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Review: Chime Sharp

Vor mittlerweile sieben Jahren wurde „Chime“ als Arcade-Titel für die Xbox360 veröffentlicht. Besonders war daran weniger das Musik-Puzzle-Gameplay, sondern die Tatsache, dass der Verkaufserlös für wohltätige Zwecke verwendet wurde. Letztendlich hat das Spiel aber doch noch überraschend viel Spaß gemacht – was wohl auch der Grund ist, warum man uns jetzt „Chime Sharp“ liefert. Kann der Titel überzeugen? Lest unseren Test und findet es heraus.

Musikalisches Tetris

Die Grundlagen von „Chime“ sind eigentlich leicht zu verstehen: Es gilt, möglichst viele Quadrate auf dem Spielfeld zumindest einmalig abzudecken. Das funktioniert dann, wenn man ein mindestens 3×3 großes Feld mit den Tetris-artigen Steingebilden zusammengebastelt hat. Dieses Feld kann man innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens auch bequem weiter ausbauen, so dass es eigentlich ein Leichtes wäre, das Spielfeld komplett abzudecken – wenn da nicht der Zeitdruck und diese verdammt unförmigen Steinchen wären!

Doch was hat das jetzt mit Musik zu tun? Ganz einfach, im Takt der Musik läuft eine Barriere über das Spielfeld, die bereits gesetzte, aber nicht zu Blöcken kombinierte Steine nach und nach auflöst. Je mehr vom Spielfeld bereits abgedeckt wurde, umso aufgeregter und lauter wird die Hintergrundmusik. Und dabei handelt es sich auch nicht um x-beliebige Musikstücke: Man konnte Werke von Steve Reich, der Chiptune-Künstlerin Chipzel, CHVRCHES, Shirobon und anderen szenebekannten Musikern für den Titel lizensieren.

Leicht zu verstehen, schwer zu meistern

„Chime Sharp“ ist eines der Spiele, das kein Tutorial und keine Anleitung benötigt – das Spielprinzip ist simpel und nach wenigen Minuten hat man die Mechanik verstanden. Das haben wohl die meisten Klötzchenspiels so an sich. Es gibt auch kein Ziel per se – wer gewisse Mindestleistungen erreicht, kann alternative Spielmodi freischalten, das war es dann aber auch schon. Das ganze Konzept kann man sicherlich nicht allen Spielern schmackhaft machen, aber wer sich dafür erwärmt, kann in Musik und Aufgabe richtiggehend versinken.

Es ist sicherlich diese minimalistische Eleganz, die „Chime Sharp“ ebenso wie den Vorgänger ausmacht. Man darf natürlich diesem Minimalismus entsprechend keine bombastische Präsentation erwarten, selbst die Menüs sind so simpel wie die eines kostenlosen Handy-Spiels aus dem Jahr 2010. Das hätte man bestimmt etwas eleganter regeln können, wenigstens kann man nichts Negatives über das Gameplay selbst berichten.

Das kenn ich doch woher…

In „Chime Sharp“ gibt es keine neue Spielprinzipien oder Features, die es im Vorgänger nicht auch schon gegeben hätte. Klar, ein paar Abweichungen bei den Spielmodi, aber die sind so geringfügig, dass wir Besitzern des Vorgängers nur dann zum Kauf raten würden, wenn sie sich für den neuen und deutlich umfangreicheren Soundtrack interessieren. Der dürfte wohl auch eine Rolle bei der Preisgestaltung spielen – der Vorgänger kostete schon zum Launch weniger als die Hälfte.

Content bietet „Chime Sharp“ für den Kaufpreis von nicht mal zehn Euro dann aber dennoch genug – auch wenn man vielleicht keine brandneuen Mechaniken abliefert. Ob man damit Spaß hat, steht und fällt damit, ob man den Soundtrack und Spiele, die im weitesten Sinne Tetris-artig sind, mag. Wir hätten uns aber ein wenig mehr Abwandlung vom Original gewünscht, und wenn es auch nur eine spannendere Freischalt-Mechanik wäre. Das ist unser Hauptkritikpunkt, den wir im direkten Vergleich mit dem Vorgänger anführen würden.

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