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Review: Final Fantasy XV

Lange hat es gedauert, jetzt ist es endlich soweit: Rund zehn Jahre nach der Ankündigung ist „Final Fantasy XV“ nun erschienen. Es gibt wohl kaum eine Serie, deren Name so sehr mit dem Genre „J-RPG“ verknüpft ist, wie diese. Auch gäbe es den Publisher Square Enix in dieser Form gar nicht ohne „Final Fantasy“ – nur um noch einmal klar zu machen, um was für ein Schwergewicht es sich handelt. Ob „Final Fantasy XV“ diesem schweren Erbe gerecht wird, erfahrt Ihr in unserem Test.

Ab nach Eos

Die Spielwelt von „Final Fantasy XV“ hört auf den Namen Eos und ist der hiesigen Erde gar nicht so unähnlich. Die Welt ist aufgeteilt in mehrere Reiche, die aber mittlerweile alle vom Reich Niflheim regiert werden. Eigentlich sollte unser Protagonist Noctis nach Altissia reisen, wo er als Teil einer Friedensvereinbarung eine Prinzessin heiraten soll, um die Bande zwischen den Häusern zu festigen.

Während der Reise dorthin kommt es nicht nur zu erheblichen Problemen mit dem Gefährt von Noctis und seiner Entourage, parallel dazu wird auch sein Vater König Regis Lucis Caelum CXIII vom Thron geputscht und für tot erklärt. In dieser unschönen Situation finden wir uns jetzt wieder und sollen alles zurück ins Lot bringen und am besten die Stinkstiefel aus Niflheim zur Verantwortung ziehen – na Mahlzeit!

Alles offen oder was?

Angekündigt wurde „Final Fantasy XV“ als riesiges Open-World-Abenteuer – das stimmt allerdings nur zur Hälfte. Tatsächlich bringt der Titel auch eine gehörige Portion lineares Abenteuer mit, das sich technisch wie auch von der Handlung her ziemlich stark von der Open-World-Einheit abtrennt. Das finden wir an und für sich gar nicht schlecht, denn so schaffen es die Entwickler von Square Enix, die Story deutlich zielgerichteter nach vorne zu treiben. Gewöhnungsbedürftig ist dabei allerhöchstens das Hin und Her zwischen diesen beiden Komponenten, da es auch stets einen Wechsel in der Erzählgeschwindigkeit des Spiels bedeutet.

Rein auf die Story bezogen ist man mit „Final Fantasy XV“ dann auch nach rund 30-40 Stunden durch – ein Wert, der für die Reihe schon beinahe historisch niedrig ausfällt. Allerdings darf man dabei nicht außer Acht lassen, dass das Endgame unheimlich viel zu bieten hat. Unzählige Geheimnisse warten darauf, in Ruhe entdeckt zu werden. Da kann man zweifellos noch die eine oder andere Stunde obendrauf rechnen – Umfang gibt es hier für das Geld auf jeden Fall genügend.

Auf die Ömme

Was wäre „Final Fantasy“ ohne spannende Kämpfe? Die Zeiten, in denen man sich rundenbasierten Kämpfen widmet, sind längst vorbei. Und trotzdem haben sich die Entwickler größte Mühe gegeben, um auch neuen Spielern den Einstieg möglichst leicht zu gestalten. Beinahe automatisiert kann man kleinere Gegner verputzen, bei größeren muss man sich dann aber das Kampfsystem mit allen Feinheiten schon eher verinnerlicht haben.

Tatsächlich haben die Entwickler von Square Enix es geschafft, ein nahezu unvergleich komplexes Kampfsystem trotz der vielen Bestandteile leicht zugänglich zu machen. Beinahe jeder Kampf läuft dabei unterschiedlich ab, was an den Rahmenbedingungen liegt – und natürlich auch daran, was man selbst mit den Kollegen daraus macht. Und die sind ja ohnehin ein Kapitel für sich.

Im Quartett

Wie eingangs bereits erwähnt ist unser Held Noctis nicht alleine auf der großen Abenteuerreise. Er hat seine drei Freunde Gladio, Prompto und Ignis dabei, von denen jeder seine Spezialität hat. Der Eine ist ziemlich schlagkräftig und ein Mann für‘s Grobe, der Andere ist sozusagen das Gehirn des Teams und ein brillianter Taktiker. Und mehr noch: Die Charaktere geben sich so unterschiedlich, dass sie das Gesamt-Team einfach sympathisch wirken lassen.
Dass die Bande gewissermaßen der Dreh- und Angelpunkt von „Final Fantasy XV“ ist, zeigt sich auch in der Integration diverser Schnittstellen nach außen. Was sich hier so sperrig liest, soll einfach nur bedeuten, dass die Bilder und Selfies, die Prompto schießt, auch auf Facebook hochgeladen werden können. Und sie erzählen auch eine Geschichte, Eure Geschichte. Ein wichtiges Stilmittel, um Euch noch ein wenig tiefer in das Geschehen eintauchen zu lassen. Zugegebenermaßen mag die Selfie-Orgie Spielern unter 30 wahrscheinlich etwas natürlicher erscheinen als den älteren Semestern, es funktioniert aber insgesamt ziemlich gut und erfüllt den Zweck, das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen.

Das Auge für‘s Detail

Die Optik von „Final Fantasy XV“ ist toll – da gibt es nichts zu diskutieren. Vielleicht ist das Ganze stilistisch nicht für Jedermann, aber wer mit der japanischen Kultur – ganz besonders natürlich die Sache mit den Frisuren, Charakteren und ähnlichen Dingen – nichts anzufangen weiß, wird vermutlich auch nicht unbedingt zur klassischen Zielgruppe von JRPGs zählen. Überhaupt beweist Square Enix, dass man ein Auge für Details hat.

So gibt es beispielsweise nicht einfach nur ein oder zwei Nahrungsmittel, die als Platzhalter für Energiegewinnung fungieren, sondern eine ganze Batterie an Gerichten vom einfachen Dosenfraß über Cup Noodles bis hin zu ausgefeilteren japanischen Spezialitäten wie Gyoza. Das alles hilft sehr dabei, dass der Spieler tief in die Spielwelt eintauchen kann. In dieser Form haben wir das schon lange nicht mehr zu sehen bekommen – es erinnert gar ein wenig an die Atmosphäre von „Shenmue“.

Technisch gibt es da nichts auszusetzen, dass ein Spiel in der Optik nicht in 60 FPS laufen kann, dürfte verständlich sein. Zu erwähnen ist allerdings auf jeden Fall der Soundtrack – denn der ist absolute Spitzenklasse. Selbst langjährige Fans der Reihe werden sich hier auf keine Enttäuschung gefasst machen müssen. Tatsächlich wurde zehn Jahre lang, natürlich nicht ununterbrochen, am Soundtrack gearbeitet, enthalten sind unzählige Songs aus allen bisherigen „Final Fantasy“-Games.

Ein Hammer

Natürlich kann man immer etwas finden, das nicht allen Spielern in den Kram passt. Den einen mag die Story nicht dicht genug sein, den anderen ist die Hauptgeschichte zu kurz weil sie sich noch immer an „Final Fantasy VII“ erinnern, der nächste hat etwas am Kampfsystem auszusetzen. Irgendwas ist immer, aber letztendlich muss man auch zugeben, dass die Basis unheimlich solide ist. Man merkt dem Spiel an, dass es keines ist, das man in den letzten zwei Jahren aus dem Nichts gestanzt hat. Square Enix ist sich der Bedeutung bewusst, die die Reihe für ihr eigenes Dasein hat.

 

 

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Gamewarez

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