ja eine ganze Menge Neueinsteiger, die erst mit der PS4 in den Sony-Mikrokosmos eingestiegen sind. Und die „Nathan Drake Collection“ ist ja nun auch nicht gerade in der Sammlung aller Zocker vorhanden.

Im Kern handelt es sich bei den „Uncharted“-Games um eine Mischung aus Action-Ballerei, Kletterei und nicht zuletzt jeder Menge Rätseleinlagen. Verschiedene Schwierigkeitsgrade lassen das Ganze zur passenden Veranstaltung für praktisch jeden Spielertyp werde – die, die eigentlich nur der coolen Story wegen auf Casual-Niveau zocken, aber auch die, denen keine Herausforderung hart genug sein kann.

Wie auffällig

Bevor wir uns jetzt darüber auslassen, wie fantastisch „Uncharted 4: A Thief’s End“ geworden ist, widmen wir uns zunächst mal dem offensichtlichsten Attribut des Spiels: Der absolut umwerfenden Grafik. Zweieinhalb Jahre, nachdem die aktuelle Konsolengeneration an den Start ging, haben wir jetzt wirklich ein Spiel vor uns, das die Münder offenstehen lässt. Ob man jetzt auf Spiele dieses Genres steht oder nicht, die optischen Vorzüge lassen sich auf keinen Fall wegdiskutieren.

Besonders Gestik und Mimik der Charaktere hat man in dieser Qualität auf Spielkonsolen noch nicht gesehen. Und auch technisch gibt es da nichts zu meckern. Klar, 60 Frames pro Sekunde braucht man bei einer derartigen Grafikpracht nicht zu erwarten, dafür werden die 30 Frames pro Sekunde aber stabil erreicht. Dass sowohl Soundtrack als auch Sprachausgabe von höchster Güte sind, muss man wohl nicht mehr extra erwähnen. Bei einem Spiel wie „Uncharted 4: A Thief’s End“ wird nun wirklich nicht an der falschen Stelle gespart.

Ins Detail

Wie eingangs bereits erwähnt, basiert „Uncharted 4: A Thief’s End“ auf den gleichen Konzepten wie seine Vorgänger. Doch einem solchen Titel muss man einfach Verbesserungen angedeihen lassen – und das ist hier natürlich auch passiert. Zunächst wurden die Areale deutlich größer als früher, diese haben Ausmaße, wie man sie aus eigentlich linearen Spielen so nicht kennt. Das macht natürlich die Sache mit den Sammelgegenständen auch deutlich interessanter.

Und das wirkt sich auch auf die Freiheiten beim Gameplay aus: An vielen Stellen wird es uns jetzt freigestellt, ob wir einen Gegner auch wirklich ausschalten wollen, oder ob wir in bester Stealth-Manier die Probleme einfach umgehen möchten. Hinzugekommen ist außerdem ein Enterhaken, der nicht nur beim Klettern eine große Hilfe ist, sondern auch dem Kampf eine weitere Dimension hinzufügt. Das sind insgesamt vielleicht keine allzu substanziellen Neuerungen, man hat sich aber mit gebotener Vorsicht ans Werk gemacht – zweifellos die richtige Entscheidung.

Gegen den Rest der Welt

„Uncharted 4: A Thief’s End“ bringt eine Einzelspielerkampagne mit sich, die zwischen 12 und 15 Stunden in Anspruch nimmt. Wer sich für Herausforderungen erwärmen kann, darf auch einen extremen Schwierigkeitsgrad in Angriff nehmen – oder einen Speedrun. Hat man von der Story aber ersteinmal genug, so gibt es auch noch eine Multiplayer-Komponente. Bei dieser haben sich die Entwickler redliche Mühe gegeben, dass man uns keine Alibi-Veranstaltung abliefert.

Das Ganze macht eine Menge Spaß, zu meckern haben wir aber dennoch etwas: Ein wenig mehr in Hinsicht auf Maps und Spielmodi hätte es dann doch sein dürfen. Immerhin haben die Entwickler schon kostenlosen Nachschub angekündigt – man darf also davon ausgehen, dass der Mehrwert noch wächst. Ob ein Story-zentrisches Spiel wie „Uncharted 4: A Thief’s End“ aber wirklich Multiplayer-Deathmatches und dergleichen mehr benötigt, muss jeder Käufer für sich selbst entscheiden. Genügend Substanz bringt schon alleine die Einzelspieler-Kampagne mit. Immerhin scheint die Online-Community den Titel jetzt schon als spaßige Plattform für sich entdeckt zu haben, wie diverse Videos auf den entsprechenden Plattformen beweisen.

Jetzt gibt’s Schelte!

Haben wir wirklich etwas an „Uncharted 4: A Thief’s End“ auszusetzen? Ja und nein. Eigentlich, wenn wir wirklich in Mäkellaune sind und mit der Lupe etwas finden wollen, über das wir uns auslassen könnten, müssten wir die Steuerung, die in Bezug auf das Deckungssystem manchmal nicht ganz schlüssig erscheint, bemängeln. Das benötigt ein Weilchen, bis man es auf dem Kasten hat – aber da kommt dann auch schon das „aber“ ins Spiel: Muss man denn immer alles von der ersten Sekunde an beherrschen? Ist es nicht Teil der Herausforderung eines Videospiels, „den Dreh“ heraus zu kriegen?

Ob „Uncharted 4: A Thief’s End“ nun der beste Ableger der Reihe ist – das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Für viele Spieler dürfte es ein harter Kampf mit dem zweiten Teil sein – um die Krone der Reihe. Der Titel macht fast alles richtig, man muss mit der Lupe nach Ärgernissen suchen – und findet dabei allerhöchstens kleine Ungereimtheiten. Sony mag zwar weniger Exklusivtitel auf den Markt hauen, aber ein solches Juwel wie „Uncharted 4: A Thief’s End“ fehlt der Konkurrenz aktuell fraglos.

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Gamewarez

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