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Review: The Escapists 2

„The Escapists“ konnte vor rund drei Jahren für jede Menge Aufmerksamkeit sorgen. Eine Art Rollenspiel, die zum Ziel hat, aus dem Gefängnis auszubrechen – das hatten wir in der Form noch nie. Umso ungewöhnlicher, dass uns das Ganze in recht „niedlicher“ Aufmachung präsentiert wurde, und so überraschte es kaum, dass der Titel zu einem Hit wurde. Jetzt ist der Nachfolger „The Escapists 2“ erhältlich, und wir verraten Euch, ob der Titel mit dem schweren Erbe umgehen kann.

Ich hol‘ dich da raus…

„The Escapists 2“ übernimmt einfach das komplette Grundgerüst des Vorgängers – noch immer geht es darum, in mittlerweile zehn verschiedenen Gefängnis-Maps einen Weg in die Freiheit zu finden. Das ist, für all diejenigen, die den Erstling nicht kennen, eine durchaus spannende und bisweilen auch knifflige Angelegenheit. Es gibt nämlich nicht „die eine“ Lösung, vielmehr lässt „The Escapists 2“ uns eine Menge Freiheiten. Manche Ausbruchsstrategien sind unheimlich elegant, aber sehr kompliziert, andere riskant aber ohne riesigen Aufwand zu verwirklichen.

Und die Sache mit dem Aufwand spielt bei „The Escapists 2“ eine maßgebliche Rolle. Das Organisieren von Hilfsmitteln nimmt einen großen Teil der Spielzeit ein. Manche Objekte können mit anderen Häftlingen getauscht werden, andere muss man ihnen mit etwas mehr Überzeugungskraft entringen oder anderweitig organisieren. Mit entsprechenden Ressourcen craften wir uns das notwendige Werkzeug für den Ausbruch, man muss aber auch stets aufpassen, dass man das Zeug nicht bei einer Zellendurchsuchung konfisziert oder von anderen Insassen geklaut bekommt.

Prison RPG

Wie schon beim Vorgänger hat auch „The Escapists 2“ einen Rollenspiel-Unterbau. Um komplexere Werkzeuge craften zu können, muss man die grauen Zellen durch Lesen trainieren. In Auseinandersetzungen hat man bessere Chancen, wenn man körperlich fit ist – dafür gibt es dann den Kraftraum im Knast. Wie man sieht: Die Thematik eignet sich ganz hervorragend für Rollenspiel-Elemente.

Tatsächlich ist „The Escapists 2“ aber so komplex in Sachen Möglichkeiten und Strategien, dass es unheimlich schwierig ist, alle Techniken zügig auf die Kette zu bekommen. Zwar gibt es eine Tutorial-Mission, allerdings lehrt diese wirklich nur die absolut notwendigsten Grundlagen. Den Rest muss man entweder in mühevoller Kleinarbeit selbst herausfinden oder irgendwelche Wikis wälzen. Dadurch bekommt man aber häufig neue Ideen geliefert, wie man so einen Ausbruch leichter gestalten kann, ein Wiederspielwert ist auf jeden Fall gegeben.

Hey, das ist neu!

Nach der Veröffentlichung des Vorgängers gab es eine Sache, die immer wieder gefordert wurde: Bringt doch einen Multiplayer-Modus! Dieses Bitten hat man nicht überhört, und so liefert man uns tatsächlich die Möglichkeit, mit anderen Spielern zusammen an einem Ausbruch zu arbeiten. Das macht die Sache spaßiger, und teilweise auch leichter: Man kann gleichzeitig verschiedene Aspekte des Ausbruchs parallel in Angriff nehmen. Das Ganze funktioniert sowohl online als auch offline per Splitscreen-Modus, wo es natürlich am meisten Spaß macht. Alternativ gibt es auch einen VS-Multiplayer. Darin dreht es sich nicht etwa darum, sich gegenseitig zu verprügeln, vielmehr gewinnt derjenige die Runde, der am schnellsten ausbricht.

Und auch bei den Gefängnissen selbst hat man ein paar neue Wege beschritten. Neben den regulären Gefängnissen, die thematisch insgesamt etwas weniger abwechslungsreich daherkommen, gibt es beispielsweise auch einen Gefangenentransport in Eisenbahn-Form. Darin gibt es naturgemäß ein Zeitlimit – wenn der Zug das Ziel erreicht, sind alle Chancen auf Flucht verstrichen. Außerdem fallen dort die üblichen Elemente des Gefängnisalltags weg – das bringt Abwechslung und fordert auch alte Hasen.

Gut gemacht, aber…

„The Escapists 2“ macht da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Man bietet zwar Multiplayer-Komponenten und eine leicht detailliertere Grafik, allerdings halten sich die Gameplay-Neuerungen doch in engen Grenzen. Schlimmer allerdings: Das Spiel ist alles andere als fehlerfrei. Zwar haben die Entwickler bereits die ersten Verbesserungen nachgeholt, es ist aber offensichtlich, dass „The Escapists 2“ noch einen oder zwei Monate Entwicklungszeit gebraucht hätte.

Hat man etwas Geduld und nimmt den Entwicklern so etwas nicht krumm, bietet das Spiel eine Menge ungewöhnliches und einfallsreiches Gameplay, das den Spieler durchaus gelegentlich um die Ecke denken lässt. Auch Fans des Vorgängers kann man „The Escapists 2“ empfehlen, wenn sie jetzt nicht unbedingt eine Genre-Revolution erwarten. Insgesamt ist der Titel reizvoll und macht Spaß, allerdings hätten zumindest die gröbsten Bugs zum Launch ausgebügelt sein müssen.

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Gamewarez

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