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Review: L.A. Noire

2011 war ein gutes Gaming-Jahr: Neben „Battlefield 3“, „Batman: Arkham City“ und „The Elder Scrolls V: Skyrim“ erschien auch der Rockstar-Titel „L.A. Noire“ – und der schlug wahrlich ein wie eine Bombe. Technik wie Atmosphäre waren für das noch junge Jahrzehnt ein absoluter Knaller. Jetzt hat man das Ganze auch für Xbox One und Playstation 4 umgesetzt, und ob man damit auch 2017 noch punkten kann, erfahrt Ihr in unserem Test.

Im Trüben gefischt

In „L.A. Noire“ übernehmen wir die Rolle des Polizeibeamten Cole Phelps, der noch gar nicht so lange aus dem Zweiten Weltkrieg zurück ist und jetzt seinen Posten im sonnigen Los Angeles angetreten ist. 1947 ticken die Uhren noch anders, und damit meinen wir nicht nur, dass man in der Öffentlichkeit noch recht ungeniert seine Zigarette paffen konnte. Auch die Ermittlungsmethoden waren noch andere, nur Mord und Totschlag ist offenbar zeitlos.

Und so begleiten wir Phelps durch eine Reihe von Fällen, die nicht selten historischen Begebenheiten nachempfunden wurden – etwa dem Mord an der Black Dahlia. Wie in einer Fernsehserie gibt es die „kleinen“ Fälle, die man lösen muss – und einen großen, der sich durch das ganze Spiel zieht und der mehr mit Phelps persönlich zu tun hat als es zunächst scheint.

Ich hätte da noch eine Frage…

Die Ermittlungen laufen – obwohl wir uns durch verschiedene Abteilungen beim LAPD hangeln – immer ähnlich ab. Indizien und Beweismittel werden gesucht, Schlüsse gezogen, Zeugen und Verdächtige verhört. Wenn man den Täter dann gefunden hat, gibt es keine Garantie dafür, dass dieser sich auch mal so eben verhaften lässt. Nicht selten kommt es zu einer zünftigen Schießerei – oder wenigstens zu einer Verfolgungsjagd.

Das alles findet in einer offenen Spielwelt statt – man kennt es ja auch nicht anders von den Rockstars. Obwohl das virtuelle Los Angeles der Vierziger ganz toll gestaltet ist und atmosphärisch Einiges zu bieten hat, fehlt das Leben, das etwa die „Grand Theft Auto“-Reihe zu bieten hat. Auch wenn alles äußerlich toll aussieht, gibt es nicht besonders viele Details, die meisten Gebäude sind auch einfach nur in sich geschlossene Kisten, die in der Weltgeschichte herumstehen. Das war schon vor sechs Jahren ein Problem, und das ist natürlich auch in HD-Remaster noch nicht besser geworden.

Filmreif?

Die Entwickler dürften sich bei den Planungen zu „L.A. Noire“ damals auch etwas gedacht haben. Offene Spielwelten regen zum Entdecken an, man kann aber auch schnell die eigentliche Aufgabe aus den Augen verlieren. Hier soll man aber in die Geschichte eintauchen, die mehr als nur ein Rahmen für Ballerei und Rätseln ist. Vielleicht ist das nicht immer perfekt ausgewogen, aber besonders für damalige Verhältnisse war das schon ganz weit vorne.

Klar, die Technik ist heuzutage nicht mehr zeitgemäß – da hilft auch die HD-Frischzellenkur nicht viel. „L.A. Noire“ sieht jetzt besser aus als seinerzeit auf Xbox360 und PS3, aber die Zeit ist eben nicht stehengeblieben. Wo der Titel aber nach wie vor punktet und technisch vielleicht auch noch ganz an der Spitze steht, sind Mimik und die Lippensynchronität der Charaktere.

Extrablatt!

Neben dem Hauptspiel stecken in der Neuauflage auch gleich noch alle je erschienenen DLCs. Das umfasst die fünf Story-Fälle „The Naked City“, „A Slip of the Tongue“, „Nicholson Electroplating“, „Reefer Madness“ und „The Consul‘s Car“ sowie die Extra-Kostüme und Waffen, die nachträglich geliefert wurden. Davon mag nicht alles von besonders großem Spielwert sein, es macht die Neuauflage von „L.A. Noire“ aber zu einem tollen Komplettpaket.

Wie bereits angedeutet hält sich die Überarbeitung, die man dem Spiel angedeihen ließ, doch in Grenzen. Die Auflösung wurde erhöht, die Framerate fühlt sich stabiler an, aber gerade die Texturen wirken etwas antiquiert, was die Auflösung angeht. Man hat nach sechs Jahren einfach nicht mehr den Eindruck, dass man ein gänzlich aktuelles Game zockt. Das betrifft aber ausdrücklich nur die Technik, denn das Gameplay hat uns auch beim zweiten Mal nach sechs Jahren Abstinenz noch begeistert.

Empfehlenswert?

Wem kann man nun zum Kauf von „L.A. Noire“ raten? Nun, in erster Linie all denen, die den Titel bislang verpasst haben. Für einen absolut moderaten Preis bekommt man hier locker 12-15 Stunden Unterhaltung – und zwar durchgehend spannend inszeniert, ohne echte Längen. Das ist schon eine ordentliche Hausnummer, auch wenn man keine CSI-artigen Ermittlungsleistungen vollbringen muss.

Alle anderen sind mit dem Kauf des Gesamtpakets aber nicht kategorisch schlecht beraten. Falls Ihr Euch noch gut an jeden Fall erinnern könnt und die DLC-Fälle gespielt habt, könnte Euch eine Enttäuschung ins Haus stehen, denn Neuerungen gibt es keine. Aber um die Atmosphäre der wilden 40er und den „Film Noir“-Vibe zu snuppern – dafür ist „L.A. Noire“ nach wie vor gut.

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Gamewarez

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