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Review: Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan

Etwas überraschend war sie ja, die Ankündigung von „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan“. Doch Activision will das Franchis wohl nicht einfach aufgeben, und da als Entwickler die Mannen von Platinum Games (Transformers: Devastation, Metal Gear Rising: Revengeance) fungieren, kann ja eigentlich nichts Schlechtes dabei herauskommen – oder etwa doch? Lest unseren Test und findet heraus, ob es sich hierbei um Lizenzmüll oder verquickliche Arcade-Kost handelt.

Mutantenstadl

Es gibt Marken und Videospiele, bei denen man gar nicht viel über die Story sagen muss – weil es sich sowieso immer um die gleiche Geschichte handelt. Die Teenage Mutant Ninja Turtles und ihre Erzrivalen Shredder und Krang sind sich überhaupt nicht grün, und deshalb haut man sich gegenseitig auf die Birne. Und das ist auch das primäre Thema von „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan“ – die Schildkröten aus der Kanalisation retten die Menschheit vor fiesen Mutanten.

In der (zugegebenermaßen weiter zurückliegenden) Vergangenheit konnte man in Spielhallen und auf Heimkonsolen mit den Turtles-Games ordentlich punkten. Das Gameplay selbst ist auch bei „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan“ im Kern noch unverändert – wenngleich auch weniger frustig. Es darf nach Herzenslust geprügelt werden, immerhin in drei Dimensionen. Dabei liegt der Fokus eher auf Gegnermassen als auf möglichst raffinierten Kampfsystemen.

Raffatello und Michelardo

In „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan“ braucht man sich nicht vor dem Spielstart für einen einzelnen Charakter entscheiden. Erfreulicherweise kann man die gespielte Figur ohne große Einschränkungen wechseln. Spezielle „Ninjutsu“-Skills, von denen wir jedem einzelnen Charakter vier verschiedene mit auf den Weg geben können, lockern das Kampfsystem auf und bieten ein wenig Finesse. Dieses Spezial-Skills müssen sich nach der Nutzung natürlich zuerst regenerieren, bevor man sie wieder zur Verfügung stehen. Ob „Super Shuriken“, Turtle-Attrappen oder Möglichkeiten zur Heilung – insgesamt warten rund 30 dieser Skills auf ihren Einsatz.

Moment mal… Es gibt vier Turtles, könnte man da nicht…? Ja natürlich! Auf einen Koop-Multiplayer müsst Ihr bei „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan“ nicht verzichten. Das war die gute Nachricht, die schlechte: Das funktioniert allerdings ausschließlich Online. Zuhause auf der heimischen Couch – und sei es auch nur zu zweit per Splitscreen – kann man den Titel nicht kooperativ zocken.

Spiele-TÜV und Daddel-Dekra

Aber das ist doch bestimmt der einzige größere Mangel von „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan“, oder? Leider nein. Besonders schwer wiegt wohl die Tatsache, dass das Spiel mit lediglich 9 Levels ziemlich kurz ausfällt. Gerade, wenn man auf einem der einfacheren Schwierigkeitsgrad spielt, ist man wirklich in Windeseile durch. Ob man dann noch den Nerv hat, den Titel noch einmal in Angriff zu nehmen, ist entsprechend fraglich. Da muss man schon ein absoluter Turtles-Fan sein.

Auch bei der Optik gibt es Grund für Beschwerden. Dabei ist gerade bei den Charakteren in Celshading- und Zeichentrick-Optik alles optimal gelaufen, hier kann wirklich niemand meckern. Anders sieht es dann aber bei der Spielwelt aus: Hier herrscht eine ziemliche Trostlosigkeit, wir vermissen Details, die Umgebung wirkt leblos und steril. Das mag zwar nicht weiter ins Gewicht fallen, wenn man mitten im Kampf steckt, es gibt aber genügend Ruhephasen zwischen der Keilerei – und da fällt das schon auf.

Während die Musikuntermalung aus ziemlich generischen Rock-Klängen besteht, die wohl im einen Ohr rein- und aus dem anderen Ohr wieder rausgehen, ist wenigstens die deutsche Sprachausgabe von akzeptabler Qualität. Das ist angesichts der zu erwartenden Zielgruppe wohl auch die einzig sinnvolle Lösung.

Zielgruppenfrage

Und da ist sie wieder, die ewige Frage: „Wer soll das eigentlich spielen?“ – und darauf gibt es hier eine relativ klare und einfache Antwort: Für wirklich anspruchsvolle Spieler, die ein Actionfeuerwerk, Top-of-the-Line-Grafik, eine packende Story und eine Inszenierung auf Hollywood-Niveau erwarten, ist „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan“ nichts. Aber auch für Zocker, die die Turtles lieben und eine ähnliche Kultveranstaltung wie die vergangener Tage erwarten, dürften schon alleine aufgrund des Preis-/Leistungsverhältnisses eher verärgert sein.

Und so bleiben angesichts des recht monotonen Gameplay wohl nur noch Kids als Zielgruppe übrig. Die dürften sich tatsächlich nicht besonders daran stören, dass man nach wenigen Stunden mit der Kampagne durch ist und nehmen diese wohl auch gerne ein zweites oder drittes Mal in Angriff nehmen. Aber auch hier ist es immens ärgerlich, dass es keinen Offline-Koop gibt – gerade Kindern hätte man damit noch eine Menge zusätzliche Spielzeit bieten können.

Prügellust oder Krötenfrust?

Ist „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan“ deshalb ein von Grund auf schlechtes Spiel? Mitnichten. Als kostengünstiger Downloadtitel hätte man damit durchaus punkten können, in dieser Form bekommt man den unschönen Beigeschmack von „Lizenzverwurstung“ leider nicht so ganz los. Spaß macht das Ganze schon, vor allem die Sache mit den Ninjutsu-Skills hat uns gut gefallen. Hier steckt auch tatsächlich das größte Potential für Abwechslung drin.

Man hätte aber – abseits der mehr oder minder soliden Spielmechanik – deutlich mehr aus „Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan“ machen können. Mehr Inhalte, eine belebtere und charmantere Spielwelt und vor allen Dingen einen Offline-Multiplayer. Das Fehlen des letzteren wiegt schwerer, als es sich reine Einzelkämpfer vorstellen können. Jeder, der hingegen „Halo“, „Gears of War“, „Borderlands“ oder Vergleichbares zusammen mit Freunden oder Familienmitgliedern auf der heimischen Couch gezockt hat, weiß, wie viel zusätzlicher Spaß darin steckt.

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Gamewarez

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