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Review: Silence

Als Konsolenzocker ist man ja nicht unbedingt bestens über Daedalic Entertainment informiert – der Hamburger Entwickler und Publisher liefert seine Spiele nämlich in erster Linie auf dem PC ab. Dort hat man quasi eine Kultstellung inne, die vielen Point-and-Click-Adventures (etwa die Deponia-Reihe) haben treue Fans. Mit „Silence“ versorgt man jetzt immerhin wenigstens die PS4 – und wir haben uns den Titel für Euch angeschaut. Lohnt sicher der Kauf? Lest unseren Test und findet es heraus.

 

Ins kalte Wasser?

„Silence“ ist der Nachfolger des recht populären PC-Adventures „The Whispered World“ von 2009. Da der Vorgänger ein abgeschlossenes Abenteuer war, muss man nicht befürchten, dass man als Konsolero, der bislang noch nie ein Spiel von Daedalic Entertainment in die Finger bekam, ganz ohne Kontext dastehen würde. Das Spiel erzählt die Geschichte von Noah und seiner kleinen Schwester Renie, die vor einem Luftangriff in einen Bunker flüchten. Dort eingeschlossen erzählt ihr Noah die Geschichte von Clown Sadwick, seinem Begleiter, der Raupe Spot und der Welt Silence.

Dabei ist „Silence“ ein recht klassisches Adventure, auf dem PC in Point-and-Click-Manier, auf der Playstation 4 nur im weitesten Sinne. Dabei funktioniert die Controllersteuerung zwar recht gut, es ist aber trotzdem nicht ganz so komfortabel wie eine Bedienung per Maus. Das ist aber eine recht generelle Sache, die man nicht „Silence“ anlasten kann.

Wer sich jetzt allerdings auf knackige Rätsel freut – wie sie etwa dem Vorgänger zugeschrieben werden, dürfte ein wenig enttäuscht werden: „Silence“ fokussiert sich stark auf die emotionale Seite der Geschichte, der Anspruch der Rätsel rückt dabei ein wenig in den Hintergrund. Rein spielmechanisch bewegt man sich damit nur wenig über dem Niveau von Telltale-Adventures, Atmosphäre, Geschichte und die emotionale Seite ist dafür aber Entschädigung genug.

Gar nicht so still

Die ganz große Stärke von „Silence“ ist zweifellos die Präsentation. Obwohl man eine 3D-Engine bemüht, sieht das Spiel wie von Hand gezeichnet aus – und zwr in einem außerordentlich märchenhaften Stil. Dabei wird natürlich nie vergessen, dass das Grundsetting eher düsterer Natur ist. Dafür, dass Daedalic Entertainment kein riesiger Entwickler ist, hat man hier ganz schön aufgetischt.

Und das geht auch bei der Vertonung weiter. Hier hat es uns vor allem die deutsche Sprachausgabe angetan, die qualitativ extrem hochwertig daherkommt. Zum Einsatz kommt hier etwa Robert Missler, der schon in den frühen 70ern den Grobi in der Sesamstraße gesprochen hat und dementsprechend viel Erfahrung mitbringt. Das hilft alles ungemein dabei, sich in die Geschichte hineinzuversetzen – aber dafür haben die Mannen von Daedalic Entertainment ja augenscheinlich ohnehin ein Händchen.

 

Adventure halt…

„Silence“ ist ein Adventure – nicht mehr und nicht weniger. Das bedeutet, dass wir uns rein spielmechanisch auf keine Besonderheiten einzustellen haben, Im Prinzip reicht es eigentlich schon fast, alle Elemente in einer Szene abzugrasen, um weiter zu kommen. Wie bereits erwähnt, gibt es hier keine komplexen Rätsel – wohl ein Zeichen der Zeit. Allerdings umgeht man damit auch ein Problem, das wir bei Adventures immer wieder gerne anführen.

In aller Regel lassen sich Rätsel in solchen Spielen nur in der Art und Weise lösen, wie es die Entwickler vorgesehen haben. Und das ist eben nicht immer der Weg, der dem einzelnen Spieler am logischsten erscheint. Das spielt in „Silence“ keine große Rolle, macht den Titel aber auch zu einer eher anspruchslosen Veranstaltung. Das wird wohl routinierten Adventure-Fans von altem Schrot und Korn nicht unbedingt gefallen – aber wie bereits erwähnt, geht es hier mehr um Story, Stimmung und Atmosphäre.

Solide Aufstellung

Wir wollen uns kein Urteil darüber erlauben, ob „Silence“ ein würdiger Nachfolger für das seinerzeit gefeierte „The Whispered World“ darstellt – der PC ist eben nicht gerade unser Metier. Gemessen an dem, was man auf den Konsolen an Adventures geliefert bekommt, fällt „Silence“ sicherlich nicht negativ auf – im Gegenteil. Die Aufmachung liegt über dem Durchschnitt und man schafft es mit Bravour, die Spieler einzufangen und in die Geschichte hinein zu versetzen.

Dass ein solches Spiel nicht jeden Geschmack treffen kann, liegt auf der Hand. Aber gerade Zocker, für die es weniger um Action und Puzzles geht und mehr um das Eintauchen in eine ungewöhnliche Geschichte, sind hier sehr gut aufgehoben. Außerdem hat man „Silence“ gleich zwei Enden angedeihen lassen, so dass sich ein zweiter Anlauf durchaus lohnen kann. Dabei fällt dann allerdings auch auf, dass längst nicht alle Entscheidungen auch wirklich Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf haben.

 

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Gamewarez

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