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Review: Berufsfeuerwehr – Die Simulation

Ein… WAS? Feuerwehr-Simulator? Das dürfte so manchem Spieler durch den Kopf gegangen sein, als bekannt wurde, dass „Berufsfeuerwehr – Die Simulation“ auch für Playstation 4 und Xbox One erscheinen wird. Derartige Titel sind spätestens seit dem Landwirtschaftssimulator halbwegs gesellschaftsfähig geworden – also hoffen wir doch einfach mal das Beste.

Brunsdorf P.D.

Mit nicht mal 600MB passt „Berufsfeuerwehr – Die Simulation“ auf jede noch so zum Bersten gefüllte Festplatte – es lässt aber auch nicht viel Gutes erahnen, wenn man ein mehr oder minder komplexes Spiel für aktuelle Konsolen auf so wenig Platz unterbringt. Und dementsprechend schockt dann der optische Ersteindruck der von uns getesteten PS4-Version ziemlich: Einfachste 3D-Modelle, wie sie schon vor zehn Jahren nicht mehr zeitgemäß waren – und die matschigen und eintönigen Texturen geben auch nicht viel mehr her. Dass man es bei so einer Aufmachung schafft, die Unity-Engine derartig zum Ruckeln zu bringen, dass man teilweise in den einstelligen FPS-Bereich einbricht, dürfte auch schon als Leistung zu werten sein.

Doch sei es drum, man möchte uns ja einen Einblick in das Leben eines Feuerwehrmannes bieten – da wollen wir uns nicht zu sehr mit der Optik aufhalten. Wir beginnen als neuer Kandidat in einer eher karg eingerichteten Feuerwache (wo ist denn eigentlich die obligatorische Rutschstange?) , ein Kollege soll uns die Basics beibringen. Tatsächlich zeigt er uns, wo wir unseren Mittagsschlaf abhalten können, wo die Fahrzeuge gewaschen und wo die Briefings abgehalten werden. Fühlt Ihr Euch jetzt gut für den Job vorbereitet? Nö? Stimmt. Tatsächlich bringt der Kerl uns praktisch gar nichts Wichtiges bei.

Und rein ins kalte Wasser

Anfänglich ist das kein Problem: Wie man in sein erstes Einsatzfahrzeug „Florian 1“ einsteigt, bekommt man recht problemlos heraus, ähnlich sieht es auch mit dem Öffnen des Rolltors aus. Wir werden sogleich zu einem Einsatz gerufen, möglicherweise brennt es! Zwar dürfen wir noch nicht den großen Löschzug fahren, sondern nur einen kleinen Messwagen, aber auch da steckt ein Feuerlöscher im Gepäck. Und bei aller Kritik – das Blaulicht und die Sirene einzuschalten ist einfach unheimlich befriedigend. An dieser Stelle schafft es „Berufsfeuerwehr – Die Simulation“ beinahe, uns „abzuholen“. Dass es sich nur um eine schnöde brennende Mülltonne handelt, zu der wir gerufen wurden, ist da gar nicht weiter schlimm.

Das geht dann ein paar Schichten so weiter, bevor wir befördert werden und fortan in einem größeren Fahrzeug Dienst tun dürfen. Und da fängt das Problem dann an: Dass wir einen Ölteppich mit einem Bindemittel aufsaugen und wegkehren, das kann man eventuell schon mal „in freier Wildbahn“ beobachtet haben, doch was passiert, wenn eine Lagerhalle brennt und wir radioaktive Fässer bergen sollen? Hier lässt uns das Spiel allein, man muss sich selbst zusammenreimen, wie die Teilaufgaben zu erledigen sind. Trotz Großeinsatz stehen die Kollegen einfach nur herum und würden die Lagerhalle lieber in Asche zerfallen lassen, als einen Finger zu krümmen.

Beinahe unweigerlich wird man so einen komplexen Einsatz versauen – und dann hagelt es erst einmal Mecker. Den gibt es übrigens auch, wenn man am Ende der 24-Stunden-Schicht ein schmutziges Fahrzeug hinterlässt, dabei ist es auch völlig egal, ob man gar keine Gelegenheit mehr hatte, das Fahrzeug mit dem Hochdruckreiniger zu säubern. Die Frequenz der Einsätze ist so hoch, dass man wirklich allenfalls dazu kommt, mal ein paar Kleinigkeiten in der Zwischenzeit zu erledigen.

Was für ein Mischmasch!

An und für sich finden wir die Idee hinter „Berufsfeuerwehr – Die Simulation“ gar nicht schlecht. Wer wollte nicht als Kind Feuerwehrmann oder -Frau werden, da ist es doch einfach toll, wenn man mal ganz ungefährlich einen Blick in diese Profession werfen kann. Auch die eigensinnigsten „Simulatoren“ können durchaus Spaß machen, dieser Titel gibt sich aber alle Mühe, jegliche Atmosphäre zu zerstören.

Zwar sieht die Spielwelt nach einem mitteleuropäischen Dorf aus – doch warum stehen die Namen wie „Vissabonn“ und „Brunsdorf“ dann auf klassischen amerikanischen Ortsschildern? Warum steht auf dem Wagen für Luftmessungen „Survey“ und auf dem Notarztwagen „Ambulance“? Warum haben die Fahrzeuge Nummernschilder unterschiedlicher Städte? Das alles passt überhaupt nicht zusammen. Und diese Atmosphärenbremse ist auch an anderen Stellen zu entdecken.

Etwa bei der KI und der Technik. Die Kollegen rennen nicht nur völlig unbeirrt mitten durch den Strahl, wenn man sein Gefährt reinigt, damit könnte man ja noch leben. Nein, sie laufen auch durch Fahrzeuge hindurch. Und durch Türen. Bei Blaulicht und Sirene fühlt sich der Straßenverkehr auch nicht genötigt, den Weg frei zu machen – nicht weiter schlimm, man kann einfach so durch die Autos hindurch fahren.

The Good, the Bad, the Ugly

Da habt ihr ja einen Tanz hingelegt, liebe Freunde von UIG. Das komplette Genre der Simulatoren fußte ja ursprünglich auf der Idee, dass sich Papi einen Baustellensimulator beim Wocheneinkauf in den Wagen legt. Damals brauchte es nicht viel Qualität, diese Zeiten haben sich aber ganz besonders auf den Konsolen geändert. Simulatoren sind erwachsener geworden – ein Eindruck, den „Berufsfeuerwehr – Die Simulation“ aber keineswegs macht.

Von der technischen Umsetzung über die Last-Last-Gen-Grafik bis hin zu Versäumnissen beim Gameplay – jedes Mal, wenn man ein beinahe erfreuliches Element an der virtuellen Feuerwehr findet, wird es sofort von Bugs und Mängeln überschattet. Wir befürchten, dass wir uns da auf einem Terrain befinden, das nicht mehr einfach nur mit ein paar Patches geebnet werden kann. Hier liegt Vieles einfach grundlegend im Argen.

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Gamewarez

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2 Kommentare

  1. Oh weh, was für eine Gurke! Habe mir dazu Videos auf YouTube angeschaut, da scheinen mir 40% noch ziemlich großzügig…

  2. Könnt ihr Rutschstangen hinzufügen bitte?

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