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Review: WRC 6

Es ist unglaublich, wie die Zeit vergeht: Gerade eben spielen wir noch „WRC“ auf der Xbox360, und jetzt hat man mittlerweile bereits den sechsten Teil der Haupteihe veröffentlicht. Dabei handelt es sich um den zweiten Ableger für die aktuelle Konsolengeneration und ebenfalls um den zweiten Teil, für den sich Entwickler Kylotonn verantwortlich zeichnet. Wie gut der Rallye-Titel gelungen ist, erfahrt Ihr in unserem Test.

 

Gib Gas!

Racer gibt es in diesen Tagen wie Sand am Meer – egal ob man sich der Formel 1 widmet oder ganz fiktiven Rennveranstaltungen. Für viele Fans ist allerdings die WRC die Königsklasse, denn wo sonst kann man mit Vollgas über Schotterwege heizen, die selbst für einen gewöhnlichen Fahrradfahrer beinahe zu schmal sind, um darauf unbeschadet zu fahren? Und das ist genau die Ausgangssituation, die dem neuen „WRC 6“ zugrunde liegt.

Der mittlerweile zweite Titel für die aktuellen Konsolen Xbox One und Playstation 4 führt uns wieder über allerhand unwegsames Gelände, immerhin nicht allein: Stets ist unser Kopilot dabei und warnt uns (hoffentlich rechtzeitig) vor, wenn die nächste Kurve an der Reihe ist. Dabei stellt „WRC 6“ so eine Art Zwischending aus Simulation und Arcade dar: Längst nicht so komplex und kompliziert wie „DiRT Rally“, dafür aber viel leichter zugänglich. Nicht so perfekt präsentiert wie die „Forza Horizon“-Games mit ihren Offroad-Strecken, dafür aber realistischer.

Und so muss man zwar durchaus ein wenig Einarbeitungszeit einplanen, allerdings längst nicht so viel wie bei der Codemasters-Konkurrenz. Dabei gibt uns „WRC 6“ aber jede Menge Freiräume durch die Fahrhilfen und KI-Schwierigkeitsgrade. Man kommt also recht gut klar, was Fahrverhalten, Mechanik und Steuerung angeht – wenn man weder Arcade-Racer nach dem Vorbild von „Ridge Racer“ oder eine Simulation vom Schlage eines „DiRT Rally“ erwartet.

Generationskonflikte

Nun mussten die Mannen von Kylotonn im letzten Jahr ihr „WRC 5“ nicht nur für die aktuellen Konsolen Xbox One und Playstation 4 bereitstellen, sondern auch gleichzeitig noch für die Xbox360 und die Playstation 3. Da auf eine gemeinsame Code-Basis zu kommen, die eine verträgliche Balance zwischen Qualität und Funktionalität auf allen System bieten, ist natürlich nicht einfach – und das ging wohl auch mit der einen oder anderen Einschränkung in technischer Hinsicht einher.

Diesen Problemen mussten sich die Entwickler bei „WRC 6“ dann aber nicht mehr aussetzen, da der Titel nicht mehr für die alten Konsolen erscheint. Und tatsächlich kann man gerade bei der Optik recht deutliche Verbesserungen feststellen. Machen wir uns nichts vor: „Forza Horizon 3“ sieht natürlich besser aus, dürfte aber in der Entwicklung ein Zigfaches verschlungen haben. Dafür, dass „WRC 6“ eben nicht zu den Triple-A-Games zählt, muss man mit weniger Kohle klar kommen – und dafür sieht das Spiel wirklich ordentlich aus. Bei den Fahrzeugen gibt es mehr Details als im Vorgänger und auch die Umgebung sieht schicker aus. Ein paar nette Partikeleffekte runden das Ganze dann ab.

Während andere Games gerne mit Lizenzsoundtracks glänzen, kommt „WRC 6“ aber diesbezüglich etwas weniger großzügig daher. Nun gut, Rallye muss auch nicht zwangsläufig zu einem Musikfestival verkommen. Während der Rennen ist man ohnehin schwer damit beschäftigt, nicht am nächsten Baum kleben zu bleiben – und wenn man noch nicht völlig überfordert ist, hört man eben auf den Kopiloten. Bei den Motorgeräuschen gibt es übrigens gegenüber dem Vorgänger erhebliche Verbesserungen – und die waren auch dringend notwendig.

 

Schnörkelloses Racing

„WRC 6“ dreht sich einfach nur um Racing – nicht mehr und nicht weniger. Dabei gibt es keine besonders raffinierten Spielmodi, die sich besonders weit von der eigentlichen Thematik entfernen. Die üblichen Verdächtigen sind dabei, und das reicht ja eigentlich auch. Sehr gut gefallen hat uns aber, dass es keine allzu trockenen Menüs gibt. Stattdessen ist etwa der Karriere-Modus schön in eine Werkstatt eingebettet, in der man im Prinzip alles Wichtige einstellen und behandeln kann. Statistiken, Rennpläne, Reparaturen und dergleichen mehr sind so in einen angenehmen Rahmen eingebettet. Wirklich neu ist dabei allenfalls der Splitscreen-Modus, über eine solche Funktionalität freut sich der gesellige Gamer aber jedes Mal.

Blick in die Garage

Worüber man sich als Neuling in der „WRC“-Szene ebenfalls bewußt sein muss: Ganz so riesig wie in anderen Racern fällt der Fuhrpark nicht aus. Gerade mal runde 20 Fahrzeuge bringt „WRC 6“ mit – und auch wenn man sich das nur schwerlich vorstellen kann, ist das gar nicht so wenig für Rallye-Verhältnisse. Letztendlich sehen die Fahrzeuge aber gut aus und fahren sich auch entsprechend solide. Insgesamt darf man dabei über 400km Strecke befahren – auf 14 verschiedenen Kursen. Dabei hat man sich wohl zumindest teilweise an „echten“ WRC-Strecken und Etappen orientiert, unter anderem auch bei den Chinesen. Gerade richtige Fans von Rallye und WRC dürften sich darüber sehr freuen.

Zielgruppenfrage

Und da sind wir auch schon bei einem wunden Punkt angelangt: Wen spricht „WRC 6“ an? Andere Racer versuchen sich, betont cool zu geben, egal ob jetzt dadurch, dass man einen auf illegale Straßenrennen oder auf Musik-/Motorsportfestival macht. Das holt die Spieler einfach nicht so leicht ab, und man kann sich noch nicht einmal wie die Konkurrenz darauf berufen, die größtmögliche Herausforderung zu bieten. Dadurch wird es „WRC 6“ vermutlich ein wenig schwerer haben – allerdings liegt das nicht am Gameplay. Das kann sich nämlich durchaus sehen lassen.

Tatsächlich ist „WRC 6“ eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger in fast allen Bereichen. Egal ob Optik, Sound oder Gameplay – das letzte Jahr und der Verzicht auf den Last-Gen-Ballast hat bei Kylotonn wohl den entscheidenden Unterschied gemacht. Das ist mehr als das, was man sonst in regelmäßigen Veröffentlichungen zu sehen bekommt. Vergleichsweise gute Präsentation, die Fahrphysik fühlt sich gut an, die Ausstattung stimmt. Wenn die Entwickler es jetzt noch irgendwie schaffen, die WRC etwas cooler zu inszenieren oder zumindest ein spannendes Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, hat die Serie ihre besten Tage noch vor sich.

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