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Review: Tumble VR

Sony hat sich für das Start-Lineup ihres „Playstation VR“-Headsets etwas Sinnvolles ausgedacht: Die Spiele sind nicht in einer einzigen Preisklasse verfügbar, es gibt für jeden noch so gebeutelten Geldbeutel (ja, das war Absicht) ein passendes Angebot. Für einen kleinen Preis – nämlich knappe zehn Euro – gibt es jetzt „Tumble VR“. Und was es damit auf sich hat, erfahrt Ihr in unserem Test.

Hochstaplerei

„Tumble VR“ liegt schon ein ziemlich simples Prinzip zugrunde, das durchaus an die Bauklötzchenspielereien im Kindergarten erinnert. Im Kern handelt es sich um eine Umsetzung des PS3-Spiels „Tumble“ für das VR-Headset, und als solches dürfen wir uns über eine große Bandbreite an verschiedenen Aufgaben freuen. Die simpelsten davon erfordern nur, dass wir einen möglichst hohen Turm aus Bausteinen bilden (die auch gerne mal unterschiedliche Materialien und somit auch Griffigkeit und Reibung besitzen).

Es gibt aber auch spannende Abwandlungen davon – etwa das grobe Gegenteil, wo wir eine bestimmte Höhe nicht überschreiten dürfen, aber dennoch alle Bauteile unterkriegen müssen. Wer es vergeigt, bekommt sein Bauwerk mit einem Stab zerdeppert. Das ist soweit sicherlich keine allzu große Herausforderung und ist nicht selten wohl eher als Übung in VR-Orientierung zu verstehen. Es gibt aber auch relativ anspruchsvolle Rätsel mit Laserstrahlen und Spiegeln, die die grauen Zellen ein wenig zum Qualmen bringen.

Alle Freiheiten

Natürlich nutzt Sony ihr „Playstation VR“ auch dazu, die PS-Move-Controller verstärkt unter das Volk zu bringen. Angesichts der Vielzahl an neuen VR-Titeln, die alle irgendwie auch mit diesen leuchtenden Eistüten funktionieren, ist bestimmt so mancher VR-Jünger versucht, sich ein Paar davon zu kaufen. Auch „Tumble VR“ erlaubt die Nutzung von PS Move, mit dem normalen DualShock-4-Controller haut die Steuerung aber mindestens genau so gut hin.

„Genau so gut“ ist allerdings längst nicht „perfekt“. Gelegentlich gibt es durchaus ein paar Schwierigkeiten, die sich allenfalls durch sorgsames Positionieren der Playstation-Kamera minimieren lassen. Während das im normalen Spielbetrieb nicht unbedingt ins Gewicht fällt, so stört es unter Zeitdruck dann manchmal doch ganz schön. Das ist aber nicht problematisch genug, um das Spielvergnügen zu ruinieren.

Irgendwie… abstrakt

In Sachen Grafik ist „Tumble VR“ eher simpel gehalten. Nichts, was man irgendwie mit hoher Konsolenleistung und besonders viel Dampf unter der Haube verbinden würde. Aber das ist noch nicht einmal schlimm, denn die VR-Darstellung macht zumindest aktuell jede Spielwelt zu einer spannenden Angelegenheit. Soweit haben wir da keine ernsthaften Beschwerden, allerdings ist das Setting und das Drum herum nicht besonders spannend geworden.

So wird man von einem Roboter begleitet, der wohl ein wenig an Wheatley aus „Portal“ erinnern soll. Diesem Anspruch wird man aber wirklich nicht gerecht, und so bleibt eigentlich eine eher etwas schale Atmosphäre zurück. Hey, kein großes Problem, man muss sich auch mal vor Augen halten, dass der Titel gerade mal zehn Euro kosten soll – und das in einer Zeit der Goldgräberstimmung im VR-Business.

Kann man machen!

Und so bietet „Tumble VR“ zwar nicht unendlich viel Substanz, aber durchaus Abwechslung. Angesichts der Tatsache, dass man in der Launchphase allerhand Kram an den Mann respektive die Frau zu bringen versucht, und das gerne auch zu gesalzenen Preisen, ist das vorliegende Spiel schon eine Wohltat. Nicht, weil es über alle Maßen und für lange Zeit spannend wäre. Aber es ist mit unter 10,- Euro ein überaus günstiger Ausflug in die Welt von Virtual Reality. Und das ist für all diejenigen, denen die 400,- Euro für PS VR eigentlich schon fast zu viel waren, dann doch ein echtes Wort.

Das VR-Erlebnis

Jetzt noch ein paar Worte zu den Themen Immersion und körperliche Reaktionen darauf: Es ist tatsächlich ein echter Kulturschock, den man über so eine VR-Lösung wahrnimmt. Ob das Ganze nur eine vorübergehende Phase im Videospiel-Business ist – wie die Bewegungssteuerung, die mittlerweile auch kaum noch Fans hat – ist aktuell noch nicht abzusehen und hängt stark davon ab, was man uns an Spielmöglichkeiten bieten kann. Es ist aber insgesamt eine durchaus überzeugende Technologie, wenngleich qualitativ bestimmt noch Einiges herauszuholen ist.

Und dann ist da noch die Sache mit der Verträglichkeit: Man hat es ja schon im Vorfeld überall zu hören bekommen: Mit dem Erlebnis, das VR-Lösungen bieten, kommt längst nicht jeder Spieler zurecht. „Motion Sickness“ oder auf gut deutsch „Reisekrankheit“ kommt dann zustande, wenn das Gehirn überfordert ist, weil es optische Bewegungen wahrnimmt, der Körper aber keine solchen vornimmt. Das Ganze ist vergleichbar mit dem seltsamen Gefühl, das manche Menschen beim Treppensteigen auf einer stehenden Rolltreppe wahrnehmen. Das Gehirn erwartet Bewegung ohne körperliche Aktivität und ist verwirrt.

Die Reaktion auf diese Überforderung ist unterschiedlich: Manche Spieler kommen ohne größere Probleme damit klar, anderen haben nach dem Abnehmen des Headsets mit einem Schwindel zu kämpfen. Weniger schön ist es natürlich, wenn das zu Kopfschmerzen oder gar Übelkeit führt, aber auch das kann vorkommen. Dabei ist es ratsam, auf die Reaktion des Körpers zu achten und regelmäßige Pausen einzulegen. Und damit meinen wir nicht das übliche „Nach einer Stunde Spielen eine Pause einlegen“ wie es in den rechtlichen Hinweisen vieler Titel steht. Die Anzahl der Menschen, die problematisch auf VR reagieren, ist mit Sicherheit größer als bei regulären Videospielen, deshalb ist Vorsicht wirklich angeraten.

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Gamewarez

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